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Die Troja-Mission

Die Troja-Mission

Titel: Die Troja-Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Baum, und wir erstarrten bei ihrem grausigen Anblick vor Entsetzen.
    Sie rief ihren Gemahl, den Antiphates, der noch riesiger war als sie und zweimal so groß wie der Kyklop. Entsetzt flohen wir zu unseren Schiffen. Doch König Antiphates rief brüllend sein Volk zu den Waffen, und bald darauf eilten tausende Männer herbei, riesenhaft wie Giganten, und warfen von den Klippen herab Felsen auf uns, die fast so groß wie unsere Schiffe waren, und versenkten die ganze Flotte. Nur mein Schiff war geschickt hinter einem Felsen vertäut, sodass es die Steine nicht trafen.
    Meine Männer wurden ins Hafenbecken geschleudert, wo die Lästrygonen sie aufspießten wie Fische und ihre Leiber an Land zerrten, sie ausraubten und dann verzehrten. Binnen weniger Minuten rettete ich mich mit meinem Schiff aufs offene Meer. Doch mich befiel tiefe Trauer. Wir hatten nicht nur unsere Freunde und Gefährten verloren, sondern auch die Schiffe, die mit all den Schätzen beladen waren, die wir in Ilion erbeutet hatten. Unser gewaltiger Anteil am Gold der Dardaner lag nun am Grunde des Hafens der Lästrygonen.
    Außer uns vor Kummer segelten wir weiter, bis wir zur Insel Äa kamen, der Heimat der Kirke, einer berühmten und bezaubernden Königin, die als Halbgöttin verehrt wurde. Berückt vom Liebreiz der schönen, prachtvoll gewandeten Kirke, freundete ich mich mit ihr an und verweilte drei Monde lang bei ihr. Ich wollte noch länger dort bleiben, doch meine Männer ermahnten mich, endlich an die Rückkehr in die Heimat zu denken, sonst brächen sie ohne mich auf.
    Unter Tränen ließ Kirke mich ziehen, doch sie bestand darauf, dass ich eine weitere Reise unternehmen sollte. ›Du musst zum Haus des Hades segeln und die Seelen der Toten nach der Zukunft befragen. Im Schattenreich wirst du den Tod verstehen lernen. Und wenn du deine Fahrt fortsetzt, so hüte dich vor dem Gesang der Sirenen, denn sie werden dich und deine Männer an ihrem felsigen Eiland in den sicheren Tod locken. Verschließe deine Ohren, damit du ihre betörenden Lieder nicht hörst. Wenn ihr der Versuchung der Sirenen entronnen seid, werdet ihr an schroffen Felszacken vorübersegeln, welche die Plankten heißen. Nichts, nicht einmal ein Vogel kann sie überwinden. Dort liegen nur Bretter von Schiffen und Leichen, denn bis auf eines fuhr jedes Schiff, das die Plankten passieren wollte, in sein Verderben.‹
    ›Und welches Fahrzeug kam durch?‹, fragte ich.
    ›Die
Argo,
das Schiff des ruhmreichen Jason.‹
    ›Und danach segeln wir in ruhiger See?‹
    Kirke schüttelte das Haupt. ›Danach werdet ihr zu einem zweiten Felsberg gelangen, der sein spitzes Haupt in die Wolken steckt. Er wird ewig von dunklem Gewölk umfangen und von keinem Sonnenstrahl erleuchtet, ist ganz aus glattem Gestein aufgetürmt, das niemand erklimmen kann. Mitten darin ist eine Höhle, schwarz wie die Nacht. In ihr haust die Skylla, ein schreckliches Ungeheuer, das jeden zerfleischt, der ihm nahe kommt. Zwölf unförmige Füße und sechs Schlangenhälse hat die Unholdin, und auf jedem grinst ein scheußlicher Kopf mit drei dichten Reihen von Zähnen, mit denen sie ihre Opfer zermalmt.
    Hütet euch vor ihren schnappenden Häuptern und rudert schnell, sonst wird euch alle der Tod ereilen. Danach müsst ihr die Gewässer befahren, in denen die Charybdis lauert, ein mächtiger Strudel, der euer Schiff in die Tiefe reißt. Seht zu, dass ihr sie passiert, wenn sie schläft.‹
    Nachdem ich mich unter Tränen von Kirke verabschiedet hatte, nahmen wir unsere Plätze auf dem Schiff ein und legten uns in die Ruder.«
    »Seid Ihr wirklich in die Unterwelt gefahren?«, murmelte Arete, des Königs Alkinoos bezaubernde Gemahlin, mit bleichem Gesicht.
    »Ja, wir folgten den Anweisungen der Kirke und segelten zum Hades, diesem furchtbaren Reich der Toten. Nach fünf Tagen befanden wir uns im dichten Nebel am Strome Okeanos, der die Erde umgibt. Der Himmel war verhüllt, und wir fuhren durch ewige Dunkelheit, in die niemals ein Sonnenstrahl dringt. Wir zogen das Schiff an Land. Ich stieg allein aus und lief, bis ich zu einer großen Grotte in der Flanke eines Berges kam. Dort setzte ich mich und wartete.
    Bald darauf drängten die Seelen der Verschiedenen aus der Felsenkluft und umflatterten mich mit schrecklichem Stöhnen. Entsetzen überkam mich, als meine Mutter erschien. Ich wusste nicht, dass sie gestorben war, denn als ich nach Ilion aufbrach, hatte sie noch gelebt.
    ›Mein lieber Sohn‹, murmelte sie mit

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