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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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Stockwerk auch gemütlich, beinahe romantisch, und das Bad zweckmäßig eingerichtet sein – sie sehnte sich nach ihrem luxuriösen Apartment in der Londoner City oder zumindest nach einem entsprechenden Hotel. Sacht schlossen sich Bruces Arme um ihre Schultern.
»Ich trage jetzt dein Gepäck hinauf, und dann gehen wir erst mal was essen. Ich bin sicher, im Dorf gibt es einen Pub mit guter schottischer Hausmannskost.«
Seufzend nickte Anna. Was blieb ihr auch anderes übrig?
»Ich springe nur rasch unter die Dusche und ziehe mich um«, rief sie und schauderte, als sie das Bad betrat, denn auch hier gab es keinen Heizkörper. Als sie dann den Heißwasserhahn aufdrehte und lediglich ein spärliches Rinnsal lauwarmes Wasser aus dem Duschkopf tropfte, stiegen ihr die Tränen in die Augen. Erschöpft ließ sie sich auf den Badewannenrand sinken. Nun gut, dann eben keine Dusche. Wahrscheinlich reagierte sie nur so sensibel, weil sie von der Fahrt müde und hungrig war. Die Frau, die Bruce das Cottage vermietet hatte, wohnte im Dorf, und Anna würde sie morgen anrufen und fragen, warum es kein heißes Wasser gab. Das lag bestimmt nur an einer Kleinigkeit, die sicher rasch behoben werden konnte. Hoffentlich!
    Das Pub war nicht sehr groß, aber mit der niedrigen Balkendecke und verschiedenen Nischen, in denen man Platz nehmen konnte, gemütlich – und es war mollig warm in der Gaststube. Um den Tresen drängten sich Männer mit Biergläsern in den Händen, und Rauchschwaden zogen durch den Raum.
Als Anna und Bruce eintraten, verstummten die Gespräche für einen Moment, und alle Blicke wandten sich ihnen zu. Bruce grüßte freundlich, führte Anna zu einem Tisch in der rechten Ecke und trat an die Bar, um zwei Bier und das Essen zu bestellen. Nach einem kurzen Blick auf die schwarze Tafel, die die Speisekarte darstellte, hatten sich beide für das Roastbeef entschieden.
Die Männer grüßten freundlich, ein älterer mit einer dunkelgrauen Schirmmütze sagte: »Sie sind die Gäste in dem Cottage, nicht wahr? Aus England?«
»Wir sind eben erst angekommen und sterben vor Hunger«, antwortete Bruce freundlich. Er wunderte sich weder darüber, dass sich ihre Ankunft bereits herumgesprochen hatte, noch über die Aussage, dass sie aus England kommen würden. Obwohl Schottland seit über dreihundert Jahren mit England eine Einheit bildete, betrachteten Schotten die Menschen südlich des Tweeds immer noch als Ausländer.
»Meiner Frau gehört das Cottage«, mischte sich ein anderer sein. »Ich hoffe, Sie haben alles zu Ihrer Zufriedenheit vorgefunden?«
Bruce bejahte und dankte. »Das Häuschen ist sehr nett, meine Partnerin und ich werden uns sicher sehr wohl fühlen. Allerdings scheint es Probleme mit dem warmen Wasser zu geben.«
Die Männer nickten, warteten ab, bis Bruce ein Pint in den Händen hielt, und prosteten ihm zu.
»Ich sage meiner Frau Bescheid, und wir werden morgen mal vorbeischauen. Ist sicher nur ein Wackelkontakt am Boiler, den ich bestimmt mit ein paar Handgriffen reparieren kann. Seit Jahren sage ich meiner Frau, dass ein neuer fällig ist, aber Sie wissen ja, wie Frauen sind.« Er zwinkerte Bruce verschwörerisch zu.
Bruce lächelte freundlich und kehrte zu Anna zurück.
»Ich glaube, ich habe die ersten Freundschaften geschlossen. Meine Entscheidung, hierher zu kommen, war richtig, denn hier ist noch alles bodenständig und nicht so oberflächlich wie in der Stadt. Übrigens wird das Problem mit dem Wasser morgen gelöst. Du wirst sehen, in zwei, drei Tagen wirst du es in dem Cottage sehr gemütlich haben.«
»Wenn ich nicht bald etwas zu essen bekomme, sterbe ich!« Anna rollte theatralisch mit den Augen und lachte. Sie hatte ihren Humor wiedergefunden. »Dann werde ich leider nichts mehr von dem viel gepriesenen Flair der Highlands erleben können.«
Kurz darauf wurde das Essen serviert, und Anna ließ es sich schmecken. Sie war sich nun sicher, es lagen wundervolle Wochen vor ihr.
    In eine dicke, kratzige Decke gehüllt, tappte Anna in die eiskalte Küche. Verschlafen tastete sie nach dem Lichtschalter und seufzte, als die trübe Funzel mattes Licht in den Raum warf.
»Wenigstens das Licht funktioniert!«
Ratlos, die Decke wie eine Schleppe hinter sich herschleifend, wanderte Anna vor dem altmodischen Herd auf und ab. Wie, zum Teufel, brachte man dieses prähistorische Ding zum Brennen? Was dachte Bruce sich eigentlich, sie in einem Haus unterzubringen, in dem die elementarsten Dinge, wie zum Beispiel

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