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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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erschüttert. »Rita ist weg, und Renee ist tot«, stieß er wütend aus. »Ermordet.«

26.
    Im ersten Moment standen alle ungläubig und wie vom Donner gerührt da. Sie starrten Giordino an, als hätten sie nicht verstanden, was er gesagt hatte. Gut fünf Sekunden verstrichen, ehe sie es begriffen.
    »Was sagen Sie da?«, brachte Dodge hervor.
    »Renee ist tot«, wiederholte Giordino. »Rita hat sie ermordet.«
    Pitt packte die blanke Wut. »Wo ist sie?«, fragte er.
    »Rita?« Giordino sah aus, als wäre er soeben aus einem Albtraum erwacht. »Sie ist weg.«
    »Unmöglich. Wie hätte sie vom Boot gelangen sollen, ohne gesehen zu werden?«
    »Ich habe sie nirgendwo gefunden«, erwiderte Giordino.
    »Darf ich die Leiche sehen?«, fragte Ortega nüchtern und förmlich.
    Pitt stieg bereits die Leiter hinab. »Hier entlang, Inspektor. Die beiden Frauen waren in meiner Kabine.«
    Pitt machte sich bittere Vorwürfe, weil er nicht erkannt hatte, dass Rita zu einem Mord fähig war. Er verfluchte sich, weil er Renee nicht begleitet hatte, weil er sie allein losgeschickt hatte.
    »O Gott, nein!«, murmelte er vor sich hin, als er Renee sah, die nackt auf dem Bett lag, die Beine geschlossen, die Arme ausgestreckt, als hinge sie am Kreuz. Das Firmenzeichen von Odyssey, das weiße Pferd von Uffington, war in ihre Bauchdecke geritzt.
    Rita war friedlich und willfährig gewesen, als Renee das Klebeband an ihren Arme entfernt hatte. Aber als Renee sich arglos und nichts Böses ahnend hingekniet hatte, um die Fesseln an Ritas Beinen und Knöcheln zu lösen, hatte sie die Hände verschränkt und ihr einen heftigen Schlag in den Nacken versetzt. Renee war umgekippt, ohne einen Laut von sich zu geben.
    Rita hatte sie rasch ausgezogen, aufs Bett gelegt und ihr ein Kissen aufs Gesicht gedrückt. Es gab keinen Kampf. Renee, die bereits bewusstlos war, nahm gar nicht wahr, dass sie erstickt wurde. Anschließend hatte Rita eine Schere aus Pitts Toilettenbeutel im Badezimmer genommen und das keltische Pferd in Renees Bauch geritzt. Das Ganze hatte nur knapp vier Minuten gedauert.
    Danach hatte sich Rita rasch ins Vorschiff begeben und war im Schutz des Ruderhauses aus der Luke am Bug geklettert. Ohne von den Männern gesehen zu werden, die sich am Achterdeck unterhielten, war sie über die Bordwand gestiegen und hatte sich lautlos ins Wasser gleiten lassen. Anschließend war sie zur gegenüberliegenden Seite des Bootsstegs geschwommen, ans Ufer gekrochen und hatte sich zwischen den dichten Pflanzen versteckt, die dort wuchsen. Als Giordino Renees Leiche entdeckte, war Rita gerade im Dschungel verschwunden.
    »Die Frau kann nicht weit kommen«, sagte Ortega. »Es gibt keine Straßen, die von Rio Colorado wegführen. Und eine Flucht in den Dschungel überlebt sie nicht. Meine Männer werden sie fassen, ehe sie sich per Flugzeug oder Boot absetzen kann.«
    »Sie hat lediglich einen Bikini an«, teile Pitt ihm mit.
    »Hat sie keine Kleidung mitgenommen?«
    »Renees Schrank ist nach wie vor geschlossen, und ihre Sachen sind am Boden verstreut«, sagte Gunn und deutete auf die herumliegenden Kleidungsstücke.
    »Hat sie Geld?«, fragte Ortega.
    Pitt schüttelte den Kopf. »Nein, es sei denn, Renee hatte welches bei sich, was ich bezweifle.«
    »Ohne Geld und Pass kann sie nirgendwohin, nur in den Dschungel.«
    »Dort kann eine Frau, die nur einen Bikini trägt, aber kaum überleben«, sagte McGee, der unter der Tür stand.
    »Schließen Sie die Kabine bitte ab«, wies Ortega sie an. »Und berühren Sie nichts.«
    »Können wir sie wenigstens anziehen?«, erkundigte sich Pitt.
    »Erst, wenn meine Mitarbeiter von der Spurensicherung hier waren und eine offizielle Untersuchung durchgeführt haben.«
    »Wann können wir sie in die Staaten überführen?«
    »In zwei Tagen«, erwiderte Ortega höflich, aber bestimmt. »Bis dahin bleiben Sie bitte hier und genießen Mr. McGees Gastfreundschaft, bis Sie alle vernommen wurden und die Formalitäten erledigt sind.« Er hielt inne und warf einen Blick auf Renee.
    »Stammt sie aus Ihrem Land?«
    Dodge, der Renees Anblick nicht mehr ertragen konnte, wandte sich ab. »Sie lebte in Richmond, Virginia«, flüsterte er mit belegter Stimme.
    Pitt wandte sich an Gunn. »Wir sollten lieber den Admiral verständigen.«
    »So etwas lässt er nicht einfach auf sich beruhen. Wie ich ihn kenne, verlangt er bestimmt, dass der Kongress den Krieg erklärt und die Marines herschickt.«
    Ortega riss die Augen auf und wirkte

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