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Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity

Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity

Titel: Die UnderDocks - Verschwörung in der Hafencity Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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Bewegung setzen würde, hielt die Luft an und glitt, so schnell er konnte, erst durch die geschlossene Kabinentür, dann durch die Wand des Schachtes und kam direkt auf den Stufen im Treppenhaus wieder zum Vorschein. Erleichtert atmete er auf. Das war schon mal gut gegangen. Dann rannte er die halbe Etage zum achten Stock hinauf, um Linda und Pep an der Fahrstuhltür zu empfangen.
    Für die beiden war es nicht weit bis dorthin. Sogar Pep schaffte es, sich mit Lindas Hilfe die zweieinhalb Meter an den dicken Drahtseilen des Fahrstuhls hochzuhieven und mit einem großen Schritt auf dem kleinen Vorsprung vor der Tür zu landen.
    »Beeil dich!«, drängelte Linda, die ihm den Vortritt gelassen hatte. »Bevor der Fahrstuhl sich wieder in Bewegung setzt.«
    »Würde ich ja gern!«, antwortete Pep. »Ich bekomme die Tür nicht auf. Sie ist verriegelt!«
    »Was?«, rief Linda entsetzt. Das hätte sie sich eigentlich denken können. Es wäre viel zu gefährlich, wenn sich eine Tür einfach so öffnen lassen würde, ohne dass der Fahrstuhl da war.
    »Und jetzt?«, fragte sie ratlos.
    Auch Pep wusste nicht weiter.
    In dem Moment steckte Leon seinen Kopf durchdie geschlossene Tür und wäre fast mit Pep zusammengestoßen.
    »Wo bleibt ihr?«, fragte er.
    Pep erklärte ihm die Lage. »Wir sitzen fest!«
    »Hätten wir bloß die Treppen genommen. Wir sind einfach zu blöd!«, fluchte Linda.
    »Ruhe bewahren«, beschwichtigte Leon. Aber es war schwer, sich zu beruhigen, wenn man in der Falle saß und die Jäger immer näher kamen.
    »Denkt dran, was der Typ zu Tjark gesagt hat«, jammerte Pep.
    »Ich weiß, ich weiß!«, gab Leon zu. Ihnen musste etwas einfallen. Bloß was? Er zog seinen Kopf aus dem Schacht durch die Fahrstuhltür zurück und hörte von unten schon wieder Getrappel im Treppenhaus. Offenbar hatte Tjark seine Leute informiert.
    Verzweifelt sah sich Leon nach einem Versteck um, aber er fand nichts, was sie hätte retten können. Bis auf ... ja, natürlich! Tjark hatte auf dem Dach nur ihn entdeckt! Das war ihre Chance!
    Leon hielt noch einmal die Luft an und glitt vorsichtig durch die Tür und stellte sich neben Pep auf den kleinen Vorsprung. »Zurück auf den Fahrstuhl!«, sagte er zu Pep.
    »Was?«, fragte Linda, die noch immer zweieinhalb Meter über der Kabine am Seil hing. »Was soll das?«
    »Du auch!«, befahl Leon. »Macht schon!«
    Linda meckerte zwar irgendwas mürrisch vor sich hin, aber sie ließ sich auf die Fahrstuhlkabine hinabgleiten. Auch Pep kletterte gemeinsam mit Leon dorthin zurück.
    »Bleibt ihr hier!«, sagte Leon und schlüpfte durch die Luke in den Fahrstuhl hinein. »Schließt die Luke! Und verhaltet euch ruhig, bis sie alle weg sind.«
    »Und was ist mit dir?«, fragte Pep.
    »Mich werden sie gefangen nehmen!«
    »Aber ...!«, wollte Pep gerade einwenden, da fiel es ihm selbst ein: Leon konnte sich ja befreien! Wie sollten sie einen Jungen gefangen halten, der durch Wände gehen konnte!
    »Klappe zu!«, rief Leon.
    Da setzte sich der Fahrstuhl auch schon wieder in Bewegung, fuhr die zwei Meter hinunter bis in den siebten Stock und hielt dort erneut. Die Tür öffnete sich, Matschauge und Flachnase stürmten hinein wie ein Überfallkommando und schlugen Leon nieder.

Eine unheimliche Entdeckung
    Als Leon erwachte, fehlte ihm zunächst jegliche Erinnerung. Er wunderte sich nur, weshalb sich sein Wasserbett so hart anfühlte, es so merkwürdig roch – und was ihn wohl mitten in der Nacht geweckt haben mochte. Es war jedenfalls noch stockfinster. So dunkel, wie es in seinem Zimmer eigentlich nie war, weil nachts die vielen Lichter des Hafens durchs Fenster schienen. Leon ließ selten den Rollladen herunter, weil er die tanzenden Schatten, die vom Hafen in sein Zimmer projiziert wurden, sehr mochte.
    Benommen tastete er nach links zu seiner Fernbedienung, mit der er Licht, Rollladen, Temperatur, Musik und TV steuern konnte. Doch er fasste ins Leere. So langsam dämmerte es ihm: Er lag gar nicht zu Hause in seinem Bett. Sondern ... ja, wo war er?
    Stück für Stück fiel ihm ein, was passiert war.
    »Pep?«, fragte er in die Dunkelheit hinein. »Linda?«
    Dass er keine Antwort bekam, hielt er für ein gutes Zeichen. Offenbar hatte der Plan funktioniertund Tjark hatte nicht nach Leons Freunden gesucht, die auf dem Dach der Fahrstuhlkabine ausgeharrt hatten. Leon hoffte, dass die beiden längst wohlbehalten nach Hause zurückgekehrt waren. Was seine Eltern wohl dazu sagten, dass er immer noch

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