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Die Übermacht - 9

Die Übermacht - 9

Titel: Die Übermacht - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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hoffe ich das wirklich überhaupt nicht. Ich will nicht, dass dieser Sohn Shan-weis uns auf die gleiche Weise entkommt, wie das sein Vater und sein Onkel geschafft haben. Er hat entschieden zu viel zu sühnen, als dass er uns einfach wegsterben darf!«
    »Wie Exzellenz meinen«, erwiderte Rayno leise und deutete eine Verneigung an.
    »Also gut.« Erneut atmete Clyntahn tief durch, so kräftig, dass seine Nasenflügel sichtlich bebten, und riss sich dann zusammen. »Wie steht es um das Schwert Schuelers?«
    »Mit dem Zeitplan dieser Operation sind wir ein wenig ins Hintertreffen geraten, Euer Exzellenz. Leider dauert es ein bisschen länger, sämtliche Vorbereitungen zu treffen – zum Teil auch, weil der Winter in diesem Jahr so streng ausfällt. Außerdem haben wir mehr Schwierigkeiten als erwartet, Söhne von Mutter Kirche zu finden, die ... angemessen empfänglich wären. Aber wir erzielen stetig Fortschritte. Die Organisation läuft gut, und ich denke, in einem oder zwei Monaten haben wir alles vorbereitet. Erst noch etwas anderes: Unsere Inquisitoren haben bestätigt, das zumindest Cahnyr sich in Siddar-Stadt aufhält. Sie wissen nicht genau, wie er dorthin gekommen ist, und keiner kann sich erklären, wie er es überhaupt fertiggebracht hat, Gletscherherz zu verlassen. Aber er ist in letzter Zeit häufiger in reformistischen Kreisen zu finden.«
    »Unser lieber Freund Stohnar wiegt sich sicher in seliger Unwissenheit, was diesen Gottesmann betrifft, was?«, höhnte Clyntahn.
    »Es hat zumindest den Anschein, Euer Exzellenz.« Rayno lächelte dünn. »Für einen derart erfolgreichen Regenten scheint der Reichsverweser über die Geschehnisse in seinem eigenen Reich ausgesprochen schlecht informiert zu sein. Oder vielleicht sollte ich lieber sagen: ausge sucht schlecht informiert. Erzbischof Praidwyn befindet sich immer noch auf dem Weg nach Siddar. Aber Bischof-Vollstrecker Baikyr vermeldet, dass er Reichsverweser Greyghor auf die zunehmende Unverfrorenheit der ketzerischen Reformisten in der Republik hingewiesen hat. Im Gegenzug hat der Reichsverweser dem Bischof-Vollstrecker versichert, seine Garde tue alles in ihrer Macht Stehende, um der Inquisition dabei behilflich zu sein, diese bedauerliche Situation zu bereinigen.«
    Rayno blickte Clyntahn in die Augen, und beinahe gleichzeitig grinsten sie.
    »Leider«, fuhr Rayno dann fort, »sind bisher sämtliche seiner Bemühungen fehlgeschlagen, Bischof-Vollstrecker Baikyr behilflich zu sein. So sehr sich Stohnars Garde auch anstrengt, entkommen ihnen doch selbst recht berüchtigte Reformisten immer wieder, bevor sie in Gewahrsam genommen werden. Ja, es ist fast so, als würden sie durch jemanden vorgewarnt, wann immer eine Festnahme unmittelbar bevorsteht. Und obwohl sich hartnäckig Gerüchte halten, Cahnyr befinde sich in der Hauptstadt, ist es der Obrigkeit bislang noch nicht gelungen, ihn aufzugreifen.«
    Clyntahn stieß einen kehligen Laut aus. Die Inquisition hatte sich beim Unterbinden von Ketzerei auf die Hilfe weltlicher Herrscher verlassen. Nicht einmal Mutter Kirche konnte genügend Männer aufbringen, auf ganz Safehold gegen derart gefährliches Gedankengut und entsprechende Bewegungen vorzugehen. In den letzten Jahrhunderten hatte dieses System auch gut funktioniert. Und jetzt, ganz plötzlich, funktioniert es nicht mehr, und das ist das Problem! , dachte der Großinquisitor grimmig. Kein Großinquisitor, nicht einmal er selbst, hätte das kommen sehen können. Als Reaktion darauf hatte er sofort den Schueler-Orden ausbauen lassen. Doch es dauerte Jahre, einen Inquisitor auszubilden. In der Zwischenzeit blieb ihm, dem Großinquisitor, nichts anderes, als sich weiterhin auf die weltliche Obrigkeit zu verlassen. Aber entschieden zu viele weltliche Herrscher waren eindeutig eher daran interessiert, die Inquisition zu behindern, als ihr behilflich zu sein.
    »Vielleicht wird Erzbischof Praidwyn den Reichsverweser ja dazu bewegen, uns etwas mehr zur Hand zu gehen«, sagte er und lächelte dann. »Wenn er es nicht schafft, gibt es ja immer noch das Schwert Schuelers, nicht wahr?«
    »Sehr wohl, Euer Exzellenz«, pflichtete Rayno ihm bei und lächelte ebenfalls.
    »Und Operation Rakurai?«
    »Die Männer sind bereits ausgewählt«, antwortete Rayno regelrecht feierlich. »Jeder wurde genauestens analysiert, Euer Exzellenz. Ich habe sämtliche Personalakten zusammengetragen. Ihr könnt sie einsehen, wann immer es Euch genehm ist. Die Vorbereitungen, sie vor

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