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Die Türme der Mitternacht

Die Türme der Mitternacht

Titel: Die Türme der Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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die seltsame Hüte trugen. Zur fröhlichen Schar. Vermutlich steckte eine Geschichte hinter dem Namen.
    Die drei saßen in einem privaten Speiseraum, den Mat bezahlt hatte. Sie hatten drei der großen Kaminstühle des Gasthauses hereingeholt. Die passten zwar nicht zum Tisch, aber sie waren bequem. Mat lehnte sich zurück und legte die Füße auf den Tisch. Er griff nach einem Ziegenkäse und biss ein Stück ab, dann balancierte er den Rest auf der Stuhllehne.
    »Weißt du, Mat«, sagte Perrin, »deine Frau wird vermutlich erwarten, dass man dir ein paar Tischmanieren beibringt.«
    »Ach, die hat man mir beigebracht«, erwiderte Mat. »Ich habe sie mir bloß nicht gemerkt.«
    »Ich glaube, ich würde sie gern kennenlernen«, fuhr Perrin fort.
    »Sie ist interessant«, sagte Thom.
    »Interessant«, meinte Mat. »Ja.« Er sah wehmütig aus. »Aber egal, du weißt jetzt das meiste, Perrin. Die verdammte Braune hat uns hergebracht. Ich habe sie jetzt seit über zwei Wochen nicht mehr gesehen.«
    »Kann ich den Brief sehen?«, fragte Perrin.
    Mat klopfte ein paar Taschen ab und fischte dann ein zusammengefaltetes Stück weißes Papier heraus, das mit rotem Wachs versiegelt war. Er warf es auf den Tisch. Die Ecken waren krumm und das Papier voller Flecken, aber der Brief war nicht geöffnet worden. Matrim Cauthon war ein Mann von Wort, zumindest wenn man ihm einen Eid abringen konnte.
    Perrin nahm die Botschaft. Sie roch leicht nach Parfüm. Er drehte sie um, dann hielt er sie vor eine Kerze.
    »Funktioniert nicht«, sagte Mat.
    Perrin grunzte. »Was glaubst du, was dort steht?«
    »Keine Ahnung«, sagte Mat. »Diese verdammten verrückten Aes Sedai. Ich meine, die sind doch alle seltsam. Aber Verin ist völlig durchgedreht. Ich nehme nicht an, dass du etwas von ihr gehört hast?«
    »Nein.«
    »Ich hoffe, ihr geht es gut. Sie klang besorgt, dass ihr etwas zustoßen könnte.« Mat nahm den Brief wieder entgegen und klopfte damit auf den Tisch.
    »Öffnest du ihn?«
    Mat schüttelte den Kopf. »Ich öffne ihn, wenn ich zurückkomme. Ich …«
    Es klopfte an der Tür, dann öffnete sie sich quietschend und enthüllte den Wirt, einen jungen Mann namens Denezel. Er war hochgewachsen, hatte ein schmales Gesicht und den Kopf kahl rasiert. So weit Perrin hatte sehen können, war er so gut wie ein Drachenverschworener; er hatte sogar ein Porträt von Rand in Auftrag gegeben und im Gemeinschaftsraum aufgehängt. Es sah ihm sogar ähnlich.
    »Ich muss mich entschuldigen, Meister Scharlachrot«, sagte Denezel, »aber Meister Goldens Mann besteht darauf, ihn zu sprechen.«
    »Schon gut«, sagte Perrin.
    Grady steckte das faltige Gesicht in den Raum, und Denezel zog sich zurück.
    »Hallo, Grady«, sagte Mat und winkte. »In letzter Zeit jemand Interessanten explodieren lassen?«
    Der gebräunte Asha’man runzelte die Stirn und richtete den Blick auf Perrin. »Mein Lord. Lady Faile bat mich, Euch daran zu erinnern, wenn es Mitternacht wird.«
    Mat stieß einen Pfiff aus. »Seht ihr, das ist der Grund, warum ich meine Frau in einem anderen Königreich zurückließ.«
    Gradys Stirnrunzeln vertiefte sich noch.
    »Danke, Grady«, sagte Perrin mit einem Seufzen. »Ich hatte gar nicht bemerkt, dass es schon so spät ist. Wir brechen bald auf.«
    Der Asha’man nickte und zog sich zurück.
    »Soll man ihn doch zu Asche verbrennen«, sagte Mat. »Kann der Mann nicht wenigstens lächeln? Der verdammte Himmel ist auch schon so deprimierend genug, ohne dass Leute wie er ihn nachmachen.«
    » Nun j a, mein Sohn «, meinte Thom und schenkte Ale nach, »einige unter uns finden die Welt im Augenblick nicht besonders komisch.«
    »Unsinn«, sagte Mat. »Die Welt ist nur komisch. In letzter Zeit hat mich der ganze verdammte Ort ausgelacht. Ich sage dir, Perrin. Mit den Steckbriefen, die von uns im Umlauf sind, musst du den Kopf unten halten.«
    »Ich wüsste nicht, wie das gehen sollte«, sagte Perrin. »Ich muss ein Heer führen, mich um Leute kümmern.«
    »Ich glaube nicht, dass du Verins Warnung ernst genug nimmst, mein Junge«, sagte Thom kopfschüttelnd. »Hast du je vom Volk der Banath gehört?«
    »Nein.« Perrin sah Mat an.
    »Das war ein Haufen Wilder, die dort umherstreiften, was heute die Ebene von Almoth ist«, sagte Thom. »Ich kenne ein paar schöne Lieder über sie. Ihre verschiedenen Stämme malten die Haut ihres Anführers immer rot an, damit er herausragte. «
    Mat biss wieder in seinen Käse. »Verdammte Narren. Den Anführer rot

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