Die Tür (Die Damalstür) - Sonderedition (German Edition)
gesagt, Filme kosten ein Heidengeld, und wenn es um große Summen geht, können die schönsten Träume seifenblasengleich von einem Tag zum anderen zerplatzen. Zwar stand ich im gelegentlichen Kontakt mit der Produktionsfirma und verfolgte auch im Internet, dass mittlerweile ein geeigneter Regisseur (Anno Saul) gefunden worden sei, doch irgendwie konnte ich es mir immer noch nicht so richtig vorstellen. Bis mich der Silvestertag 2007 endgültig bekehrte … Etwa zwei Monate davor hatte ich mir auf DVD den neuen James Bond »Casino Royal« angeschaut, und war geradezu überwältigt vom Können des Schauspielers, der den Bösewichts spielte - übrigens der einzige James-Bond-Bösewicht, der mir je leidgetan hat. Er besaß ein eigenartig schönes Gesicht, ohne als Schönling zu gelten, und versprühte eine unter der Oberfläche schwingende immerwährende Traurigkeit und Abgeklärtheit. Wo haben sie den denn aufgetrieben? fragte ich mich, ohne mir leider den Namen gemerkt zu haben, da ich, siehe oben, am Ende des Films ziemlich angesoffen war.
An besagtem Silvestertag surfte ich mittags ein bisschen im Internet herum und kam über Google wieder auf die Links im Zusammenhang mit den Produktionsvorbereitungen. Und da stand es groß und dick: Mads Mikkelsen spielt in der Verfilmung des Romans DIE DAMALSTÜR die Hauptrolle! Wer soll das denn sein? war mein erster Gedanke, denn ich hatte von dem Namen vorher noch nie etwas vernommen. Daraufhin ging ich auf die Funktion Bilder und ließ mir diesen ominösen Mikkelsen zeigen. Schock! Es war jener von mir so bewunderte James-Bond-Bösewicht. Ich konnte es kaum glauben. Und mein Staunen wurde noch größer, als ich erfuhr, dass es sich bei ihm um den renommiertesten und international erfolgreichsten dänischen Mimen handle. Zu allem Überfluss bestand das restliche Ensemble ebenfalls aus lauter Top-Acts: Jessica Schwarz, Heike Makatsch, Thomas Thieme und so weiter und so fort. Ich konnte es kaum fassen.
Im Frühling 2008 wurde ich für einen Tag zu den Dreharbeiten zum Set nach Potsdam eingeladen, weil ich in einer Sequenz einen Miniauftritt haben sollte. Leider wurde er in der Endfassung herausgeschnitten, was konkret bedeutet, dass die Verantwortlichen für diesen barbarischen Akt bis heute in Todesgefahr schweben. Hierbei lernte ich die gesamte Crew und die Schauspieler kennen, und war mehr als angetan von ihrer Freundlichkeit und Natürlichkeit. Vor allem Mads erschien mir schon nach zwei Minuten wie ein alter Kumpel (vermutlich weil er auch ein starker Raucher ist wie ich), mit dem man gern um die Häuser zieht. Allerdings schien er bisweilen schwer von kapee zu sein. In einer Zigarettenpause wollte ich witzig sein, und sagte ihm, dass eigentlich ich die Hauptrolle spielen sollte und er sie mir vor der Nase weggeschnappt hätte. Daraufhin meinte er allen Ernstes, ich solle mir daraus nichts machen, da wären noch ganz andere in Frage gekommen. Soviel zum Humor von Dänen.
Kino Trailer DIE TÜR
Official music video DIE TÜR
Das Ergebnis der filmischen Umsetzung erfüllt mich mit großer Befriedigung und mit Stolz. Ich habe an dem Streifen wirklich sehr wenig auszusetzen, obwohl er von meiner Geschichte an zentralen Stellen stark abweicht. Doch es ist erstaunlich, welche Details aus dem Buch sich hartnäckig gehalten haben, bis zu dem düsteren Mantel, den Mads am Anfang trägt und der im Roman eine bedeutende Rolle spielt. DIE TÜR (Arbeitstitel war PAST PERFECT) ist meiner Meinung nach eines der denkwürdigsten und besten deutschen Filme überhaupt. Und gerade das differenzierte und einfühlsame Spiel des Hauptdarstellers hebt dieses Werk aus dem gewöhnlichen Kinoeinerlei turmhoch heraus. Das scheinen wohl auch einige Leute in Hollywood registriert zu haben. THE DOOR wird dort gerade von der Produktionsfirma »Optimum Films« als Remake fürs internationale Publikum neuverfilmt. Fortsetzung also folgt.
Bei der Premiere in Berlin : Uschi, Mads und ich
Ich entsinne mich noch genau, wie ich im September 2001 wenige Tage vor dem Erscheinen meiner ersten Horrorgeschichte ganz aufgeregt im Wohnzimmer auf- und ab spazierte. Zwar hatten meine übrigen Bücher schon immer drastische Horrorelemente besessen, doch so in ihrer reinsten Form hatte ich die Welt des Grauens niemals zuvor betreten und beschrieben. Deshalb war ich sehr auf die Reaktionen der Leser gespannt. Um mich abzulenken schaltete ich den Fernseher ein, was ich normalerweise tagsüber
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