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Die Tuer im Schott

Die Tuer im Schott

Titel: Die Tuer im Schott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Dickson Carr
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zum Beispiel denkbar, daß die ganze Sache ein Irrtum des Mörders ist? Sollte Sir John Farnleigh (wenn wir bei diesem Namen bleiben wollen) gar nicht das Opfer sein? Hat der Mörder ihn für jemand anderen gehalten?«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen«, meinte Elliot und blickte Page an.
    »Unmöglich«, sagte Page. »Ich habe es mir auch schon durch den Kopf gehen lassen. Aber glauben Sie mir: Das wäre undenkbar gewesen. Dazu war das Licht noch zu gut. Farnleigh sah keinem der anderen ähnlich, und er war auch nicht wie die anderen angezogen. Selbst aus der Ferne hätte man ihn nicht verwechseln können, und schon gar nicht, wenn man so nahe an ihn herankam, wie man muß, wenn man ihm die Kehle durchschneiden will. Es war dies seltsam verwaschene Zwielicht, bei dem alle Details schon undeutlich sind, aber alle Umrisse noch klar.«
    »Das heißt, er hatte es eindeutig auf Farnleigh abgesehen«, sagte Dr.   Fell mit einem geräuschvollen Räuspern. »Nun gut. Was können wir sonst noch an Gestrüpp beseitigen, an dummem Gerede? Ist es zum Beispiel denkbar, daß der Mord überhaupt nichts mit der Auseinandersetzung um Titel und Besitz zu tun hat? Schlich sich jemand, den die Debatte überhaupt nicht interessierte – jemand, dem es egal war, ob der Mann John Farnleigh war oder Patrick Gore –, in diesem Augenblick in den Garten und brachte ihn aus einem ganz anderen Grunde um, den wir nicht kennen? Möglich. Möglich ist es, wenn die Götter ihre Launen haben. Aber ich für meinen Teil werde mir darum nicht groß Gedanken machen. Diese Dinge hängen zusammen; eines ist auf das andere angewiesen. Denn Ihnen wird nicht entgangen sein, daß das Heft mit den Fingerabdrücken in dem Augenblick entwendet wurde, in dem Farnleigh den Tod fand.
    Nun gut. Farnleigh wurde also ermordet, und das mit Bedacht und aus einem Grunde, der mit der Frage nach dem rechtmäßigen Erben von Titel und Besitz zusammenhängt. Aber noch immer haben wir nicht wirklich bestimmt, was von uns überhaupt gefordert ist. Unsere Aufgabe hat nach wie vor zwei Seiten, geradezu janusköpfig, könnte man sagen. Wenn der Ermordete ein Hochstapler war, dann kann es zwei oder auch drei verschiedene Gründe für den Mord an ihm geben. Sie werden sie sich selbst zusammenreimen können. Wenn er aber der echte Erbe war, dann werden die zwei oder drei Motive, die in Frage kommen, gänzlich anderer Art sein. Auch auf diese werden Sie selbst kommen. Von da gelangt man auf verschiedene Seiten, zu verschiedenen Blickwinkeln, verschiedenen Hintergründen. Welcher von beiden ist also der Hochstapler? Bevor wir das nicht wissen, können wir auch nicht sagen, welchen Weg wir überhaupt einschlagen sollen. Ahemm.«
    Die Züge von Inspektor Elliot verhärteten sich.
    »Sie meinen, der Schlüssel ist dieser Mr.   Murray?«
    »Das meine ich. Mein alter Freund Kennet Murray, undurchschaubar wie eh und je.«
    »Und Sie meinen, er kann den echten vom falschen unterscheiden?«
    »Da habe ich keinen Zweifel«, brummte Dr.   Fell.
    »Ich auch nicht«, sagte der Inspektor nur. »Lassen Sie uns überlegen.« Er holte sein Notizbuch hervor und schlug es auf. »Alle scheinen sich einig – und es ist ja auffällig, wie oft sich alle einig sind –, daß sie Mr.   Murray gegen zwanzig nach neun allein in der Bibliothek zurückließen. Korrekt, Mr.   Page?«
    »Korrekt.«
    »Der Mord (lassen Sie es uns so nennen) geschah gegen halb zehn. Zwei der Anwesenden machen genaue Zeitangaben: Murray und der Anwalt Harold Welkyn. Nun sind zehn Minuten keine lange Zeit. Aber ein paar Fingerabdrücke zu vergleichen ist, auch wenn man sich vor voreiligen Schlüssen hüten muß, nicht ganz die abendfüllende Beschäftigung, als die Murray sie Ihnen hingestellt hat. Keiner kann mir weismachen, daß er nicht wenigstens wußte, in welche Richtung es ging. – Meinen Sie, er macht uns etwas vor, Sir?«
    »Nein«, sagte Dr.   Fell und betrachtete mit gerunzelter Stirn den Krug Bier. »Ich glaube, er möchte nur gern ein wenig den Meisterdetektiv spielen. Und in ein paar Minuten werde ich Ihnen sagen, worum es für meine Begriffe bei dieser Sache geht. Sie sagen, Sie haben Aussagen von allen, aus denen wir erfahren, was sie in jenen zehn Minuten getan haben?«
    »Von jedem nur ein paar Zeilen«, sagte Elliot, plötzlich ärgerlich. »Keine Meinungen. Alle erklärten, sie wüßten nicht, was sie dazu sagen sollten. Nun, ich werde weiterfragen, und ich werde auch hören, was für eine Meinung

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