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Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)

Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition)

Titel: Die Traumprinzessin: Royal House of Shadows (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jill Monroe
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und das Mädchen, deren Spur aus Brotkrumen von Vögeln verspeist worden war. Könnte sie einen schrecklichen Oger mit einem fantastischen Menüplan außer Gefecht setzen, wäre das, was draußen vor den Toren auf sie wartete, vielleicht nicht so furchterregend. Aber Riesen und Oger ließen sich nicht davon beeindrucken, dass sie mehr als zwanzig Tänze aus dem ganzen Reich beherrschte. Oder dass sie einen Ball bis ins kleinste Detail organisieren konnte, von den Musikern bis zu den Kerzen, die man im großen Saal brauchte.
    Sie betrachtete die Handarbeit, die sie zur Seite gelegt hatte. Über so etwas sollten Prinzessinnen sich Gedanken machen. Perfekte Stiche.
    Morgen wollte ihr Vater mit der Suche nach einem Ehemann für sie beginnen. Breena wusste, dass König Aelfric die Suche hinausgezögert hatte. Er wollte nicht, dass seine Tochter ihn verließ. Sein Leben mit Alvina hatte als Zweckehe begonnen, doch es war Liebe daraus gewachsen, und sie hatten eine Familie gegründet, die sich sehr nahestand. Diese Familie allerdings wurde erwachsen und veränderte sich. Ihr ältester Bruder, Nicolai, stand, sobald das Abendessen vorüber war, schnell vom Tisch auf und verschwand, wahrscheinlich ins Bett einer Frau. Als behütet aufgewachsene Prinzessin von Elden sollte Breena über solche Details nichts wissen – aber das tat sie. Mit Mitte zwanzig warBreena bereits einige Jahre älter, als ihre Mutter es damals gewesen war, als diese nach Elden gekommen war, um ihren Ehevertrag zu erfüllen.
    Deswegen war sie so rastlos. Ihre Familie konnte die Zeit und die Veränderungen, die sie mit sich brachte, nicht länger aufhalten. Sie würde das Zuhause ihrer Kindheit bald verlassen, heiraten und in ein anderes Königreich ziehen. Dort würde sie dann in den Armen eines Mannes liegen, dessen Gesicht sie deutlich erkennen konnte, dessen Züge kein verschwommenes Traumbild waren. Eines Mannes, der ihr zeigte, was geschah, wenn die Kleider ausgezogen waren. Die Zeit ihres Traumliebhabers war vorüber. Es wäre falsch, ihn noch in ihre Träume zu zwingen, wenn sie einem anderen gehörte.
    Doch noch war sie nicht verheiratet. Ihre Finger legten sich um den Zeitmesser, den ihre Mutter ihr zum fünften Geburtstag geschenkt hatte. Sie trug ihn an einer Kette um den Hals, und der Deckel war mit einem Schwert und einem Schild verziert.
    „Warum ein Schwert?“, hatte sie gefragt. Auch wenn sie eher dazu neigte, durch das Schloss zu rennen, statt elegant zu schreiten, hatte sie selbst mit fünf Jahren gewusst, dass die Waffen eines Kriegers nichts für eine Prinzessin waren.
    Ihre Mutter hatte mit den Schultern gezuckt, und ihre grünen Augen hatten sich geheimnisvoll verdunkelt. „Ich weiß es nicht. Meine Magie schmiedet die Zeitmesser.“ Die Königin hatte sich hinabgebeugt und Breena auf die Wange geküsst. „Aber ich weiß, dass erdir auf deiner Reise zur Seite stehen wird. Bei deinem Schicksal. Gib dein Bestes dabei.“
    Breena durchzuckte das Verlangen, ihren Krieger zu sehen. Sie hätte sich wahrscheinlich darüber Sorgen machen sollen, dass sie diese Gelüste immer öfter überkamen.
    Aber wenn es schon nicht ihr Schicksal war, bei ihrem Krieger zu sein, dann wollte sie den Rat ihrer Mutter beherzigen und auf ihrem Lebensweg ihr Bestes geben. Breena zog die fein gearbeiteten Schuhe aus und legte sich auf die weiche Matratze. Sie machte sich nicht die Mühe, das Kleid abzulegen oder sich die Decke bis ans Kinn zu ziehen. Sie schloss die Augen und stellte sich eine Tür vor. Als ihre Mutter versucht hatte, ihr beizubringen, wie man die Traumwelt kontrollierte, hatte sie ihr gesagt, dass sie nur den Knauf drehen und hindurchgehen musste. Die Tür würde sie überall hinbringen, wohin sie wollte.
    Doch die Tür brachte sie immer nur in die Gedankenwelt ihres wilden Liebhabers, und im Augenblick wollte sie auch an keinen anderen Ort.
    Er war gerade dabei, den Stahl seiner Klinge zu schärfen. Breena traf ihn oft dabei an, wie er seine Waffen pflegte. In ihren Träumen war sie nie nervös wegen seiner Äxte oder Schwerter oder Messer. Sie genoss seine Wildheit und seine Fähigkeit, andere zu beschützen. Anzugreifen. Sie lehnte sich gegen einen Baum und sah einfach dem Spiel der Muskeln auf seinem nackten Rücken zu, während er das Tuch um den Griff schlang.
    Breena hatte selten Gelegenheit, ihn ausgiebig zu beobachten. Der Krieger in ihm war immer wachsam, und weil sie sich in einem Traum befand, waren seine Züge nie klar

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