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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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zu, dass er jede sündige Fantasie auslebte, nach der er dürstete und nach der er sich verzehrte .

    Er genoss das Spiel der Verführung, da es ihrer beider Verlangen steigerte und ihnen die selige, fast unerträgliche Wonne bescherte, die eine Flucht aus der Realität ermöglichte .
    Der intensive und berauschende Zustand, den sein Liebesspiel in ihr weckte, entrückte ihn an einen Ort, wo nur satte, dunkle Empfindungen existierten. Er gab sich einer Leidenschaft hin, die so heftig war, dass sie ihm exquisite Lust, gefolgt von Ruhe und tiefer Befriedigung verschaffte .
    John erwachte mit dem gewohnten Gefühl eines jähen Verlustes aus dem immer wiederkehrenden Traum, dessen Einzelheiten ihm ganz lebhaft und sehr deutlich vor Augen standen. Das Einzige, woran er sich nie erinnern konnte, war das Gesicht seiner lebensfrohen Begleiterin. Und obwohl er sich nicht oft den Luxus der Selbstbeobachtung gönnte, kam er zu dem Schluss, dass er sich an ihr Äußeres deshalb nicht erinnerte, weil sie eine mythische Gestalt war – es gab gar kein Gesicht, keine Frau. Sein Traum war die Verkörperung eines unterdrückten Verlangens nach mehr Lachen, Freude und Freiheit in seinem Leben.
     
    Am Freitagabend kamen Gäste zum Dinner nach Marylebone Manor, die ebenfalls am nächsten Tag zum Lord’s Cricket Ground wollten, den Lennox und Winchilsea seit seiner Eröffnung finanziell unterstützten. Wieder einmal war Kricket das Gesprächsthema der Herren.
    Beim Dessert riss Charlotte die Geduld. »Lady Georgina und ich werden unseren Nachtisch im Salon zu uns nehmen«, wies sie den Diener an. »Also wirklich, meine Herren, da sind ja die Gespräche im Kinderzimmer anregender.«
    Die Gentlemen erhoben sich und entschuldigten sich betreten, als die Damen das Speisezimmer verließen. Georgina machte es sich im Salon auf dem Sofa bequem, zog die Beine unter sich und griff nach einer Mappe mit Zeitungsausschnitten, in der sie einige Artikel über ihren Schwager Charles entdeckte, die sie rasch
überflog. Der Earl of March wurde darin als renommierter Kricketspieler gerühmt, der als Torhüter wie auch als Schläger seinen Mann stünde. Sie blätterte weiter und fand etwas, das sie mehr interessierte.
    »Ach, hier ist ein Artikel aus der Times über den Ball, der im Pantheon zur Feier anlässlich der Genesung des Königs von seiner schweren Krankheit gegeben wurde. Du und Mutter, ihr hattet doch die Schirmherrschaft übernommen. Und ich war schrecklich neidisch, weil ich zu jung war, um mitgehen zu dürfen. Es hört sich an, als wäre es eine großartige Sache gewesen. Sie las vor:
    Über zweitausend Gäste durchtanzten die Nacht, tranken Champagner und sangen » God save the King« . Die Duchess of Gordon und ihre Tochter, die Countess of March, hatten die Gäste gebeten, in Weiß und Gold zu erscheinen. Der Ball wurde von Jane, Duchess of Gordon, am Arm von Premierminister Pitt unter lautem Beifall eröffnet.
    »Es war wirklich ein gesellschaftliches Ereignis erster Ordnung und unglaublich kostspielig«, bestätigte Charlotte. »Offiziell war es ein Ball zur Feier von König Georges Genesung, in Wahrheit aber sollte damit William Pitts politischer Sieg gewürdigt werden.«
    »Ja, ich habe gehört, dass der Prince of Wales, bestärkt von seinem Freund Charles James Fox, die Regentschaft für seinen Vater übernehmen wollte, als dieser diese rätselhaften Anzeichen einer geistigen Erkrankung zeigte. Eigentlich der normale Weg. Doch Pitt wollte seinem Rivalen Fox keinen großen Einfluss auf die Regierung zugestehen, und so ersann er diesen geschickten Schachzug mit der Regency Bill, derzufolge das Parlament ein Mitspracherecht bei der Ernennung eines Regenten hat. Und bis die Geschichte angesichts endloser Debatten durch beide Häuser des Parlaments durch war, hatte sich der König erholt und konnte seine Amtsgeschäfte wieder aufnehmen. Und Pitt hatte seinen Erzfeind ausmanövriert. Vorerst wenigstens. Man weiß ja nie …«
    »Für eine junge Dame aus erster Familie kennst du dich mit Politik aber gut aus«, bemerkte Charlotte voller Bewunderung.

    »Kein Wunder. Dank Mutters Liaison mit Henry Dundas, unserem geschätzten Kriegsminister, erfahre ich von allen Vorgängen innerhalb der Regierung aus erster Hand. Ich muss zugeben, dass Politik mich fasziniert.«
    »Macht soll als Aphrodisiakum wirken – Mutters langjährige intime Freundschaft mit ihrem schottischen Landsmann ist der beste Beweis.«
    »Louisa und ich waren oft auf der

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