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Die Türme der Mitternacht

Die Türme der Mitternacht

Titel: Die Türme der Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Jordan
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brauchen. Dann würde sie eben eine Weile ohne ihn auskommen müssen.

KAPITEL 8
    Das Urteil
    I ch will die Kundschafter im Feld haben«, sagte Perrin energisch. »Selbst während des Prozesses.« »Das wird den Töchtern nicht gefallen, Perrin Aybara«, erwiderte Sulin. »Nicht, wenn sie dadurch die Chance versäumen, mit den Speeren tanzen zu können.«
    »Sie werden es trotzdem tun«, sagte Perrin und setzte seinen Gang durch das Lager fort, Dannil und Gaul an seiner Seite. Ihnen folgten Azi und Will al’Seen, seine beiden Leibwächter des Tages.
    Sulin musterte Perrin, dann nickte sie. »Es wird geschehen. « Sie ging.
    »Lord Perrin«, fragte Dannil. Er roch nervös. »Worum geht es?«
    »Das kann ich noch nicht sagen«, erwiderte Perrin. »Mit dem Wind stimmt etwas nicht.«
    Dannil runzelte die Stirn und sah verwirrt aus. Nun, auch Perrin war verwirrt. Verwirrt und sich zusehends immer sicherer. Das erschien wie ein Widerspruch, aber es stimmte.
    Im Lager herrschte Hektik, seine Heere sammelten sich, um den Weißmänteln entgegenzutreten. Nicht sein Heer, seine Heere. Zwischen ihnen herrschte so viel Uneinigkeit. Arganda und Gallenne rangelten um ihre Position, die Männer von den Zwei Flüssen verabscheuten die hinzugekommenen Söldnertrupps, die ehemaligen Flüchtlinge standen überall dazwischen. Und da waren natürlich die Aiel, die über allem standen und taten, wozu sie Lust hatten.
    Ich löse die Heere auf, sagte sich Perrin. Was spielt das also noch für eine Rolle? Trotzdem störte es ihn. Es war eine schlampige Art und Weise, ein Lager zu führen.
    Perrins Leute hatten sich größtenteils von der letzten Blase des Bösen erholt. Vermutlich würde keiner von ihnen jemals seine Waffen wieder auf die gleiche Weise betrachten, aber die Verwundeten waren Geheilt und die Machtlenker ausgeruht.
    Die Weißmäntel waren über die Verzögerung nicht erfreut gewesen, die vermutlich länger als erwartet gewesen war. Aber Perrin hatte die Zeit gebraucht, aus verschiedenen Gründen.
    »Dannil«, sagte er. »Ich nehme an, meine Gemahlin hat Euch in ihre Pläne eingespannt, mich zu beschützen.« Dannil zuckte zusammen. »Wie …«
    »Sie braucht ihre Geheimnisse«, fuhr Perrin fort. »Die Hälfte bekomme ich nicht mit, aber das war so klar wie der Tag. Sie ist nicht glücklich über dieses Gerichtsverfahren. Zu was hat sie Euch angestiftet? Irgendeinen Plan mit den Asha’man, um mich aus der Gefahr herauszuholen?«
    »So etwas in der Art, mein Lord«, gestand Dannil.
    »Sollte es schlimm werden, dann gehe ich«, sagte Perrin. »Aber greift nicht zu früh ein. Ich lasse nicht zu, dass das zu einem Blutbad wird, nur weil einer der Weißmäntel zur falschen Zeit einen Fluch ausstößt. Wartet auf mein Signal. Verstanden?«
    »Ja, mein Lord«, sagte Dannil und roch nach Verlegenheit.
    Perrin musste das alles hinter sich lassen. Sich davon befreien. Jetzt. Denn im Verlauf der letzten paar Tage hatte es angefangen, sich ganz natürlich anzufühlen. Ich bin bloß ein … Er hielt inne. Bloß ein was? Ein Schmied? Konnte er das überhaupt noch sagen? Was genau war er?
    Ein Stück voraus saß Neald in der Nähe des Reisegeländes auf einem Baumstumpf. Während der letzten paar Tage hatten der jugendliche Soldat und Gaul nach Perrins Anweisungen mehrere Richtungen erkundet, um zu sehen, ob Wegetore funktionierten, wenn man sich weit genug vom Lager entfernte. Tatsächlich stellte sich heraus, dass es sich genauso verhielt, obwohl man stundenlang marschieren musste, um dem Effekt zu entkommen.
    Abgesehen von den wieder funktionierenden Wegetoren waren weder Neald noch Gaul irgendwelche Veränderungen aufgefallen. Auf dieser Seite gab es keine Barriere oder gar sichtbare Hinweise, aber wenn Perrin recht hatte, entsprach das Gebiet, in dem die Wegetore nicht funktionierten, ganz genau dem im Wolfstraum von der Kuppel bedeckten Grund.
    Das war der Zweck der Kuppel, und darum bewachte der Schlächter sie. Es ging nicht um die Jagd auf die Wölfe, obwohl ihm das sicherlich Vergnügen bereitete. Etwas verursachte sowohl die Kuppel wie auch die Probleme der Asha’man.
    »Neald«, sagte Perrin und blieb vor dem Asha’man stehen. »Die letzte Erkundung verlief gut?«
    »Ja, mein Lord.«
    »Als Grady und Ihr mir das erste Mal von den versagenden Geweben erzähltet, da habt Ihr erwähnt, dass Euch so etwas schon einmal passiert ist. Wann war das?«
    »Als wir das Wegetor öffnen wollten, um die Kundschafter aus Cairhien zu holen. Wir

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