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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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vom Rio San Juan auf den Rio Bartola ab, fuhren noch ein kurzes Stück weiter und legten dann am Refugio Bartola Lodge & Research Center an. Die inmitten des Regenwalds gelegene Anlage hatte elf Gästezimmer, jedes mit eigenem Bad und Moskitonetz ausgestattet. Pitt und Giordino nahmen sich jeweils eines.
    Nachdem sie sich frisch gemacht hatten, steuerten sie Bar und Restaurant an. Pitt genehmigte sich einen Tequila on the Rocks – die Marke kannte er nicht. Giordino, der behauptete, er habe über ein Dutzend Tarzanfilme gesehen, in denen ständig irgendwelche Engländer auf Safari durch den Busch krochen, entschied sich für Gin. Pitt fiel ein fetter Mann in einem weißen Anzug auf, der allein an einem Tisch in der Nähe der Bar saß. Er war kein Einheimischer, strahlte aber eine gewisse Ruhe und Selbstsicherheit aus, die darauf hindeuteten, dass er hier am Fluss lebte und von seinen Nachbarn geachtet wurde – jemand, von dem man wertvolle Auskünfte bekommen konnte.
    Pitt sprach ihn an. »Entschuldigen Sie, Sir, hätten Sie vielleicht Lust, mir und meinem Freund Gesellschaft zu leisten?«
    Der Mann blickte auf, und Pitt bemerkte, dass er bereits auf die achtzig zuging. Sein Gesicht war gerötet und schweißnass, aber sein weißer Anzug war wie durch ein Wunder ohne jeden Fleck. Er wischte sich mit einem Taschentuch den kahlen Schädel ab und nickte. »Selbstverständlich, selbstverständlich. Ich bin Percy Rathbone. Bitte sehr, aber vielleicht wär’s einfacher, wenn Sie sich zu mir setzen«, sagte er und deutete auf seinen mächtigen Leib, der fast den ganzen Korbsessel ausfüllte.
    »Ich heiße Dirk Pitt, und das ist mein Freund Al Giordino.«
    Sein Handschlag war fest, wenn auch etwas feucht. »Freut mich, Sie kennen zu lernen. Nehmen Sie Platz, nehmen Sie Platz.«
    Pitt amüsierte sich über Rathbones Angewohnheit, sich ständig zu wiederholen. »Sie sehen aus wie jemand, der den Dschungel kennt und mag.«
    »Man sieht’s, man sieht’s, nicht wahr?«, sagte Rathbone und lachte kurz auf. »Hab fast mein ganzes Leben lang am Fluss gelebt, in Nicaragua und Costa Rica. Ich bin im Zweiten Weltkrieg mit meiner Familie hierher gekommen. Mein Vater war britischer Agent. Er sollte ein Auge auf die Deutschen haben, die in den Lagunen geheime Stützpunkte anlegen wollten, in denen sie ihre U-Boote warten und betanken konnten.«
    »Darf ich Sie fragen, womit man an einem mitten in der Wildnis gelegenen Fluss seinen Lebensunterhalt verdient?«
    Rathbone warf Pitt einen verschmitzten Blick zu. »Ob Sie’s glauben oder nicht, aber ich lebe vom Tourismus.«
    Pitt war sich nicht sicher, ob er ihm glauben sollte, aber er spielte mit. »Dann haben Sie also ein eigenes Unternehmen?«
    »Ganz recht, ganz recht. Ich habe dank der Angler und Naturliebhaber, die das Schutzgebiet besuchen, ein ganz ordentliches Auskommen. Ich besitze zwischen Managua und San Juan del Norte eine Reihe von Ferienunterkünften. Werfen Sie doch mal einen Blick auf meine Website, wenn Sie wieder daheim sind.«
    »Aber dieses Schutzgebiet hier wird doch von der Naturschutzbehörde verwaltet.«
    Rathbone schien bei Pitts Einwand leicht zusammenzuzucken. »Richtig, richtig. Ich bin auf Urlaub hier. Ab und zu will ich mal von meinen eigenen Anlagen weg und irgendwo ausspannen, wo mich keine Gäste behelligen. Was ist mit euch zwei? Seid ihr zum Angeln hier?«
    »Natürlich, und wegen der Tierwelt. Wir sind in Barra Colorado aufgebrochen und wollen bis nach Managua.«
    »Wunderbare Tour, wunderbare Tour«, sagte Rathbone. »Ihr werdet jede einzelne Minute genießen. Auf der ganzen Welt gibt’s nichts Vergleichbares.«
    Der Barkeeper brachte eine Runde Drinks, die Giordino auf seine Zimmerrechnung setzen ließ. »Sagen Sie mal, Mr. Rathbone, warum ist ein Fluss, der praktisch vom Pazifik bis an die Karibikküste führt, nur ein paar Eingeweihten bekannt?«
    »Der Fluss war einst weltberühmt, bis der Panamakanal gebaut wurde. Danach geriet der Rio San Juan in Vergessenheit. Ein spanischer Konquistador namens Hernández de Córdoba fuhr 1524 den San Juan flussaufwärts bis zum Nicaragua-See und gründete am gegenüberliegenden Ufer die Kolonialstadt Granada. Die Spanier, die Córdoba folgten, errichteten in ganz Mittelamerika Festungen, die vor Kanonen starrten, um die Franzosen und die Engländer abzuwehren. Eine davon war El Castillo, von hier aus ein paar Meilen flussaufwärts gelegen.«
    »Haben sich die Spanier behauptet?«, fragte Pitt.
    »In der Tat,

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