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Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition)

Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition)

Titel: Die Treppe im See: Mystery-Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ronald Malfi
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schwachen Licht blinkte matt die Messingplakette mit dem Namen, es reichte, um ihn lesen zu können: Chamberlain.
    »Warte«, sagte Adam. »Was ist das hier?«
    »Das Massengrab von Elijahs Schoßtieren«, entgegnete ich, ehe ich auf den Stufen zusammenbrach, zu schwach, um mich noch auf den Beinen zu halten.
    Mit einer Hand packte Adam mich an der Schulter, bewahrte mich davor kopfüber ins schwarzkalte Nass zu kippen.
    In dieser Nacht kam Jodie zurück nach Hause. Ich versprach ihr, dass ich damit fertig war und alles hinter mir lassen würde. Etwas in ihr brach, und als sie in meinen Armen weinte, war ich zuerst entsetzt, doch je länger ich sie hielt, ihr Beben und Schluchzen an meiner Brust spürte, wurde ich zuversichtlicher, dass sie okay war. Sie musste sich ausheulen, also ließ ich sie. Außerdem wurde mir bewusst, dass ich meine Frau schon ewig nicht mehr gehalten hatte.
    (Zwei Nächte nach dem Vorfall ging ein schweres Unwetter über der Stadt nieder und zerstörte die Reste der Konstruktion im See. Am Morgen war nichts weiter übrig als ausgebleichte Holzbohlen, die die Sturmwellen ins froststarre Schilf gespült hatte.)
     
    Ich legte eine mehrtägige Schreibpause ein, teils weil mich die Grippe, die ich mir beim Hacken im beinahe null Grad kalten Wasser eingefangen hatte, nachträglich schwächte, aber am meisten wegen Jodie, der ich diese Zeit schuldig war. Wir schliefen mehrere Nächte in Folge miteinander und gingen zusammen ins Kino wie ein verliebtes High-School-Pärchen und ich half ihr bei der Reinschrift ihrer Dissertation. Zum Valentinstag schenkte ich ihr Blumen und Schokolade, sie mir überbackene Makkaroni, mein Lieblingsessen. Wir schauten uns bis in die frühen Morgenstunden alte Woody-Allen-Streifen an. In den Wochen nach meinem Nervenzusammenbruch auf der Treppe war alles perfekt.
    Dann rief mich eines regnerischen Nachmittags Earl an und sagte: »Junge, Sie sind ein verdammtes Genie.« Und alles ging von vorne los.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     

 
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Kapitel 30
     
    Als ich in Tooeys Kneipe aufkreuzte, hatte sich der Nieselregen zu einem gleichmäßigen Prasseln ausgewachsen, das Krater in den grau werdenden Schneehaufen an der Hauptstraße hinterließ.
    Am vorangegangenen Tag hatte ich mich mit Earl vor seinem Wohnmobil getroffen, wo er mir mit kindlicher Freude einen käsegelben und mit Packband verklebten Umschlag aushändigte. Von innen drang Gebell.
    »Ich kann nicht fassen, dass es funktioniert hat.« Ich wog den Umschlag in der Hand. Es hatte lange gedauert, wobei ich ohne Erwartungen war, es könne überhaupt zu etwas führen.
    »Ich gab mich, wie Sie es mir rieten, als Gewerkschafter aus, und wir bräuchten Papierkram für eine bevorstehende Finanzprüfung.« Der alte Mann grinste wie jemand, der ein großes Geheimnis lüftete. Wäre er nur ein wenig jünger, würde er zweifellos auf seinen Fußballen federn. »Sie haben es mir abgekauft.«
    »Das gibt ‘ s ja nicht«, sagte ich. »Hören Sie, ich weiß, dass Sie Journalist sind. Ohne Ihnen nahetreten zu wollen: Besteht irgendeine Chance, dass Sie –«
    Er schnitt mir das Wort ab. »Ich werde nichts davon abdrucken, bis ich Ihre Rückmeldung habe.«
    »Vielen Dank.« Ich schaute gedankenverloren auf den Umschlag.
    »Sie wissen, was das bedeutet«, sagte Earl leise.
    »Natürlich«, erwiderte ich. Es war uns beiden klar. »Natürlich …«
    Nun ging ich über die Sägespäne am Boden des Tequila Mockingbirds zu einem Tisch im hinteren Bereich. Von meinem Stuhl aus hatte ich die Tür im Auge. Die Jukebox spielte einen melancholischen Country-Song, der manchen Gast an der Theke die Schultern hängen ließ. Der Regen trommelte aufs Blechdach und strömte an den Fensterscheiben herunter. Das Etablissement wirkte deprimierend leer – gleich einem von Vandalen geschändeten Grab. Ich schaute auf meine Armbanduhr.
    Tooey Jones kam an den Tisch, mit einem Tuch polierte er ein Glas. »Eine der wenigen verlorenen Seelen, die es wagen, dem Regen zu trotzen«, grüßte er. »Was darf es sein?«
    Ich orderte ein Glas Wasser, das ich hinunterstürzte, kaum dass er es gebracht hatte, sowie einen Gin Tonic (um niemanden skeptisch zu machen). Allerdings blieb er unberührt neben dem Umschlag, den ich von Earl bekommen hatte, auf dem Tisch stehen. Der

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