Die Unbezähmbare
du willst.”
Sie hatte ihren Mann wieder. Er hatte sich ihr wieder geöffnet, jedoch nicht mehr als vor ihrer Liebeserklärung. Und das war nicht genug. Wenn er ihr seine Liebe verweigerte, dann würde sie niemals mehr bekommen als dieses ständige Hoffen und Sehnen. Aber sie war es leid, niemals gut genug zu sein. Sie war es leid, niemals wirklich geliebt zu werden. Vielleicht war sie ja tatsächlich der Liebe nicht wert, aber bevor sie in Hoffnungslosigkeit versank, würde sie kämpfen. Diesmal würde sie sich von niemandem, nicht einmal von Tariq, davon abhalten lassen, um ihre Liebe zu kämpfen.
“Deine Augen werden größer und größer.” Er strich mit einer Fingerspitze über ihre Lippen.
“Ich meinte es ernst. Ich liebe dich.”
Sein Ausdruck veränderte sich schlagartig und wurde innerhalb einer Sekunde steinern. “Wir müssen gehen.” Er drehte sich um und ging voraus.
Jasmine versuchte zu atmen, doch jeder Atemzug fühlte sich an wie ein Messerstich. Es schmerzte so sehr, dass ihre Liebe nicht anerkannt wurde.
Tariq wartete vor dem Zelt und bemühte sich mit aller Kraft, seine Emotionen unter Kontrolle zu bringen. Es wäre nicht gut, wenn seine Leute ihren Führer dabei ertappten, wie er sich von Gefühlen übermannen ließ.
Warum tat sie ihm das an?
Glaubte sie wirklich, ihn mit einer Liebeserklärung manipulieren zu können? Worte, so leicht ausgesprochen … Versprechen, so leicht gebrochen. Er hatte ihr nichts weniger als seine Seele dargeboten, und sie hatte dieses Geschenk zurückgewiesen wie ein Muster ohne Wert, nachdem sie ihm versprochen hatte, ihn für immer zu lieben. Es tat immer noch weh. Aber das würde er sie niemals wissen lassen.
Dass sie selbst jetzt Geheimnisse vor ihm hatte, konnte er ihr nicht verzeihen. Die Geheimnisse der Frauen – immer hatten sie ihm nur Schmerzen bereitet.
Mit all seiner Willenskraft brachte er jene Seite in ihm zum Schweigen, die sich von Jasmine verzaubern lassen wollte. Es erschreckte ihn, dass er so kurz davor gewesen war, ihr erneut sein Herz zu Füßen zu legen. Dabei war es doch so offensichtlich, dass sie ihm nicht vertraute. Nein, er würde diesen Fehler nicht noch einmal machen. Das durfte er nicht. Seine Verletzlichkeit war zu seiner größten Schwäche geworden.
7. KAPITEL
Die folgenden Tage waren ein Albtraum. Tariq hatte sich so sehr in sich zurückgezogen, dass es Jasmine Angst machte. Ganz gleich, womit sie es versuchte – mit Wutausbrüchen, mit flehenden Liebeserklärungen – sie drang nicht zu ihm durch. Dass er sie gefühlsmäßig so total aus seinem Leben ausschloss, war ein herber Schlag für ihr ohnehin schwaches Selbstvertrauen.
“Tariq, ich bitte dich”, sagte sie, als sie auf dem Rückweg nach Zulheina wieder in der Limousine saßen. “Sprich mit mir.” Sie war völlig verzweifelt.
“Worüber möchtest du reden?” Er blickte aus purer Höflichkeit von seinen Papieren auf.
“Über irgendetwas! Ganz gleich. Aber schließ mich nicht länger aus!”, rief sie, den Tränen nahe.
“Ich weiß nicht, was du meinst.” Erneut senkte er den Kopf und beachtete sie nicht weiter.
Mit einem verzweifelten Aufschrei riss sie ihm die Papiere aus der Hand und warf sie zu Boden. “Ich lasse mir das nicht länger gefallen!”
Tariqs grüne Augen blitzten, als er ihr Kinn in die Hand nahm. “Du hast wohl die Regeln vergessen. Ich folge nicht mehr deinen Wünschen.” Keine Wut, kein Gefühl, nur eiskalte Selbstkontrolle. Selbst der Griff seiner Hand war nicht sehr fest.
“Ich liebe dich. Bedeutet dir das denn gar nichts?”, wisperte sie mit gebrochener Stimme.
“Danke für deine Liebe.” Er sammelte die Papiere wieder ein und sortierte sie. “Ich bin sicher, sie ist ebenso viel wert wie vor vier Jahren.”
Seine sarkastische Erwiderung traf sie mitten ins Herz. “Wir sind nicht mehr die Gleichen, die wir damals waren. Gib uns eine Chance!”, flehte sie.
Tariq sah sie gleichgültig an. “Ich muss das hier lesen.”
Er hatte sie besiegt. Mit dem zornigen Tariq konnte sie umgehen, aber gegen diesen kalten, unzugänglichen Fremden war sie machtlos. Es war offensichtlich, dass er die Intimität während ihres Aufenthalts in der Wüste bereute. Wahrscheinlich dachte er, sie glaubte, ihn manipulieren zu können, weil er ihr gegenüber so offen gewesen war.
Aber sie würde nicht so schnell aufgeben. Tariq war sehr eigensinnig, aber wenn es um ihre Liebe zu ihm ging, dann war sie es ebenso.
Am Abend hätte sie sich
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