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Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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war alles meine Schuld«, sagte er. »Ich habe meine Sandsäcke vergessen, und ehe ich mich’s versah, war ich schon in der Luft.«
    »Deine Sandsäcke?«, fragte Ethel mit gerunzelter Stirn.
    »Sie sorgen dafür, dass meine Füße auf dem Boden bleiben.«
    »Na ja, das hat noch nie viel gebracht.«
    »Wir können da im Moment sowieso nichts machen«, sagte Marjorie. »Ich hoffe, du erwartest nicht, dass wir dich nach Sydney zurückbringen? Du bist jetzt hier, und hier musst du auch bleiben.«
    »Aber ich sollte lieber nach Hause gehen«, sagte Barnaby.
    »Das können wir leider nicht für dich arrangieren, selbst wenn wir es wollten. Das liegt an den Winden, musst du wissen. Die Winde tragen uns nicht zurück in diese Richtung. Wir müssen nach Osten. Zum Glück ist die Erde rund – gut für dich, was? Wenn wir im vierzehnten Jahrhundert leben würden, dann wäre sie immer noch eine Scheibe, und wir würden alle über den Rand plumpsen.«
    Nachdenklich legte Barnaby die Stirn in Falten, während er versuchte, den Sinn dieser Aussage zu erfassen. Hinter ihm, nur ein paar Meilen entfernt, wie es aussah, waren die nördlichen Vorstädte von Sydney, also auch das Haus, wo seine Eltern, sein Bruder, seine Schwester und sein Hund lebten. Es konnte doch nicht sein, dass er einmal ganz um die Welt reisen musste, um sie wiederzusehen, oder?
    »Er ist nicht ehrlich«, sagte Ethel und beugte sich vor, um Barnaby direkt in die Augen zu blicken. »Marjorie, ich sag’s dir, er ist nicht ehrlich. Alle kleinen Jungen lügen, das ist eine wissenschaftlich bewiesene Tatsache, aber dieser hier ist besonders leicht zu durchschauen. Ich kann’s ihm an den Augen ablesen. Sag uns die Wahrheit, Junge. Was machst du hier oben?«
    Barnaby wollte gerade versichern, er sei unschuldig, aber die beiden alten Damen hatten irgendetwas an sich, was ihn vermuten ließ, dass sie keine Ruhe geben würden, bis er ihnen alles gesagt hatte, also erzählte er ihnen die ungeschminkte Wahrheit.
    »Aber das ist ja unfassbar!«, rief Ethel, als er fertig war.
    »Schockierend!«, stimmte Marjorie mit ein. »Welche Mutter tut ihrem Kind so etwas an?«
    »Du weißt ganz genau, welche Mutter so was tut, Marjorie«, murmelte Ethel traurig.
    »Du auch, Ethel«, sagte Marjorie in einem genauso betrübten Tonfall.
    »Und so wie es klingt, hängt der Vater auch mit drin.«
    »Absolut skandalös.«
    »Und du möchtest tatsächlich zu ihnen zurück?«, fragte Ethel und schaute Barnaby ungläubig an, als könnte sie sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass er wieder nach Hause wollte. »Obwohl sie dich einfach davonfliegen lassen?«
    Barnaby überlegte. Bis jetzt hatte er gar nicht darüber nachgedacht, ob er wieder zurück wollte oder nicht – es schien einfach das Nächstliegende zu sein. Schließlich war er ja erst acht. Wo sollte er wohnen, wenn er nicht nach Hause ging? Was würde er essen? Wie konnte er überleben?
    »Du musst dir wegen dieser Dinge keine Sorgen machen«, sagte Ethel, die seine Gedanken lesen konnte, genauso wie sie vorhin gleich gemerkt hatte, dass er nicht die Wahrheit sagte. »Du kannst mit uns kommen. Warst du schon mal in Südamerika?«
    Barnaby schüttelte den Kopf. »Nein. Ich war noch nie aus Sydney weg.«
    »Dann erwartet dich etwas ganz Tolles. Wir fliegen nach Hause, nach Brasilien. Dort haben wir eine Kaffeeplantage, musst du wissen. Wir waren gerade ein paar Monate auf Urlaub, aber inzwischen sind wir auf dem Rückweg, es ist Zeit, heimzugehen. Und nun bist du zu uns gestoßen. Es dauert nicht lang. Unser Ballon ist phantastisch – stimmt’s, Marjorie?«
    »Ja, wirklich phantastisch. Der beste, den wir je hatten.«
    »Ohne Einschränkung.«
    »Ohne jede Einschränkung.«
    Barnaby rappelte sich hoch, achtete aber darauf, dass seine Arme in den Stricken blieben, während er über den Rand des Ballons schielte. Das Festland war verschwunden, und er blickte auf eine Versammlung weißer Wolkenfetzen, die an ihnen vorbeischwebten.
    »Was meinst du?«, fragte Ethel. »Bist du bereit für ein Abenteuer?«
    »Ich habe keine große Wahl, oder?«, sagte Barnaby.
    »Ausgezeichnet! Dann – Volldampf voraus!«
    »Volle Flamme voraus, liebe Marjorie.«
    »Selbstverständlich, liebe Ethel.«
    Ein wenig später, als sie ihre Koordinaten genau festgestellt und ihre Navigationskarten korrekt gefaltet hatten, öffneten sie einen Picknickkorb und reichten Barnaby ein Sandwich, einen Apfel und ein Fläschchen Orangensaft.
    »Und was ist in

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