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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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von der Landschaft kaum etwas zu erkennen war.
»Warte ab, bis der Regen aufhört«, versuchte Bruce sie aufzumuntern. »Ich bin sicher, du wirst das Land lieben.«
»Es fällt mir schwer, deine Meinung zu teilen.« Anna seufzte und versuchte, eine bequemere Sitzposition zu finden, was aber unmöglich war, denn das kleine Auto bot nicht viel Platz. Zudem war nicht nur der Kofferraum, sondern auch die schmale Rücksitzbank mit Annas Koffern und Taschen überfüllt, so dass sie ihr Beautycase zu sich nach vorne zwischen die Füße hatte stellen müssen. Okay, vielleicht hatte sie etwas viel Gepäck dabei, aber sie würde schließlich auch mehrere Wochen in Schottland bleiben. In einem Cottage! Anna wusste nicht, ob es in dem Haus eine Waschmaschine gab, und ganz sicher gab es keine Reinigung in dem kleinen Kaff, in das Bruce sie schleppte.
Am gestrigen Morgen war sie noch voller Vorfreude gestartet. Das Wetter war schön gewesen, die Sonne hatte warm geschienen, und bis Lancaster waren sie flott vorangekommen. Dort hatten sie in einem kleinen Landhotel übernachtet, wo das Essen ausgezeichnet war und ihr Zimmer ein Himmelbett hatte. Bruce und Anna hatten sich zärtlich geliebt, und Anna hatte sich die kommende Zeit mit Bruce in einem romantischen Cottage in den schönsten Farben ausgemalt. Aber kaum hatten sie heute die schottische Grenze bei Gretna Green passiert, als es zu regnen begonnen hatte. Auf der Autobahn zwischen Glasgow und Stirling hatten sie drei Stunden in einem Stau gestanden, und mit jeder Minute war Annas Stimmung in Richtung Nullpunkt gesunken. Da Bruce vor Einbruch der Dunkelheit die Highlands erreichen wollte, mussten sie auf ein Mittagessen verzichten und begnügten sich jeder lediglich mit einem Sandwich und einer Dose Cola aus dem Supermarkt. Dabei kaufte Anna gleich das Notwendigste für das Frühstück am nächsten Tag ein.
»Ich hoffe doch sehr, dass es in dem Kaff einen Laden gibt?«
Bruce zuckte mit den Schultern.
»Keine Ahnung, Glenmalloch ist ein kleines Dorf, aber bis Inverness ist es nur eine knappe Stunde, und dort findest du alles, was dein Herz begehrt.«
»Ich verstehe wirklich nicht, warum ich mitten in die Wildnis verdammt werde, während die Crew in einem Hotel in Inverness logiert.« Anna bemerkte, dass Bruce etwas sagen wollte, und hob abwehrend die Hände. »Ja, ja, ich weiß! Du bist der Meinung, dass ich die Ruhe und Abgeschiedenheit brauche, um meine Rolle anständig zu lernen. Das zeugt nicht gerade von viel Glauben an mein Talent.«
»Ach Mäuschen, so ist es doch nicht«, versuchte Bruce einzulenken. »Müssen wir die Sache wieder von vorne durchkauen? Ich dachte, wir waren uns einig, die Rolle der Marjorie Fortescou erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen. Die Dame ist sehr mit ihrer Heimat Schottland und ihrer Geschichte verbunden. Du musst genauso für dieses Land empfinden, nur dann kann diese Rolle zum ganz großen Sprungbrett für dich werden. Und dann fahren wir nach Hollywood, nicht als Touristen, sondern als gefeierte Stars.«
Annas schlechte Laune begann zu verfliegen. Bruce schaffte es immer wieder, sie zum Lachen zu bringen. »Nun gut, machen wir das Beste draus«, murmelte sie, hoffte jedoch, dass es nicht jeden Tag regnen würde.
    Das kleine Cottage war wirklich entzückend. Ganz aus weiß getünchten Steinen und mit blauen Fensterläden lag es am Rand des Dorfes Glenmalloch in einem eigenen kleinen Garten. Tatsächlich hatte der Regen aufgehört, und jetzt gegen Abend zeigten sich sogar vereinzelte letzte Sonnenstrahlen. Als Anna jedoch durch die niedrige Tür direkt in die Küche trat und gleich darauf den zweiten Raum – das Wohnzimmer – inspizierte, runzelte sie unwillig die Stirn. »Ich sehe keine Heizung, sondern nur einen offenen Kamin. Du willst mir jetzt nicht sagen, dass es keine Zentralheizung gibt?« Anna ging in die Küche zurück, starrte auf den Kohleherd, der aus vorsintflutlicher Zeit zu stammen schien. »Und hier soll ich
kochen
? Das kann nicht dein Ernst sein, Bruce!«
»Es scheint so zu sein, aber ein flackerndes Kaminfeuer ist doch romantisch.«
»Aber es macht nicht warm!«
»Anna, wir befinden uns mitten im Sommer –«
»Und haben Tagestemperaturen von gerade mal fünfzehn Grad!«, unterbrach Anna. »Das lässt mich nicht gerade an laue Sommernächte denken. Erwartest du etwa, dass ich jeden Abend Holz schleppe und den Kamin entzünde?«
Anna war müde, hungrig, und ihr war kalt. Mochten die zwei Schlafzimmer im oberen

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