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Die unbeugsame Braut

Die unbeugsame Braut

Titel: Die unbeugsame Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virginia Henley
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Federn trug, die er ihr verehrt hatte. Wie von einem Magneten angezogen, drängte es Prinny zur Duchess of Devonshire, und Bedford folgte ihm.
    Die Herzogin schwenkte ihren Fächer aus Straußenfedern und deutete einen anmutigen Knicks an. »Eure Hoheit … Francis – ich bin entzückt, dass Sie beide zu erscheinen geruhten. Damit ist die Gefahr der Langeweile gebannt.«
    Der Prince of Wales führte ihre ausgestreckte Hand theatralisch an die Lippen. »Meine teuerste Georgianna, stets zu Euren Diensten.« Es folgte eine elegante Verbeugung vor Lady Melbourne. »Lizzie, du siehst wie immer charmant aus.«
    »Umwerfend«, ergänzte Bedford mit lüsternem Blick. »Ich wüsste eine verlässliche Kur gegen Langeweile.«
    »Der Teufel soll dich holen, Francis. Deine Kur dauert neun Monate«, sagte Lady Melbourne angriffslustig. »Und bilde dir nicht zu viel auf deinen Junggesellenstatus ein. Früher oder später verfängst auch du dich in einer zarten Falle.«

    Die protokollarisch versierte Duchess of Gordon kam, um Seine Königliche Hoheit, den Prince of Wales, vor den anderen Gästen zu begrüßen. »Welch eine Ehre, Eure Hoheit.« Aus ihren Worten war jedoch herauszuhören, dass sie es mehr als Ehre für ihn und weniger für sich meinte. Ihr nur angedeuteter Knicks bestätigte diesen Standpunkt. Doch weil die beiden Herren dabei einen Blick auf ihre prachtvollen Brüste erhaschen konnten, übersahen sie dieses Zeichen mangelnden Respektes.
    »Liebste Jane«, flötete die Duchess of Devonshire, »Sie haben sich selbst übertroffen. Der junge Cornwallis ist ein wirklich guter Fang.«
    Jane erwiderte, dabei einen Blick auf Francis Russell werfend: »Sie hätten den sehen sollen, der mir durch die Netze geschlüpft ist.« Sie schlug sich auf den Schenkel und lachte laut über ihren eigenen Witz.
    Die Männer und Lizzie stimmten sichtlich amüsiert in ihr Gelächter ein.
    »Georgianna, Liebste, Sie werden bald für Ihre eigenen Töchter Jagd auf Heiratskandidaten machen. Soll ich Ihnen meinen Strick borgen und Ihnen einen echten gordischen Knoten beibringen?«
    »Meine liebe Jane, die Devonshire-Mädchen werden keinen Strick brauchen«, entgegnete die Herzogin zuckersüß.
    Jane Gordon war zu gutmütig, um sich über diese Replik zu ärgern. »Ihr Witz wird nur von Ihrer Schönheit übertroffen«, erwiderte sie generös.
    »Darf ich hoffen, dass Sie heute Ihren herrlichen Hochlandlachs servieren werden, meine Teuerste?« Prinny lief sichtlich das Wasser im Mund zusammen. »Das ist es doch, was die Einladungen der Gordons zu den beliebtesten in London macht – dies und der berühmte Whiskeypunsch.«
    Dem Herzog gehörten ausgedehnte Lachsfischgründe am River Spey, und die aus Schottland eintreffenden Wagen waren zudem immer fässerweise mit schottischem Whiskey beladen.

    Die Gordon-Schwestern umringten die Braut. Georgina drückte Louisa einen Kuss auf die Wange. »Du bist nun Lady Brome und Mutters Kontrolle entzogen. Jetzt kannst du die Schwingen ausbreiten wie ein Falter!«
    »Ihr zwei Wildfänge wart ja nie zu bändigen«, meinte Charlotte spöttisch. »Es gab ständig Tumult und Wirbel.«
    Louisa protestierte. »Georgy war immer die Anstifterin. Ich bin nur auf ihre verrückten, aber spaßigen Ideen eingegangen.«
    »Das glaube ich dir gern. Sie stellt eine dreifache Bedrohung dar. Der kleine Racker hat Mutters Schönheit, ihren hinreißenden Busen sowie ihre Unerschrockenheit geerbt.«
    »Du vergisst meinen Sinn für spitzzüngigen Humor«, wandte Georgina ein.
    »Richtig, auch das hast du von Mutter mitbekommen.« Charlotte nickte in Richtung der Herzogin. »Siehst du, im Moment genießt sie ihr königliches Publikum.« Sie erspähte die Duchess of Devonshire. »Ach, ich glaube, ich schulde dir eine Guinee, Georgy.«
    »Die möchte ich nicht, dafür aber eine Einladung nach Marylebone Manor. Es wird mir nämlich ganz anders bei dem Gedanken, dass ich jetzt das einzige Küken im Nest bin und damit Mutters einziges Opfer. Glaubst du, Lennox hätte etwas dagegen, wenn ich dich besuche?«
    »Himmel, nein. Er ist mit diesem dummen Marylebone Cricket Club, den er in Dorset Fields gegründet hat, vollauf beschäftigt. Die Kinder werden begeistert sein, dich bei uns zu haben, Grund genug, dass auch ich dich zwei Wochen lang ertragen kann.«
    »Georgina, auf Kimbolton Castle bist du ebenfalls stets willkommen«, rief Susan der Schwester ins Gedächtnis.
    »Keine Angst, du und dein hübscher Duke of Manchester seid die

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