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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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keine Lungenentzündung bekommen, Johnny, ganz sicher nicht. Aber deine Mutter ist gegen ihre Ängste einfach machtlos.«
    »Ich wünschte, sie könnte glücklich sein«, sagte der Kleine traurig.
    »Ja, aber ihre Ängste sollten dich nicht daran hindern, glücklich zu sein.«
    Johnny, der gerade sein Hemd zuknöpfte, blickte auf. »Im Wasser zu waten, hat mich glücklich gemacht«, murmelte er.
    Der Vater lachte laut auf. »Da bin ich aber froh. Trotzdem geh ja nicht wieder ins Wasser, wenn ich nicht bei dir bin.«
    Seine älteren Söhne stießen die Tür auf und traten ein. Sie hatten sich bereits umgezogen. Francis sagte: »Wir sind durch den Hintereingang herein und dann ganz leise nach oben, damit Mama uns nicht sieht und sich womöglich aufregt.«
    Wut stieg in John auf, weil seine Söhne sich heimlich ins Haus schleichen mussten, und es dauerte einen Moment, bis er sich wieder in der Gewalt hatte. Ich hätte sie zu Hause in Devon lassen sollen.
    Die Jungen besuchten die angesehene Westminster School, und sobald die Sommerferien begannen, brachte John Elizabeth nach London, damit sie zum einen mit den Kindern zusammen sein und zum anderen ihren Arzt konsultieren konnte. Da sie jedoch im Stadthaus der Familie am Russell Square unter dem Lärm und dem Verkehr einer Großstadt litt, hatte John es auf ärztlichen Rat hin vorgezogen, diesmal ein Haus in einem ländlichen Vorort zu mieten, und inständig gehofft, die idyllische Umgebung würde ihre Nerven beruhigen.

    Der Arzt hatte ihm außerdem unter vier Augen anvertraut, dass seine Frau schwindsüchtig aussähe und Spaziergänge in der frischen Landluft sicher wohltuend wirken würden. Wenngleich John sehr skeptisch war, was die Diagnose Schwindsucht betraf, so wusste er doch, dass ständiges Liegen und dumpfes Vor-sich-hin-Brüten in abgedunkelten Räumen den Zustand seiner Frau nur verschlechtern konnten. Das Reiten hatte sie schon vor Jahren aufgegeben, und jetzt weigerte sie sich sogar, überhaupt noch einen Fuß vor die Tür zu setzen. Sie genießt es förmlich, krank zu sein und in einer regelrechten Begräbnisstimmung zu verharren. Ich hätte sie in Devonshire lassen sollen .
    »Samstag findet ein Kricketmatch statt. Möchtest du hingehen?«
    »Ja, gerne!« William spielte in der Juniorenmannschaft von Westminster.
    »Nur wir vier?«, fragte Francis eifrig.
    »Ja, nur wir Männer. Eure Mutter macht sich nichts aus Sport.«
     
    Die Butterblumen und Gänseblümchen ließen zwar bereits ihre Köpfe hängen, doch Charlotte nahm den Strauß, den Mary für sie gepflückt hatte, freudig in Empfang. »Danke für die Blumen, mein Schatz. Sie sind wunderschön. Wie ich sehe, habt ihr draußen eine herrliche Zeit verbracht.«
    »Woher weißt du das?«, fragte die Tochter mit großen Augen.
    »Kinder sind am glücklichsten, wenn sie schmutzig oder nass sind.« Sie beäugte Georgina. »Sogar erwachsene Kinder. Da ihr beide schmutzig und nass seid, war der Ausflug mit Sicherheit ein Erfolg.«
    »Wir haben einen bösen Mann gesehen«, erklärte Mary. »Einen alten, bösen Mann, der sagte, wir sollten nach Hause verschwinden. Georgy hat ihm geantwortet, er soll sich zum Teufel scheren.«
    »Wirklich?« Um Charlottes Lippen zuckte es amüsiert. »Wo blieb da bloß Lady Georginas berühmter Charme, der alle Männer schwach werden lässt?«

    »Dagegen schien er völlig immun zu sein«, erwiderte Georgina. »Dieser anmaßende Kerl nannte mich kleines Mädchen . Am liebsten hätte ich ihm einen Tritt vors Schienbein versetzt.«
    Charlotte lachte. »Und was hat dich davon abgehalten?«
    »Die Angst, mir die Zehen zu brechen«, gab die Schwester wahrheitsgemäß zurück. Dieser Kerl hatte höchst bedrohlich gewirkt, dunkel und herrisch. Ein richtiges Ungeheuer! Er sah doch tatsächlich so aus, als würde er nicht davor zurückschrecken, mir eine Tracht Prügel zu verabreichen .
     
    Es war noch früh am Nachmittag, als Georgina hinter den Stallungen zu dem Platz ging, wo ihr Schwager zu Übungszwecken feste Krickettore aufgestellt hatte.
    Sie trug ein frisches blaues Leinenkleid und hatte ihre dunklen Locken zurückgebürstet und mit einem Band zusammengebunden. Sie begrüßte ihren Schwager, der gerade seinem Freund George Finch den Ball zuwarf, mit einem warmen Lächeln. »Charles, Kricket ist bei dir kein Hobby mehr, sondern schon eine Besessenheit«, neckte sie ihn.
    »Ich gestehe es«, gab er mit einem Grinsen zurück. »Winchilsea und ich haben Samstag ein Match.« Da

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