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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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entgegnete sie. »Du bist nicht als Zeuge aufgeführt.«
    »Mach eine Ausnahme«, beharrte er. »Bitte den Vorsitzenden darum.«
    Sie blickte ihm in die Augen, als suche sie eine Erklärung, die sie aber nicht fand. »Dirk, ich kann das einfach nicht machen. Du musst mir verraten, was du vorhast.«
    Der Wachmann stand in der Nähe und hörte ihr Gespräch mit. Die Tür, die normalerweise verschlossen war, stand einen Spalt offen. Pitt ergriff Loren an der Schulter, drehte sie kurzerhand um und stieß sie gegen den Wachmann. Bevor ihn jemand aufhalten konnte, war er durch die Tür und ging raschen Schrittes den Gang entlang, zu dessen beiden Seiten Abgeordnete und ihre Mitarbeiter saßen. Niemand versuchte ihn aufzuhalten oder ihm den Weg zu versperren, als er die kurze Treppe zum Zeugen- und Zuschauerraum hinunterstieg. Er blieb vor dem Tisch stehen, an dem Specter saß, umringt von seinen teuren Anwälten.
    Der Kongressabgeordnete Christopher Dunn aus Montana schlug mit seinem Hammer aufs Pult und rief: »Sir, Sie stören eine wichtige Untersuchung. Ich muss Sie bitten, sofort den Saal zu verlassen, sonst lasse ich Sie von den Wachen abführen.«
    »Wenn Sie mir kurz Gehör schenken, Sir, kann ich Ihre Untersuchung in eine gänzlich andere Richtung lenken.«
    Dunn winkte dem Wachmann zu, der hinter Pitt hereingestürzt war. »Schaffen Sie ihn weg!«
    Pitt zog das Messer aus seiner Jacke und streckte den Arm aus, worauf der Wachmann abrupt stehen blieb. Langsam tastete er nach seiner Schusswaffe, zögerte aber, als Pitt ihm die Klinge vor die Brust hielt.
    »Schenken Sie mir kurz Gehör«, wiederholte er. »Glauben Sie mir, es ist die Zeit wert.«
    »Wer sind Sie, Sir?«, wollte Dunn wissen.
    »Ich heiße Dirk Pitt. Ich bin der Sohn von Senator George Pitt.«
    Dunn dachte einen Moment lang darüber nach, dann nickte er dem Wachmann zu. »Warten Sie. Ich möchte hören, was Mr. Pitt zu sagen hat.« Dann wandte er sich an Pitt. »Legen Sie das Messer weg. Danach haben Sie genau eine Minute Zeit, um Ihr Anliegen vorzutragen. Und strengen Sie sich lieber an, sonst landen Sie innerhalb der nächsten Stunde hinter Gittern.«
    »Sie würden den Sohn eines Senators festnehmen lassen?«, fragte Pitt mit scherzhaftem Unterton.
    »Er ist Republikaner«, erwiderte Dunn mit verschlagenem Grinsen. »Ich bin Demokrat.«
    »Ich danke Ihnen, Sir.« Pitt legte das verzierte Messer auf den Tisch und trat dann vor Specter, der ungerührt dasaß, wie üblich einen weißen Anzug trug, die Augen hinter einer Sonnenbrille versteckte und einen Schal um die untere Gesichtshälfte geschlungen hatte. »Würden Sie bitte aufstehen, Mr. Specter.«
    Einer von Specters Anwälten beugte sich vor und sprach in das Mikrofon am Tisch. »Ich muss energisch gegen die Anwesenheit dieses Mannes protestieren, Kongressabgeordneter Dunn. Mr. Specter ist von Rechts wegen nicht dazu verpflichtet, seiner Aufforderung Folge zu leisten.«
    »Hat Mr. Specter etwa Angst?«, sagte Pitt spöttisch. »Fürchtet er sich? Ist er ein Feigling?« Er hielt inne und starrte Specter herausfordernd an.
    Specter schluckte den Köder. Er war zu arrogant, als dass er Pitts Beleidigungen ohne weiteres über sich ergehen lassen konnte. Er legte die Hand auf den Arm seines Anwalts und hielt ihn zurück. Dann stemmte er sich mit voller Leibesfülle aus dem Sessel und richtete sich langsam auf, wirkte mit seinem vermummten Gesicht so rätselhaft und geheimnisvoll wie eh und je.
    Pitt verbeugte sich leicht, als sei er völlig zufrieden.
    Bevor irgendjemand begriff, was er vorhatte, schnappte er sich plötzlich erneut das Messer, stieß es Specter bis zum Heft in den Bauch und schlitzte dessen weißen Anzug auf.
    Laute Rufe halten durch den Raum, Frauen kreischten auf. Der Wachmann stürzte sich auf Pitt, doch der war darauf gefasst, wich einen Schritt zurück und stellte ihm ein Bein, worauf dieser der Länge nach hinfiel. Dann rammte er das Messer unmittelbar vor Specter in die Tischplatte und trat mit zufriedener Miene zurück.
    Loren, die aufgesprungen war und lauthals auf Pitt einschrie, verstummte mit einem Mal. Sie war eine der Ersten, die sahen, dass Specter nicht blutete.
    Normalerweise hätten Blut und Eingeweide aus der Wunde quellen müssen, doch auf Specters weißem Anzug war nicht ein roter Fleck zu sehen. Kurz darauf bemerkten es auch die gut hundert anderen Menschen im Raum, die allesamt erschrocken aufgesprungen waren.
    Der Kongressabgeordnete Dunn starrte mit fahlem

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