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Die Trüffelgöttinnen (German Edition)

Die Trüffelgöttinnen (German Edition)

Titel: Die Trüffelgöttinnen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lexa Holland
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dann war das auch Schicksal, so einfach war das.
    Als sie das große, elegant möblierte Zimmer betrat, war sie überwältigt: Die Frontseite war völlig verglast und bot einen atemberaubenden Ausblick auf den Tausende von Lichtern widerspiegelnden Hudson River.
    Nachdem sie ihre Koffer ausgepackt hatte, schickte sie Thomas eine kurze SMS, mit der er sich vorerst zufriedengeben musste.
    Ihre Kollegen zu Hause würden sich bis morgen gedulden müssen, sie war jetzt einfach zu müde, um noch lange herumzutelefonieren.
    Dann duschte sie kurz, nahm zur Feier des Tages trotz der eigentlich unvertretbar hohen Kalorienzahl noch einen hochprozentigen Schlummertrunk aus der gut bestückten Minibar zu sich und warf sich dann mit einem lauten „ New York – Here I am! “ in das breite, mit zartgelbem Satin bespannte Bett.
    Wenige Minuten später schlief sie so fest, dass vermutlich nicht einmal ein neben ihrem Ohr abgefeuerter Kanonenschuss sie geweckt hätte.
     
    * * *
     
    Weil Melanie vergessen hatte, die Vorhänge zuzuziehen, brach die Helligkeit des Morgens ungehindert durchs Fenster herein und brachte sie zum Blinzeln, während sie langsam aus einem irritierenden Traum von ihrem neuen Job bei Good-Morning-You! auftauchte. Man hatte ihr den Schriftzug quer über den Busen tätowiert und ihr gesagt, dass sie im Studio nur „Oben ohne“ herumlaufen dürfe.
    Heilfroh, dass sie aufgewacht war, langte sie nach ihrer Armbanduhr, die sie auf dem Nachttisch abgelegt hatte. Stattdessen griff Ihre Hand in etwas Klebriges, Weiches und fuhr erschrocken zurück. Auf dem Nachttisch stand ein silbernes Tellerchen mit drei Donuts – einer mit weißem Zuckerguss, einer mit Schokoguss und einer, der offenbar mit Konfitüre überzogen worden war. Seltsam, dass sie die gestern Abend übersehen hatte! Hastig warf sie die daneben liegende Serviette über diese Versuchung und griff nach der Armbanduhr. Sechs Uhr dreißig. Sie wurde erst um elf Uhr im Sender erwartet, hatte also noch reichlich Zeit.
    Sie hatte herrlich geschlafen, allerdings nur, weil sie auf das Kopfkissen verzichtet hatte, das so dick war, dass es bei Dauergebrauch vermutlich ein Doppelkinn monströsen Ausmaßes verursachte. Nach einer ausgiebigen heißen Dusche würde sie sich auf das sicherlich hotelüblich reichlich bestückte Frühstücksbuffet stürzen – der einzige diätetische Ausrutscher, den sie sich auf Reisen grundsätzlich gestattete. Dabei eventuell entstehende Fettzellenvergrößerungen trainierte sie in der Regel sowieso schon vor dem Frühstück im Fitnessraum prophylaktisch herunter, es gab also keinen Grund zur Panik angesichts leckerer Pasteten oder von Rühreiern mit knusprigem Schinken, Konfitüren und sonstiger hochkalorischer Leckereien.
    Als sie zum Zähneputzen ins Bad ging, fiel ihr Blick auf das in den meisten exklusiveren Hotels obligatorische With-compliments- Körbchen. Wegwerfzahnbürste mit goldenem Griff, Zahnpasta, Duschgel. Und eine dieser unsäglichen gerüschten Plastikduschhauben, die einen in Sekundenschnelle in Klons der eigenen Urgroßmutter verwandelten. Daneben lag ein kleines goldenes Cremedöschen mit dem erheiternden Aufdruck „ Aging-Creme “. Melanie musste unwillkürlich lachen. Aging-Creme – der Albtraum aller Frauen. Da hatte der Drucker wohl ganz einfach ein wichtiges Wörtchen unterschlagen. Sie war sicher, dass der Fehler von einem dieser armen Männer verursacht worden war, die die Nase voll hatten von der unvermeidlichen nächtlichen Fettcremeschicht auf dem Gesicht ihrer unberührbar neben ihnen liegenden Gattinnen.
    Sie öffnete das Döschen und schnupperte an der rosafarbenen Creme. Sie duftete nicht gerade besonders einladend, aber Melanie konnte nicht widerstehen, stippte mit der Fingerspitze in das Döschen und rieb einen winzigen Klecks auf ihren Handrücken. Die Creme fühlte sich im ersten Moment merkwürdig kühl an, aber gleich darauf schien es ihr, als brenne sie auch ein wenig auf der Haut. Kopfschüttelnd rubbelte sie sie mit einem Zipfel des flauschigen Badetuchs wieder ab, schraubte den Deckel auf das Döschen und warf diese kosmetische Fehlleistung in den Papierkorb unter dem Waschbecken.
    Im todschicken Sportoutfit machte sie sich auf den Weg ins hoteleigene Fitnesscenter.
    Zu so früher Stunde hatte sie die Geräte noch für sich alleine, musste also nicht wie sonst krampfhaft darauf achten, welche Figur sie gerade abgab. In Gedanken an das Frühstücksbuffet strampelte sie ein paar

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