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Die Übermacht - 9

Die Übermacht - 9

Titel: Die Übermacht - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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finde ich, wir sollten uns vorerst deutlich mehr auf die Schiffe konzentrieren als auf Musketen. Nur eine hinreichend schlagkräftige Navy zwingt die Charisianer, für Operation vor unseren Küsten größere Kontingente ihrer eigenen Flotte abzustellen.«
    »Und für wie realistisch halten Sie das?« Clyntahns Frage klang tatsächlich ein bisschen weniger beißend – allerdings nicht viel. »Wir brauchen eine Flotte – daran besteht kein Zweifel, wenn wir den Krieg so nach Charis tragen wollen, wie Gott das verlangt! Aber wie wahrscheinlich ist es, dass unsere Ersatz-Flotte rasch genug bereitsteht, um die Charisianer von Stippangriffen gegen unsere Küsten abzuhalten?«
    Maigwairs unglückliche Miene war Antwort genug. Duchairn schüttelte den Kopf.
    »Meiner Erachtens macht sich Allayn hier ein wenig arg viel Gedanken – zumindest vorerst«, sagte er. Erstaunt blickten die anderen ihn an. Er zuckte mit den Schultern. »Sicher, die Charisianer können wahrscheinlich Stippangriffe auf die Küste von Desnairia durchführen. Aber solange sie sich nicht auf einen der wichtigeren Häfen kaprizieren – was mehr Truppen erfordern dürfte, als sie wahrscheinlich haben –, dürften diese Angriffe uns nicht sonderlich schmerzen. Für Delferahk gilt das Gleiche.« Zumindest neuerdings , setzte er in Gedanken hinzu. Schließlich war Ferayd ja der einzige größere Hafen, den Delferahk überhaupt hatte, und der ist jetzt weg ... und das haben wir dir und deinen Inquisitoren zu verdanken, Zhaspahr! »Dohlar ist weit von Charis entfernt und gut geschützt: Denn Thirsks Flotte ist ja noch intakt. Sie kann den Golf von Dohlar also halten. Ich weiß, ich weiß: Sie wollen das nicht hören, Zhaspahr! Aber niemand wird die Siddarmark oder Silkiah angreifen, solange beide noch mit Charis Handel treiben.«
    Er schwieg einen Moment und blickte seine Zuhörer der Reihe nach an. Dann zuckte er erneut die Achseln.
    »Ich gebe Ihnen Recht: Wir müssen die Flotte wieder aufbauen. Wir können uns damit, so glaube ich, aber ein bisschen Zeit lassen. Denn wir werden unsere Navy nicht sofort brauchen – außer natürlich, wir wollten neuerliche Offensiv-Operationen! Den Charisianern wird es nämlich Kopfzerbrechen machen, wie sie ihre schönen neuen Schiffe bemannen sollen – sie haben einfach nicht genug dafür! Und wie Sie schon sagten, Zhaspahr, die werden nicht in der Lage sein, eine Armee groß genug für eine Invasion des Festlands aufzubauen. Wenn Charis’ Stippangriffe also nicht mehr bewirken, als uns lästig zu sein, ist Panik angesichts dieser Aussichten wohl kaum angebracht. Gewiss, die Lage ist ernst. Wir werden reichlich damit zu tun haben, uns von den jüngsten Verlusten zu erholen. Aber hoffnungslos ist die Lage nun wahrhaftig nicht!«
    »Sehr vernünftig«, stellte schließlich Clyntahn fest und warf dem Schatzmeister einen lobenden Blick zu – was äußerst selten vorkam.
    »Das wohl.« Auch Trynair wirkte jetzt nicht mehr ganz so unglücklich und nickte entschlossen. »Panik wird uns nicht weiterhelfen, vernünftiges Nachdenken hingegen schon.«
    »Das sehe ich auch so«, sagte Maigwair. »Natürlich müssen wir in Erfahrung bringen, wie die neue Waffe der Charisianer tatsächlich funktioniert. Bis wir das wissen und selbst vergleichbare Waffen konstruiert haben, sollten wir uns denen nicht auf See zur Schlacht stellen – sonst erleben wir dasselbe Desaster noch einmal. Wahrscheinlich sind die neuen Waffensysteme auch an Land einsetzbar und daher für Feldschlachten ebenfalls von Bedeutung.« Er blickte Clyntahn an. »Gestatten Sie, dass ich mich diesem Thema zuwende, Zhaspahr?«
    »Die Inquisition erhebt keinen Einwand dagegen, dass Sie Aufträge in diese Richtung vergeben«, erwiderte der Großinquisitor und bedachte Maigwair mit einem unergründlichen Blick. »Selbstverständlich möchte ich über jegliche neuen Erkenntnisse umgehend informiert werden. Ich werde auch einen oder zwei meiner Inquisitoren dafür abstellen, die Dinge im Auge zu behalten. Aber wie ich schon sagte: Unsere Handwerker haben bereits viele der Dinge ergründen und sogar selbst wiederholen können, die diese Ketzer zuwege gebracht haben – und besagte Handwerker haben dabei nicht gegen die Ächtungen verstoßen. Ich will damit nicht behaupten, auch die Ketzer hätten die Ächtungen zur Gänze geachtet. Aber für uns gilt das zweifellos. Ich bin mir sicher, das wird auch weiterhin so bleiben.«
    Oh, das wird sogar ganz gewiss weiterhin so

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