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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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ihren Eltern in das Haus. In der kargen Halle sah sich Alice Skelton missbilligend um. Die Skeltons besaßen das Haus seit Jahren, benutzten es aber selten, daher mangelte es an Komfort und Gemütlichkeit. Trotz karg eingerichteter Räume freute sich Alice, nach den langen Wintermonaten der Einsamkeit den Highlands entronnen zu sein. Der strenge Winter hatte aber auch den Vorteil gehabt, dass die Skeltons Alice nicht nach Frankreich in ein Kloster hatten schicken können, wie es Lord Skelton angedroht hatte. Eine Überfahrt war schlichtweg unmöglich gewesen, und Alice hatte die Zeit genutzt, ihre Eltern zu überzeugen, künftig eine anständige und wohl erzogene junge Frau zu sein. Nun, sie hatte vielmehr ihre Mutter um den Finger gewickelt, die Alice noch nie etwas hatte abschlagen können, und da sich Lord Skelton um andere Angelegenheiten hatte kümmern müssen, hatte er schlussendlich nachgegeben.
»Durch dein Verhalten ist eine Heirat mit einem Lord in den Highlands unmöglich geworden, denn alle haben über unsere Familie gelacht«, hatte Lord Skelton gebrummt. »Daher werden wir, sobald es das Wetter zulässt, nach Edinburgh reisen in der Hoffnung, dass sich deine Schande nicht bis in den Süden des Landes herumgesprochen hat. Wir müssen so schnell wie möglich einen Mann für dich finden.«
Alice blieb nichts anderes übrig, als sich zu fügen, allerdings hatte sie nicht vor, den Erstbesten zu ehelichen. Wenn ich erst in der Stadt bin, sehen wir weiter, dachte sie und schmiedete ganz andere Pläne als ihr Vater. Sie wusste, dass sich Duncan am Hof aufhielt. Wahrscheinlich war dieses Weib, seine angebliche Cousine, immer noch in seiner Begleitung. In den vergangenen Monaten hatte es kaum einen Tag gegeben, an dem Alice nicht darüber nachgedacht hatte, wie sie es Anna würde heimzahlen können. Auch an Duncan wollte sie sich rächen. »Du wirst es noch bereuen, eine Alice Skelton wegen einer hergelaufenen Irin verschmäht zu haben!«, schwor sie.
Ihre einstige Liebe war in Hass umgeschlagen. Wie konnte er es wagen, sie derart zu behandeln und vor allen adligen Familien des Hochlands zu demütigen! In der Meinung, nichts Unrechtes getan zu haben, ließ Alice ihr eigenes Zutun dabei völlig außer Acht.
Alice mit einem Lord aus dem Süden zu verheiraten war aber nicht der einzige Grund, warum Lord Skelton nach Edinburgh gekommen war. Schon länger stand er mit dem Earl of Moray in Kontakt. In den vergangenen Wochen hatten sie etliche Briefe ausgetauscht, sofern die Boten bei dem Wetter ins Hochland durchgekommen waren. Marias Halbbruder war ein Mann, der wusste, was er wollte, ebenso wie Lord Skelton stets nur Dinge tat, die seinem eigenen Vorteil dienten. Zwar war der Earl protestantisch, während Skelton bisher dem katholischen Glauben treu geblieben war, aber wenn es Geld und Ruhm einbrachte, sah Skelton keinen Grund, nicht seine Konfession zu wechseln. Was er in erster Linie brauchte, waren klingende Münzen, um sein Leben in der gewohnten Art und Weise fortführen und seinen Besitz erhalten zu können. Die geknüpften Kontakte ließen keinen Zweifel daran, wie wichtig es in dieser Zeit war, auf das richtige Pferd zu setzen. Und das war nicht Maria Stuart ...
Das Land stand vor einem Umbruch, und er, Skelton, würde an vorderster Front mit dabei sein! Er hatte seine Familie über seine Pläne bewusst im Unklaren gelassen und ahnte nicht, dass Alice über seine Aktivitäten Bescheid wusste. Heimlich hatte sie seine Korrespondenz mit Moray, aber auch mit den Lords Maitland und Huntly gelesen und sich ihren Reim darauf gemacht. Der Kontakt ihres Vaters zu den wichtigsten Lords des Landes kam ihren eigenen Plänen sehr gelegen, jetzt galt es nur, Duncan und Anna ausfindig zu machen. Alice wusste, wie treu Duncan Maria Stuart ergeben war, und sie würde dies ausnützen, ihn damit ins Verderben zu stürzen. Zuerst wollte sie versuchen, ihre Bekannte Megan Ogilvie zu treffen, die als Hofdame der Königin in Holyrood lebte. Ihre Eltern waren früher befreundet und Alice öfters zu Besuch auf dem Besitz der Ogilvies gewesen. Zwar war der Kontakt in den letzten Jahren abgerissen, aber Alice war sich sicher, dass sich Megan noch an sie erinnerte. Jetzt musste sie nur noch ihren Vater überzeugen, sie an den Hof mitzunehmen, denn allein konnte sie nicht in den Palast gehen. Wer weiß, vielleicht trafen sie auch auf Duncan? Grimmig ballte Alice ihre Hände zu Fäusten. Er würde für das, was er ihr angetan hatte, bis

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