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Die Übermacht - 9

Die Übermacht - 9

Titel: Die Übermacht - 9 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Weber
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bleiben! , dachte Duchairn bissig, während er und die beiden anderen Vikare zustimmend nickten. Deine Inquisitoren werden alles gutheißen, was gutzuheißen du ihnen befiehlst, nicht wahr, Zhaspahr? Und du wirst ihnen sagen, sie sollen einfach alles gutheißen, was Allayn so einfällt, selbst wenn die Ächtungen dabei mit Füßen getreten werden! Ich meine, wie kann sich denn ein einfacher Erzengel wie Jwo-jeng anmaßen, dir irgendwelche Beschränkungen aufzuerlegen, wenn es darum geht, deine Feinde zu zerschmettern! Im Namen Gottes, natürlich!
    Wieder fragte er sich, wohin Clyntahns Wahnsinn sie noch führen würde. Eines aber wusste er jetzt schon: Es würde noch viel, viel schlimmer werden, ehe es wieder besser werden könnte.

 
April,
im Jahr Gottes 895

.I.
HMS Dawn Star , Chisholmianische See
    Erneut rollte eine Welle unter das Heck von HMS Dawn Star . In einer Rollbewegung wurde das Schiff nach oben gerissen. Kronprinzessin Alahnah Zhanayt Naimu Ahrmahk war trotz ihrer Abstammung keine gute Matrosin, und offenkundig war ihr herzlich egal, wer davon erfuhr: Sie plärrte aus voller Kehle, so wenig konnte sie den Bewegungen des Schiffes abgewinnen.
    Es war kühl in der großen Heckkabine, trotz des kleinen Kohleofens, den man fest an Deck installiert hatte. Kaiserin Sharleyan kuschelte sich in warmer Kleidung in einen Schwingsessel. Der Sessel glich die Bewegung des Schiffes weitgehend aus. Die Kaiserin nahm die kleine Prinzessin, eingehüllt in eine warme Decke, hoch an ihre Schulter und redete mit leiser Stimme beruhigend auf sie ein.
    Viel half es nicht.
    »Lasst mich Glahdys holen, Eure Majestät!«, sagte Sairah Hahlmyn, Sharleyans persönliche Zofe ... zum so und so vielten Male. »Vielleicht hat sie bloß Hunger.«
    »Auch wenn ich gern zugebe, dass dieses kleine Ungeheuer hier fast immer Hunger hat, Sairah, ist das im Augenblick nicht das Problem«, erwiderte Sharleyan matt. »Glaub’s mir ruhig! Das habe ich doch schon längst probiert.«
    Indigniert schniefte Sairah. Auf einem Segelschiff aus Holz, das bei beachtlichem Wind über die Wellen rauschte, herrschte eine Lärmkulisse, die Sairahs Missfallensbekundung einfach verschluckte. Aber Sharleyan musste nichts hören, um Sairahs Haltung in dieser Sache zu kennen. Glahdys Parkyr war Alahnahs Amme, und was Sairah betraf, durfte Mistress Parkyr gern die Einzige sein, die Kronprinzessin Alahnah stillte. Sairah hatte aus ihrer Meinung keinen Hehl gemacht, dass Sharleyan einfach viel zu viele andere, wichtige Dinge zu tun habe, um auch noch etwas derart Unziemliches wie das Stillen ihrer Tochter zu übernehmen.
    Es gab Momente, in denen Sharleyan versucht war, ihr Recht zu geben. Manchmal blieb ihr gar keine andere Wahl, als Mistress Parkyr den Platz einnehmen zu lassen, der eigentlich der leiblichen Mutter zukam. Hin und wieder lag das daran, dass wirklich andere wichtige Dinge anlagen. Doch leider musste sich Sharleyan eingestehen, dass ihre eigene Milch schlichtweg nicht ausreichte, um Alahnahs anscheinend unersättlichen Hunger zu stillen. Das belastete die Kaiserin von Charis mehr, als sie sich selbst gegenüber einzugestehen bereit war. Das war vielleicht der Grund, warum sie so hartnäckig darauf bestand, ihre Tochter selbst zu stillen, wann immer das eben möglich war.
    Nur momentan war die Milchmenge sicher nicht das Problem. Ihre Brüste, fand Sharleyan, fühlten sich im Augenblick sogar unangenehm schwer und voll an. Denn Alahnah war viel zu sehr damit beschäftigt, gegen die unnatürlichen Bewegungen des Universums im Allgemeinen zu protestieren, um sich um Kleinigkeiten wie Hunger überhaupt zu kümmern. Andererseits war Alahnah eben Alahnah. Also wird der drohende Hungertod sie schon innerhalb der nächsten Stunde wieder von ihrem Protest abbringen , dachte Sharleyan und lächelte in sich hinein.
    »Ihr müsst Euch ausruhen, Eure Majestät!«, meinte Sairah mit all dem Starrsinn eines alten, getreuen Faktotums, das sich mutig und hartnäckig weigerte, diesen Kampf einfach aufzugeben.
    »Ich stecke auf einem Schiff fest, mitten in der Chisholmianischen See, Sairah«, gab Sharleyan zu bedenken. »Wofür genau sollte ich mich denn, bitte schön, ausruhen?«
    Diese in ihrer Sachlichkeit gänzlich unfaire Frage ließ Sairah zögern. Sie bedachte ihre Kaiserin mit einem tadelnden Blick, weil sie sich tatsächlich dazu herabgelassen hatte, gegen die treuste aller Seelen etwas so Unanständiges wie Logik zum Einsatz zu bringen!
    »Ist nicht so

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