Die Tuer zur Zeit
aufgeregt.
Jason zeigte auf den Schrank. »Dahinter ist eine Tür.
Wenn ihr mir helft das Monstrum wegzuschieben, könnt
ihr sie sehen.«
Die Tür wirkte bedrohlich.
Sie war nicht größer als die übrigen Türen im Haus,
schien aber wesentlich älter zu sein. Älter, als die drei sich
vorstellen konnten.
Ihr Holz war von Schrammen und Kratzern übersät,
als wäre unzählige Male dagegengestoßen worden, und
ein Teil von ihr musste von Flammen versengt worden
sein.
Julia, Jason und Rick blieben eine ganze Weile auf dem
Boden sitzen und betrachteten sie.
Es war ziemlich anstrengend gewesen, den schweren
Schrank so weit wegzuschieben, dass sie ganz zum Vorschein kam.
Es sah so aus, als hätte man ihn dorthin gestellt, um die
Tür zu verstecken.
»Die müsste hier sein«, sagte Julia und tippte auf den
Plan vom Haus, den sie am Nachmittag gezeichnet hatten.
Jason markierte die Stelle, an der sich die Tür befand,
mit einem X und erwiderte: »Stimmt. Vielleicht ist das
eine der Geheimtüren, die der alte Ulysses benutzt.«
»Jason!«, schimpfte seine Schwester. »Ulysses Moore
ist tot!«
»Woher willst du das wissen? Dieses Haus ist so groß,
dass du seine Anwesenheit nicht einmal merken würdest.
Außerdem habe ich ihn gesehen.«
Rick und Julia sahen sich entgeistert an.
»Wie meinst du das, du hast ihn gesehen?«, fragte
Julia.
»Als ich runterging, um den Stift zu holen ... heute ...
es war nur ein Augenblick, ein Schatten. Und dann war
er so schnell wieder fort, ich hatte nicht einmal Zeit, Luft
zu holen.«
Jason sah erst Rick und dann seine Schwester an. Beide
wirkten skeptisch. »Ihr glaubt mir nicht, oder?«
»Ich frage mich gerade, ob du wirklich diese Höhle
gesehen hast?«, erwiderte Julia, der plötzlich Zweifel
kamen.
»Was hat das denn damit zu tun?«
Julia stand auf. »Was war ich naiv«, sagte sie. »Ich hatte
dir schon alles geglaubt: die Höhle, der Gang hinter dieser Tür. Ich hatte vergessen, wie du drauf bist. Das ist wieder nur eine deiner Fantasien, nicht wahr? In Wirklichkeit hast du gar keine Höhle gesehen. Du hast sie dir nur
eingebildet!«
»Nein! Ich habe sie gesehen!«, protestierte Jason.
»Hm, dann schwör es!«
Jason errötete. Er konnte sich ganz genau erinnern,
was er durch den Felsspalt gesehen hatte.
Er hatte einen Raum gesehen.
Nein.
Er hatte so etwas wie einen Raum
gespürt
.
Nein, nicht einmal das.
Ihm war
gewesen
, als
ahne er
, dass es dort einen Raum
geben könnte
.
Eigentlich gesehen hatte er die Höhle nicht, zumindest
nicht eine richtige Höhle mit Stalaktiten und Stalagmiten
und all dem anderen Zeug, das es normalerweise in einer
Höhle gibt. So wie er auch im Erdgeschoss
nicht wirklich
einen Schatten gesehen hatte. Aber ...
»Jason?«
Er schaute sich niedergeschlagen um. »Ich ... Nein, ich
kann dir das nicht schwören, aber ... Rick, sag du ihr, dass ...«
Rick nickte. »In Wirklichkeit ist es gar nicht so wichtig, was er gesehen hat«, meinte er. »Die Schachtel existiert doch tatsächlich. Und die Botschaft gibt es auch,
was immer sie bedeuten soll. Und, verflixt, die Tür ist ja
schließlich auch da!«
»Dann öffnen wir sie doch!«, sagte Julia entschlossen,
als habe sie alle ihre Bedenken auf einen Schlag vergessen. Plötzlich stutzte sie. An der Stelle, wo eigentlich ein
Türknauf hätte sein müssen, waren vier Öffnungen, die
wie Schlüssellöcher aussahen. »Wie sollen wir die Tür
denn aufbekommen?«
Rick fuhr mit der Hand über das zerfurchte Holz.
Dann kniete er sich vor die Schlüssellöcher. »Sie ist abgeschlossen.«
Julia schaute sich die Schlösser genauer an. Sie waren
kreuzförmig angeordnet wie die vier Ecken einer Raute.
Julia, Jason und Rick berieten sich. Es gab tausend Stellen im Haus, wo die Schlüssel sein könnten. Natürlich
bestünde die Möglichkeit, nochmals mit Nestor zu sprechen oder aber das Haus Stückchen für Stückchen und
Schublade für Schublade zu durchkämmen.
Oder ...
Auf einmal spürten sie einen Luftzug, auf den ein kurzer Knall oben im ersten Stock folgte.
»Das ist er!«, rief Jason und sprang auf.
Die drei eilten in das Zimmer am Ende der Treppe.
Doch wieder einmal war das Fenster im Türmchen aufgegangen und gegen den Rahmen geschlagen.
Rick versuchte das widerspenstige Fenster ein für alle
Mal zu schließen. »Der Riegel hat sich gelockert«, befand
er nach eingehender Untersuchung. »Ich glaube, das kann
nur ein Fachmann
Weitere Kostenlose Bücher