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Die Treue Des Highlanders

Die Treue Des Highlanders

Titel: Die Treue Des Highlanders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Michele
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»Heute ist wohl der beschämendste Tag in der Geschichte meiner Familie und in meinem Leben, aber ich weiß, was ich meinem Namen schuldig bin. Hiermit erkläre ich die Verlobung als gelöst und wende mich von meiner lasterhaften Tochter ab. Sie wird die Gelegenheit erhalten, über ihr Schicksal in einem Kloster in Frankreich nachzudenken.« Er verneigte sich in Richtung Duncans Mutter. »Lady Flamina, verzeiht diesen Eklat, selbstverständlich werde ich Euch für alle entstandenen Kosten gebührend entschädigen.«
Anna presste beide Hände auf ihr klopfendes Herz und jubelte innerlich. Beinahe tat ihr Alice Leid. Verbannt hinter Klostermauern! Aber Duncan war frei! Frei! Frei!
Alice Skelton war über die Entwicklung so entsetzt, dass sie nicht einmal weinen konnte. Willenlos ließ sie sich von ihrem Vater aus der Kapelle zerren, aber im letzten Moment drehte sie sich zu Anna um. Aus ihren Augen loderte wilder Hass, und sie zischte: »Das wirst du bereuen!«
Anna wusste, sie hatte sich für den Rest ihres Lebens eine Feindin geschaffen.
    Wegen der langen Wintermonate, in denen sie auf ihren Burgen festsaßen, und aufgrund der schlechten Wege durch unwegsames Gelände nutzten die Schotten in der wärmeren Zeit jede Gelegenheit, ein Fest zu feiern. Mochte die Hochzeit auch geplatzt sein – es tat ihrer guten Laune und ihrem mächtigen Appetit keinen Abbruch. In der großen Halle wurde gespeist und getrunken, als würde es die nächsten Wochen nichts mehr zu essen geben. Dutzende von fleißigen Helfern trugen Platten und Schüsseln mit dampfenden Speisen auf, und der Alkohol floss in Strömen. Selbst der Priester ließ sich eine fette Rinderkeule und mehrere Becher mit warmem Ale schmecken.
Duncan trat zu Annas Platz am unteren Ende der Familientafel und nahm ihre Hände. »Ich danke dir. Du hast mich vor einer großen Dummheit bewahrt.«
»Nun, beinahe wärst du auf den ältesten Trick aller Frauen hereingefallen«, erwiderte Anna leichthin, um ihre Aufregung zu verbergen. »Selbst in meiner Zeit kommt es häufig vor, dass arglosen Männern eine Schwangerschaft vorgeschwindelt wird, um sie zur Ehe zu zwingen. Allerdings warst du auch nicht ganz unschuldig, denn Alice hätte durchaus dein Kind erwarten können.«
»Du siehst mich als reuigen Sünder«, sagte Duncan zerknirscht, das Lächeln in seinen Augenwinkeln strafte seine Worte Lügen. »Eines habe ich allerdings aus der Sache gelernt: Ich werde niemals wieder mit einer Frau das Lager teilen, mit der ich nicht verheiratet bin. Und da ich nicht vorhabe, in den heiligen Stand der Ehe zu treten, wird mir wohl nichts anderes übrig bleiben, als auszuwandern und Mönch zu werden.«
Obwohl seine Worte ohne Ernst gesprochen waren, machten sie Anna traurig. Einerseits war es beruhigend, zu wissen, dass Duncan nicht mit einer anderen Frau ins Bett steigen würde, andererseits bezog sich sein Entschluss auch auf sie. Obwohl das Quatsch war, denn Anna hatte nicht vor, Duncans Geliebte zu werden. Er hatte ja Recht. Was, wenn sie schwanger werden würde? In einer Zeit, in der sich Verhütungsmittel auf die Einnahme suspekter Kräuter und Tränke beschränkten, wäre es mehr als dumm, sich diesem Risiko auszusetzen. Wie einfach war es doch für die Frauen in Annas Zeit geworden, in der es die Pille, Kondome und zahlreiche andere Verhütungsmittel gab.
Anna wurde einer Antwort enthoben, denn Duncans Mutter trat zu ihnen. Sie reichte Anna die Hand und sagte: »Ich muss mich wohl bei dir entschuldigen. Obwohl ich die Verbindung mit Alice Skelton begrüßt hätte, kann ich eine solche Lüge nicht akzeptieren.«
»Dankt nicht mir, Mylady, sondern June. Sie hatte den Auftrag, die Bettwäsche verschwinden zu lassen. Es war Zufall, dass ich das Laken entdeckte.«
»June?« Lady Flamina runzelte nachdenklich die Stirn.
»Das ist das Mädchen, welches Ihr vor zwei Jahren in Euer Haus aufgenommen habt«, half Anna ihr auf die Sprünge. »Sie arbeitet seitdem in der Küche.«
»Jetzt weiß ich, wen du meinst. Leider ist das Kind nicht ganz richtig im Kopf.«
»Verzeiht, wenn ich Euch widerspreche, Mylady, aber ich glaube, June muss etwas ganz Schreckliches erlebt haben, das sie so hat werden lassen. Erlaubt mir, mehr Zeit mir ihr zu verbringen. Ich glaube, das Mädchen mag mich, vielleicht gelingt es mir, ihr Geheimnis zu lüften.«
Lady Flamina nickte wohlwollend, aber Duncan warf ein: »Hast du unsere Aufgabe vergessen, Anna? Ich will nun so schnell wie möglich in den Süden

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