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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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hohler Stimme, ›wie kamst du lebendig in unsere Todesnacht? Bist du noch immer nicht nach Ithaka zurückgekehrt?‹
    Mit Tränen in den Augen berichtete ich ihr von den Irrfahrten und dem Tod meiner Krieger auf der Heimreise von Ilion.
    ›Ich starb an gebrochenem Herzen, aus Gram und Furcht, meinen Sohn niemals wiederzusehen.‹
    Bei ihren Worten weinte ich und wollte sie in die Arme schließen, doch sie zerging wie ein Dunsthauch, den niemand zu fassen vermag.
    In Scharen kamen sie, Männer und Frauen, die ich einst kannte und achtete. Sie kamen, erkannten mich und nickten schweigend, ehe sie wieder in die Grotte zurückkehrten. Zu meinem Erstaunen sah ich meinen alten Gefährten, den König Agamemnon, unseren Führer vor Ilion. ›Bist du auf See gestorben?‹, fragte ich.
    ›Nein, mein Weib Klytämnestra mit ihrem Buhlen Ägist und ihrer verräterischen Bande hat mich ermordet. Tapfer setzte ich mich zur Wehr, doch sie waren in der Überzahl und überwältigten mich. Auch Kassandra, die Tochter des Priamos, haben sie gemeuchelt.‹
    Danach kamen der edle Achilles, sein Freund Patroklos und der große Ajax, die sich nach ihrer Sippe erkundigten. Doch ich konnte ihnen nichts berichten. Wir sprachen über die alten Zeiten, bis auch sie in die Unterwelt zurückkehrten. Die Seelen anderer Freunde und Kriegsgefährten traten zu mir und erzählten mir von ihrem traurigen Geschick.
    Ich hatte so viele unserer großen Toten gesehen, dass mir das Herz vor Kummer schwer war. Schließlich konnte ich es nicht länger ertragen. Eilends verließ ich die Kluft und begab mich an Bord meines Schiffes. Ohne einen Blick zurückzuwerfen, segelten wir durch den Nebel, bis wir wieder der Sonne ansichtig wurden, und nahmen Kurs auf das Eiland der Sirenen.«
    »Seid ihr unbeschadet an den Sirenen vorbeigekommen?«, erkundigte sich der König.
    »O ja«, gab ihm Odysseus zur Antwort. »Doch bevor wir uns der Gefahr stellten, zerschnitt ich eine große Wachsscheibe mit meinem Schwert, knetete sie und strich das weiche Wachs meinen Reisegefährten in die Ohren. Ich befahl ihnen, mich an den Mast zu binden und nicht auf mein Flehen zu achten, sondern weiterzurudern, da wir sonst an den Klippen stranden würden.
    Als die Sirenen unser Schiff auf ihr Felseneiland zufahren sahen, stimmten sie ihren bezaubernden Gesang an. ›Komm, Odysseus, Gepriesener, Ruhm der Achäer, lenke das Schiff an Land, um unsere Lieder zu hören. Denn noch ruderte keiner vorbei im dunklen Schiffe, ehe er aus unserem Mund die Honigstimme vernommen. Jeder kehrt fröhlich zurück, denn er ist dann weiser und hat vieles erfahren.‹
    Ihr Gesang war so betörend, dass ich meine Männer anflehte, den Kurs zu ändern, doch sie banden mich nur noch fester an den Mast und ruderten mit rascheren Schlägen, bis die Sirenen nicht mehr zu hören waren. Erst dann zogen sie das Wachs aus ihren Ohren und befreiten mich vom Mast.
    Sobald wir das Felseneiland passiert hatten, erwarteten uns mächtige Wogen und der laute Donner der See. Ich ermahnte die Männer, kräftiger zu rudern, während ich das Schiff durch die kochende Brandung steuerte. Ich hatte die Freunde vor der Charybdis gewarnt, nicht aber vor dem Ungeheuer Skylla, das gegenüber drohte, da ich befürchtete, die Gefährten würden die Ruder fahren lassen und sich am Schiffsboden zusammendrängen. Wir kamen zu der von Felsen gesäumten Durchfahrt und gerieten in die wirbelnden Wasser der Charybdis, die brodelte wie ein Kessel über dem Feuer. Während wir mit starrem Entsetzen unser Ende erwarteten, schnappte von oben die Skylla zu und ergriff sechs meiner tapfersten Gefährten. Ich hörte ihre verzweifelten Schreckensschreie, als sie hoch in die Lüfte gerissen wurden, sah ihre Arme und Beine, die sie mir in Todesqual entgegenreckten, ehe sie von den scharfen Schlangenzähnen zermalmt wurden. Es war der entsetzlichste Anblick, der mir auf der Irrfahrt widerfuhr.
    Als wir den Ungeheuern glücklich entronnen waren, dröhnte Donner am Himmel. Blitze trafen das Schiff und erfüllten die Luft mit Schwefelgestank. Die furchtbaren Naturgewalten schlugen das Schiff in Stücke und schleuderten meine Gefährten in das tobende Wasser, wo sie jämmerlich ertranken.
    Ich hingegen fand den Mast, um den ein langes Lederseil geschlungen war, und band mich an einem Bruchstück des geborstenen Kiels fest. Rittlings setzte ich mich auf das notdürftige Floß und ließ mich von Winden und Strömung treiben. Viele Tage später, als ich

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