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Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (www.Boox.bz)

Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (www.Boox.bz)

Titel: Die Triffids: Roman - Mit einem Vorwort von M. John Harrison (www.Boox.bz) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Wyndham
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solange es hell war, durfte ich mich sicher fühlen; im Dunkel konnten sich die Dinger unbemerkt heranstehlen. Schon war ich auf dem Weg zurück in eine frühe Phase der Menschheitsgeschichte. Bald würde ich die Stunden der Dunkelheit wieder voller Furcht verbringen, so wie meine Urahnen in ihrer Höhle die Nacht draußen voller Mißtrauen beobachtet haben mussten. Ich blickte noch einmal über den Platz, als ob ich mir einen historischen Moment für immer einprägen wollte. Und als ich so stand, vernahm ich von der Straße her das Knirschen von Schritten – es war ein leichtes Geräusch, aber in der Stille klang es wie ein mahlender Mühlstein.
    Ich fuhr mit schussbereitem Gewehr herum. Robinson Crusoe hätte beim Anblick eins Fußabdrucks nicht überraschter sein können, als ich es war beim Geräusch dieser Schritte, die gar nicht zögernd klangen wie die der Blinden. Ich erblickte im Dämmerlicht eine sich bewegende Gestalt. Als sie die Straße verließ und den Park betrat, sah ich, dass es ein Mann war. Er hatte mich offenbar gesehen, ehe ich ihn hörte, denn er kam gerade auf mich zu.
    »Nicht schießen«, sagte er und hielt mir seine leeren Hände entgegen.
    Wir erkannten einander gleichzeitig.
    »Oh, Sie sind es?«, meinte er.
    Ich hielt das Gewehr auf ihn gerichtet.
    »Hallo, Coker. Was tun Sie hier? Wollen Sie mir wieder einen kleinen Trupp anvertrauen?«, fragte ich.
    »Nein. Sie können Ihr Schießeisen ruhig wegtun. Macht zu viel Krach. Hat mich hierhergebracht. Nein«, wiederholte er, »ich hab genug. Da draußen, das ist die Hölle.«
    »Ganz meine Meinung«, sagte ich, das Gewehr senkend.
    »Wie war es bei Ihnen?«, fragte er.
    Ich erzählte es ihm. Er nickte.
    »Bei mir war es genauso. Und bei den Übrigen vermutlich nicht anders. Immerhin, es war ein Versuch …«
    »In der falschen Richtung«, wandte ich ein.
    Er nickte wiederum.
    »Ja«, gab er zu. »Ihre Gruppe hat die Sache beim richtigen Ende angepackt – sah nur erst nicht so aus, zumindest nicht vor einer Woche.«
    »Es ist sechs Tage her«, berichtigte ich.
    »Eine Woche«, beharrte er.
    »Ist ja gleichgültig im Grunde«, erwiderte ich. »Wie wär’s«, fuhr ich fort, »mit einer Amnestie und einem neuen Start?« Er war einverstanden.
    »Ich hatte unrecht«, wiederholte er. »Ich war überzeugt, dass ich der war, der die Sache ernst nahm – habe sie aber doch nicht ernst genug genommen. Ich hab einfach nicht glauben können, dass alles so bleiben und keine Hilfe kommen würde. Aber wie schaut es jetzt aus! Und so muss es überall sein. In Europa, in Asien, in Amerika – stellen Sie sich das vor, Amerika, so heimgesucht. Aber es muss drüben genauso sein. Sonst wären sie schon da, um uns zu helfen und hier Ordnung zu schaffen, das ist ganz klar. Nein, Ihre Gruppe hat die Sache von Anfang an richtig gesehen.«
    Wir blieben eine Weile stumm, dann fragte ich: »Diese Krankheit oder Seuche – was ist es, Ihrer Meinung nach?«
    »Keine Ahnung. Zuerst habe ich an Typhus gedacht, aber Typhus soll eine längere Inkubationszeit haben – ich weiß es also nicht. Ich weiß auch nicht, warum es mich nicht erwischt hat – hab weiter nichts getan, als mich von den Kranken ferngehalten, meine Konserven immer selbst aufgemacht und nur Flaschenbier getrunken. Hab zwar bisher Glück gehabt, möchte aber doch möglichst bald von hier weg. Und was haben Sie vor?«
    Ich erzählte ihm von der Adresse an der Wand, die er noch nicht gesehen hatte. Er war auf dem Weg zur Universität gewesen, als ihn mein Schuss ablenkte.
    »Es …«, begann ich und stockte. Aus einer der westlichen Straßen kam das Startgeräusch eines Autos. Es schwoll rasch an und verklang in der Ferne.
    »Da ist also doch noch jemand«, bemerkte Coker, »außer uns und dem, der die Adresse hinterlassen hat. Haben Sie eine Ahnung, wer das gewesen sein könnte?«
    Ich zuckte mit den Schultern. Es konnte jemand aus der von Coker attackierten Gruppe gewesen sein, ein Zurückgekehrter oder ein bei dem Überfall Entkommener. Wer weiß, wie lange die Adresse schon dort stand. Coker überlegte.
    »Besser, wir sind zu zweit. Ich komme mit und schau, was sich tut. Okay?«
    »Okay«, willigte ich ein. »Aber jetzt bin ich fürs Schlafengehen, damit wir morgen zeitig starten können.«
    Er schlief noch, als ich aufwachte. Ich vertauschte die Kleidung, die mir Cokers Gruppe zur Verfügung gestellt hatte, mit dem Skianzug und den schweren Schuhen, weil ich mich darin wohler fühlte.
    Als ich mit

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