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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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und verschwand wieder im Habitat. Kurz darauf kehrte sie mit einem wasserdichten Plastikbeutel zurück, in dem ihre Notizbücher, die Computerdisketten und die digitale Kamera verstaut waren. Giordino nahm sie am Arm und brachte sie nach oben.
    Danach war Dirk mit der zweiten Reserveflasche an der Reihe. Pitt schloss ihn kurz in die Arme, bevor sie gemeinsam zu dem Schlauchboot auftauchten. Bruder und Schwester waren kaum an Bord, als Cristiano die Gashebel nach vorn stieß und auf das Forschungsschiff zuraste. Pitt und Giordino, die im Wasser blieben, um kostbare Zeit zu sparen, konnten sich gerade noch vor den wirbelnden Schrauben in Sicherheit bringen.
    Als Lelasi zurückkehrte, um sie abzuholen, waren Pitts Kinder bereits in der Druckausgleichskammer. Das war nötig, um sie vor der lebensgefährlichen und ungemein schmerzhaften Caisson-Krankheit, auch Bends genannt, zu bewahren. Die Ursache dafür ist der Stickstoff, der im menschlichen Körper keine chemische Bindung eingeht, sondern physikalisch gelöst wird, und zwar umso mehr, je größer Tauchtiefe und Tauchdauer sind. Dadurch reichern sich Blut und Gewebe bei steigendem Druck zunehmend mit Stickstoff an. Wenn der Taucher zu schnell auftaucht, ohne die nötigen Deko-Pausen einzuhalten, bilden sich durch den nachlassenden Druck Stickstoffbläschen in Adern und Gelenken. Um schwere Folgeschäden zu vermeiden, muss der Taucher in einer Kammer sitzen, in der er reinen Sauerstoff atmet, während der Druck langsam gesenkt wird.
    Dirk und Summer, die rund um die Uhr von dem Spezialisten für Taucherkrankheiten betreut wurden, vertrieben sich die langen Stunden, die sie in der Kammer zubringen mussten, mit Lesen; und sie schrieben Berichte über ihre Untersuchungen in Zusammenhang mit dem Korallensterben und dem braunen Schlick sowie über ihre Eindrücke von der Grotte mit den uralten Artefakten.
    Die Sterne funkelten wie Diamanten, und die Lichter in den Hochhäusern von Fort Lauderdale strahlten übers Wasser, als die
Sea Sprite
in Port Everglades einlief, einem der verkehrsreichsten Hochseehäfen der Welt. Mit gleißender Deckbeleuchtung fuhr das Forschungsschiff langsam an der langen Reihe luxuriöser Kreuzfahrtschiffe vorbei, die Passagiere und Vorräte an Bord nahmen, ehe sie am nächsten Morgen ausliefen. Die Kapitäne sämtlicher Schiffe im Hafen waren von der Küstenwache verständigt worden und ließen zur Begrüßung dreimal die Hörner und Sirenen ertönen, als die
Sprite
auf dem Weg zum Kai der NUMA an ihnen vorüberglitt.
    Wie ein Lauffeuer hatte sich in den letzten achtundvierzig Stunden die Nachricht von der Rettung des
Ocean Wanderer
und der mehr als tausend Gäste verbreitet. Pitt graute vor der Reportermeute, die sie vermutlich am Kai erwartete. Er beugte sich über die Reling und blickte auf das dunkle, von Lichtstreifen durchzogene Wasser. Er nahm wahr, dass jemand neben ihn trat, drehte sich um und sah seinen Sohn vor sich, der ihn anlächelte. Er wunderte sich stets aufs Neue, wie sehr er ihm ähnelte. – als ob er in einen Spiegel schaute und ein fünfundzwanzig Jahre jüngeres Ebenbild von sich betrachtete.
    »Was meinst du, was sie damit machen?«, fragte Dirk.
    Pitt zog die Augenbrauen hoch. »Womit?«
    »Mit
Pisces.
«
    »Die Entscheidung, ob es geborgen wird oder nicht, liegt bei Admiral Sandecker. Vielleicht ist es ja unmöglich, ein Schiff mit einem Kran so weit über die Korallen zu lotsen. Und selbst wenn es sich machen ließe, könnte es ziemlich aufwendig und kostspielig werden, eine fünfundsechzig Tonnen schwere Last aus der schmalen Schlucht herauszuholen. Unter Umständen schreibt es der Admiral einfach ab.«
    »Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen, als du und Al die Leinen mit den Haltetrossen des Hotels zur
Sea Sprite
geschleppt habt.«
    Pitt lächelte. »Ich bezweifle stark, dass wir uns noch mal freiwillig dazu melden würden.«
    Jetzt lächelte auch Dirk. »Da gehe ich jede Wette ein.«
    Pitt drehte sich um und lehnte sich mit dem Rücken an die Reling. »Habt ihr zwei euch auskuriert?«
    »Keine Spur von Nachwirkungen. Wir haben alle Tests mit Bestnoten bestanden. Gleichgewicht, Tastsinn und Wahrnehmungsfähigkeit sind tadellos.«
    »Manchmal treten noch Tage oder auch Wochen später weitere Symptome auf. Du und deine Schwester solltet es eine Zeit lang etwas ruhiger angehen lassen. Wenn ihr bis dahin unbedingt etwas tun wollt, habe ich eine Aufgabe für euch.«
    Dirk warf seinem Vater einen argwöhnischen Blick zu.

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