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Die Übermacht - 9

Die Übermacht - 9

Titel: Die Übermacht - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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Hurrikan-Saison herrschte.
    Sei doch nicht albern! , schimpfte der jungen Ensign mir sich selbst. Das wird kein Hurrikan, Hektor! Wenn das ein Hurrikan wäre, würde es hier viel schneller schlimmer werden. Glaube ich.
    »Stellen Sie eine Gruppe ab, und überprüfen Sie die Laschung der Beiboote, Master Aplyn-Ahrmahk!«, wies ihn Captain Yairley an.
    »Aye, Sir!« Aplyn-Ahrmahk salutierte und wandte sich ab. »Master Selkyr!«
    »Aye, Sir?«, erwiderte Ahntahn Selkyr, ein weiterer Bootsmaat der Destiny .
    »Überprüfen wir die Laschung der Beiboote!«, sagte Aplyn-Ahrmahk und ging entschlossenen Schrittes nach achtern, während Selkyr ein halbes Dutzend Männer zusammenrief, um ihnen behilflich zu sein.
    »Wollen Sie dem jungen Burschen etwas zu tun geben, Sir?«, erkundigte sich Lieutenant Lathyk leise und blickte dem jugendlichen Ensign lächelnd hinterher.
    »Ach, vielleicht ein bisschen«, bestätigte Yairley und lächelte ebenfalls. »Aber schaden kann das wirklich nicht, und Master Aplyn-Ahrmahk ist ein guter Offizier. Er wird dafür sorgen, dass das richtig gemacht wird.«
    »Ja, das stimmt wohl, Sir«, pflichtete ihm Lathyk bei. Dann drehte er sich erneut zu den dräuenden Wolkenbergen um, die im Süden höher und höher stiegen. Trotz des auffrischenden Windes fühlte sich die Luft jetzt dicker und schwerer an. Auch das Licht hatte eine sonderbare, fast widernatürliche Färbung.
    »Um ehrlich zu sein, hatte ich zunächst gedacht, Sie würden überreagieren, als Sie die Bramstengen niederholen ließen, Sir. Jetzt hingegen ...«, er zuckte mit den Schultern, und seine Miene wirkte alles andere als glücklich, »jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher.«
    »Es ist immer so tröstlich, wenn Sie mit mir einer Meinung sind, Rhobair«, versetzte Yairley trocken, und Lathyk lachte in sich hinein. Ernst fuhr der Captain fort: »Trotzdem gefällt mir das alles ganz und gar nicht. Und es gefällt mir auch nicht, wie die Wolken sich langsam nach Osten ausbreiten. Passen Sie auf, Rhobair, dieses Ding wird uns noch einkesseln!«
    Düster nickte Lathyk. Während der Wintermonate kam der Wind im Golf von Mathyas meist aus Nordosten. Das hätte normalerweise erwarten lassen, dass jegliche Windveränderungen eher nach Westen verliefen als nach Osten. Trotzdem hatte der Lieutenant das unschöne Gefühl, seinem Captain Recht geben zu müssen.
    »Denken Sie, wir kommen weit genug nach Osten, um die Silkiah-Bucht zu verlassen, bevor der Wind in unsere Richtung dreht, Sir?«
    »Ja, das ist die große Frage, nicht wahr?« Wieder lächelte Yairley. Dann wandte er dem schwarzen Horizont den Rücken zu und schaute zu, wie Aplyn-Ahrmahk und seine Matrosen das Tauwerk überprüften, mit dem die Beiboote an den Achterdeckdavits befestigt waren.
    »Ich glaube, wir könnten es vielleicht aus der Mündung der Bucht hinausschaffen«, sagte er dann. »Aber ich bin mir nicht sicher, dass wir es bis zur Tabard Reach schaffen. Das ...«, kurz ließ er seine Zähne aufblitzen, »werden wir wohl einfach herausfinden müssen, was?«
    Wie Langhornes Rakurai zuckten die Blitze über den schwarzdräuenden und purpurfarbenen Himmel. Der Donner dröhnte wie die Explosionen von Shan-weis Artillerie. Er übertönte sogar das Heulen des Windes und das ohrenbetäubend laute Rauschen der Wellen, die, dreißig Fuß hoch und höher, unablässig und mit Macht auf den Schiffsrumpf krachten. Eiskalter Regen prasselte auf das Ölzeug der Mannschaft wie Tausende winzige Hämmer. HMS Destiny taumelte durch die schwere See, geradewegs vor dem Wind. Sie hatte nun nur noch einen einzigen Sturmklüver gesetzt, ein gerefftes Großbramsegel und ein ebenso gerefftes Vorsegel. Sir Dunkyn Yairley stand auf dem Achterdeck, eine Rettungsleine um den Oberkörper geschlungen. Er schaute zu, wie vier Männer am Steuer versuchten, sein Schiff weiterhin auf Kurs zu halten.
    Die Wellen drückten das Heck nach Osten. Daher sah sich Yairley gezwungen, mehr Segel gesetzt zu halten, als ihm lieb war. Das Schiff war ungleich luvgieriger als erwünscht. Die Windgeschwindigkeit lag jetzt bei über fünfundfünfzig Meilen in der Stunde. Man musste von einem schweren Sturm sprechen, nicht nur einem stürmischen Wind. Yairley vermutete, es würde noch schlimmer werden, ehe es endlich vorbei wäre. Den Vorwärtsauftrieb, den die gesetzten Segel erlaubten, aber brauchte die Destiny . Trotzdem würde Yairley das Mars- und das Großsegel einholen müssen und nur unter Sturm-Stagsegel fahren,

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