Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)
Vater wollte am Tag des Angriffs die Entscheidung fällen.“
„Meinst du, das hatte etwas damit zu tun? Ein wütender Freier?“
„Höchstens ein enttäuschter Verhandlungsführer. Ich habe keinen der potenziellen Ehemänner je kennengelernt. So wollte man verhindern, dass sie an einer meiner Eigenschaften Anstoß nehmen.“
„Und worüber sollten sie sich bei dir beschweren?“ Der Gedanke erschien ihm vollkommen unsinnig. Breena war perfekt. Perfekt für ihn …
Sie lachte nur. „Ich erinnere mich, dass du dich sehr oft über mich beschwert hast. Die Gefahr, die ich mit mir gebracht habe. Die zusätzlichen Kosten.“
„Meine Socken sind schön geworden.“
Breena lachte wieder. Der Klang war so betörend, dass er sie immer und immer wieder zum Lachen bringen wollte. Bis in alle Ewigkeit.
„Bleib bei deinen Kämpfen, Krieger von Ursa. Diese Art von Komplimenten bringt dich bei Hofe nicht weiter.“
Noch eine Warnung. Er würde nie in ihre Welt passen.
Nach einigen Minuten wurden Breenas Atemzüge tief und gleichmäßig, und er wusste, dass sie bald ihre Träume betreten würde. Und dann seine.
10. KAPITEL
B reena wartete vor den beiden Türen.
Die schlichte Tür befand sich vor ihr. Sie sah nicht länger verboten aus. Sie stand sogar einen Spalt offen. Einen Augenblick lang war sie verlockt. Auf der anderen Seite erwartete sie nichts als Vergnügen.
Zögernd löste sie ihren Blick und ließ ihn auf den reich verzierten Türrahmen wandern. Mit den Juwelen, die Reichtum versprachen, würde wohl jeder andere diese Tür wählen. Aber sie wusste, was sie erwartete, sobald sie die Schwelle übertrat. Tod und Zerstörung.
Sie zwang sich, nach dem Knauf zu greifen, ihn zu drehen und hindurchzutreten.
Dieser Traum enthielt nicht den üblichen Nebel. Jedes tödliche Bild, jedes Geräusch und jeder Geruch waren deutlich und klar. Ihre Aufmerksamkeit richtete sich auf das Zischen einer Rasierklinge. Sie begann zu zittern, erinnerte sich. Die schreckliche spinnenartige Kreatur, die nur aus Blutmagie entstanden sein konnte. Breena kämpfte die Übelkeit nieder und zwang sich, auf jedes Detail zu achten, das ihr Verstand lieber übergehen wollte. Sie blickte zur Treppe und sah dort sich selbst, wie sie in der Nacht des Angriffs ausgesehen hatte. Sie trug das wunderschöne Kleid, mit dem sie in Ursa aufgewacht war. Es war makellos, nicht zerrissen und zerfetzt. Die Breena auf der Treppe versuchte, mutig zu sein und keine Angst zu zeigen, aber jederneue Schrecken, all die grausamen Bilder, die sie vor sich sah, hinterließen ihre Narben.
Dann sah sie ihn. Ein so schrecklicher, grotesker Anblick, dass es sie fast aus ihrem Traum riss. Der Blutmagier. Der Mann, der für all das verantwortlich war. Er sprach zu ihren Eltern, verspottete sie. Sie lagen im Sterben, und ihr Blut gab ihm neue Kraft. Sie sah, wie die beiden sich an den Händen fassten, und sie wusste, noch bevor sie den Blitz ihrer Magie spürte, dass sie von den beiden fortgeschickt worden war. Mit ihrer vereinten Magie hatten sie ihr die Befehle eingepflanzt, die in ihrem Verstand widerhallten wie ein Fluch: Überlebe und räche . Die Willenskraft ihres Vaters und die fürsorgliche Magie ihrer Mutter überwältigten die Breena aus ihrer Erinnerung, die auf dem Boden kauerte, und sie verschwand.
Und Breena selbst war in Osborns Träumen.
Er wartete schon auf sie. Seine Gesichtszüge waren nicht mehr durch den Traumnebel verschwommen. Seine festen Lippen, sein langes braunes Haar und seine dunklen Augen waren ihr jetzt vertraut. Sie rannte auf ihn zu, und er fing sie mit starken Armen auf, wirbelte sie durch die Luft und setzte sie dann dicht neben seinem festen Körper wieder ab. Sie musste ihn sofort anfassen. Wollte den Traum hinter der anderen Tür aus ihren Gedanken verjagen … wenn auch nur für den Augenblick.
Früher hatte Osborn immer den ersten Schritt gemacht. Aber sie war nicht mehr die Breena, die sich früher in seine Träume geschlichen hatte. Jetzt schobsie die Finger in das Haar an seinem Nacken und zog seine Lippen auf ihre. Sie öffnete den Mund und drang mit der Zunge tief in seinen ein.
Osborn stöhnte auf und drückte sie fest an sich. Er erwiderte ihren Kuss mit eigenem wachsenden Verlangen.
„Es ist so lange her, seit wir hier gewesen sind“, sagte sie an seinem Mund.
„Zu lange“, stimmte er ihr zu.
„Deine Entscheidung.“
„Ich war ein Idiot.“ Er senkte seine Lippen wieder auf ihre. Der Kuss, den sie
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