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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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sehen uns in drei Tagen beim Ritual.«
    Dann legte sie auf und ging durch die Lobby, an zwei Polizisten in Uniform vorbei, die sich auf dem Gelände umsahen. Da sie nach einer Frau im Bikini Ausschau hielten, warfen sie ihr nur einen kurzen Blick zu, hielten sie für einen Hausgast und gingen weiter. Sie entdeckte Barbara Hacken, die sich am Pool sonnte und offenbar eingedöst war. Als Flidais zur Rezeption kam, stand der Geschäftsführer persönlich am Schalter. Er lächelte, als sie um einen Wagen bat.
    »Sie und Ihr Gatte wollen uns doch hoffentlich nicht schon verlassen?«
    »Nein«, sagte sie mit tonloser Stimme und rieb sich die Nase, um ihr Gesicht zu verbergen. »Er ist noch auf dem Fluss, hinter den Großen her. Ich treffe mich mit ein paar Freunden, die am Flugplatz einen kurzen Tankstopp einlegen, bevor sie nach Panama City weiterfliegen.«
    »Dann sehen wir Sie heute Abend beim Essen?«
    »Natürlich«, sagte Flidais und wandte sich ab. »Wo sollte ich denn sonst essen gehen?«
    Der Fahrer, der sie zum Flughafen brachte, hielt am Tor an, als ein Wachmann aus seinem Kabuff trat.
    »Wollen Sie Rio Colorado verlassen?«, fragte er Flidais durch das offene Fenster.
    »Ja, ich fliege nach Managua.«
    »Ihren Pass bitte.«
    Sie reichte ihm Barbara Hackens Pass, lehnte sich zurück und blickte zum gegenüberliegenden Fenster.
    Der Wachmann hielt sich an die Vorschriften. Er warf einen Blick auf das Foto im Pass, dann musterte er einen Moment lang Flidais. Die Haare waren von einem Tuch verdeckt, aber ein paar rote Strähnen ragten unter der Seide heraus. Darüber machte er sich keine großen Gedanken. Er kannte viele Frauen, die jeden Monat eine andere Haarfarbe hatten. Das Gesicht stimmte einigermaßen mit dem Foto überein, auch wenn er die Augen nicht sehen konnte, da sie eine Sonnenbrille trug.
    »Öffnen Sie bitte Ihre Koffer.«
    »Tut mir Leid, aber ich habe keine Koffer. Mein Mann hat morgen Geburtstag. Ich habe vergessen, ein Geschenk für ihn zu besorgen. Deshalb möchte ich nach Managua. Morgen früh will ich wieder hier sein.«
    Der Wachmann gab sich damit zufrieden, reichte ihr den Pass und winkte den Wagen durch.
    Fünf Minuten später schwebte ein lavendelfarbenes Flugzeug, das viel zu groß wirkte, um auf der hiesigen Piste landen zu können, tief über den Bäumen ein und setzte weich auf. Trotz Schubumkehr und starkem Abbremsen kam es nur knapp hundert Meter vor dem Ende der Landebahn zum Stehen. Dann wendete es und rollte zu dem Wagen, in dem Flidais saß. Weitere fünf Minuten später war sie an Bord der Beriew Be-210 nach Panama City unterwegs.

27.
    Die beiden Männer, die sich lässig in dem kleinen Boot fläzten, einem
Panga,
wie es von den hiesigen Dorfbewohnern genannt wurde, wirkten wie Einheimische, die auf dem Rio San Juan auf Angeltour waren. Sie trugen weite weiße Shorts, T-Shirts und weiße Baseballkappen und hatten am Heck des
Panga
zwei Ruten ausgelegt, als wollten sie sich ihr Abendessen fangen.
    Nur einem erfahrenen Angler, der sich die Mühe machte und sie eine Weile beobachtete, wäre vermutlich aufgefallen, dass sie weder Haken noch Köder aufgezogen hatten. Denn auf einem Gewässer, in dem es von Fischen nur so wimmelte, biss normalerweise alle paar Sekunden einer an.
    Das Boot wurde von einem dreißig PS starken Mariner-Außenbordmotor angetrieben, gesteuert über Stahlseile, die zu einem Autolenkrad auf einer Art Armaturensäule führten. Das gut sechs Meter lange
Panga
mit seinem flachen Boden tuckerte gemächlich flussaufwärts, an tropischem Regenwald vorbei und gelegentlich auch durch einen leichten Schauer. Sie waren mitten in der Regenzeit unterwegs, die von Mai bis Ende Januar dauerte. Der Dschungel zu beiden Ufern war so dicht, dass man förmlich spüren konnte, wie die Pflanzen miteinander rangelten, mit ihren Nachbarn in einem steten Kampf um einen Platz an der Sonne verstrickt waren, die gelegentlich durch die unentwegt aufziehenden Wolkenmassen drang.
    Pitt und Giordino hatten das Boot, an dessen Bug der Name
Greek Angel
prangte, gekauft und sich mit dem nötigen Treibstoff und den entsprechenden Vorräten eingedeckt, nachdem der NUMA-Jet mit Rudi Gunn, Patrick Dodge und Renee Fords Leiche nach Washington gestartet war. Der Reparaturtrupp, der nach Barra Colorado eingeflogen worden war, hatte die
Poco Bonito
bei der ersten Ebbe trockengelegt und war mittlerweile dabei, sie wieder so weit seetüchtig zu machen, dass sie die Fahrt gen Norden antreten

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