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Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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Hause, bei Henry, Melanie und Captain W. E. Johns.«
    »Wer sind die drei – Katzen?«
    »Henry ist mein großer Bruder«, erklärte Barnaby. »Und Melanie ist meine große Schwester.«
    »Und Captain W. E. Johns?«
    »Mein Hund.«
    »Rasse?«
    »Undefinierbar.«
    »Abstammung?«
    »Unbekannt.«
    Dazu hatte weder Ethel noch Marjorie etwas zu sagen, deshalb sagten sie beide nichts, schüttelten nur den Kopf und steuerten den Heißluftballon weiter in Richtung Südamerika.
    »Du solltest dich ein bisschen ausruhen«, sagte Ethel nach ein paar Minuten. »Nach Brasilien ist es weit. Möchtest du steuern, Marjorie, oder soll ich?«
    Und weil Barnaby Brocket ihnen gern zeigen wollte, dass er ein wohlerzogener Junge war, rollte er sich in einer Ecke des Korbs zusammen, schloss die Augen, und nach ein, zwei Minuten war er schon tief eingeschlafen.

Kapitel 8
    Die Kaffeeplantage
    Als Barnaby aufwachte, stellte er zu seiner Überraschung fest, dass er in einem bequemen Bett lang, zugedeckt mit einer warmen Decke, zwei kuschelweiche Kissen unter dem Kopf. Er war mit einem Gartenschlauch umwickelt, damit er nicht nach oben schweben konnte, wo ein Ventilator mit vier Rotorblättern drohte, ihn zu Hackfleisch zu zerkleinern. Vorsichtig setzte er sich auf, hielt sich an seiner Zudecke fest und schaute aus dem Fenster.
    Vor ihm breitete sich eine riesige Plantage aus, endlose Reihen von großen grünen Pflanzen, und zwischen den Stängeln gingen über ein Dutzend Menschen hin und her, alle in hellblauen Latzhosen und mit breitkrempigen Hüten auf dem Kopf, gegen die Sonne. Während sie die Pflanzen überprüften, riefen sie einander immer wieder etwas zu und gestikulierten dabei heftig. Sie schnupperten an verschiedenen Blättern; mit einigen schienen sie zufrieden zu sein, bei anderen wirkten sie unsicher. An jeder Pflanze wuchsen kleine rote Beeren, und von Zeit zu Zeit zupfte einer der Arbeiter so eine Beere ab, steckte sie in den Mund und kaute nachdenklich darauf herum, die Stirn gekräuselt, während er den Geschmack überprüfte, bis er dann die zerkaute Beere vor sich auf die Erde spuckte.
    Barnaby konnte es nicht fassen, dass er die Landung des Ballons und die Fahrt zur Farm verschlafen hatte, und er wurde schon ganz unsicher, weil er gar nicht richtig wusste, wo er war, aber dann wurde die Tür aufgerissen, und die beiden Damen kamen ins Zimmer gestürmt.
    »Er ist wach, Ethel!«, rief Marjorie.
    »Wird ja auch langsam Zeit. Wie lang hat er geschlafen?«
    »Fast sechsunddreißig Stunden.«
    »Ich habe sechsunddreißig Stunden geschlafen?« Barnaby riss ungläubig die Augen auf. »Sind Sie sicher?«
    »Ja, absolut sicher«, antwortete Ethel. »Wir konnten dich nicht wach kriegen, obwohl wir mit einem gewaltigen Rums gelandet sind. Was übrigens diese Beule an deiner Stirn erklärt, falls du dich schon darüber gewundert haben solltest.«
    Barnaby fasste sich an die Stirn und ertastete eine druckempfindliche Stelle über seinem rechten Auge. »Au«, sagte er.
    »Na ja, wenn man zum Himmel hinauffliegt, ist das eine ganz schöne Strapaze. Deshalb ist es nicht weiter verwunderlich, dass du so müde warst«, sagte Marjorie. »Als wir gelandet sind, dachten wir, am besten nehmen wir dich mit hierher, bis du weißt, was du als Nächstes tun möchtest. Wir haben dir Vincentes altes Zimmer gegeben. Vincente war nicht viel älter als du, als er zu uns gekommen ist, und ihm hat es hier gut gefallen. Er hat gesagt, es ist das bequemste Bett, in dem er je geschlafen hat.«
    »Aber es war ja auch das einzige Bett, in dem er je geschlafen hatte«, entgegnete Ethel. »Es gab also nicht viel Konkurrenz.«
    »Wer ist Vincente?«, wollte Barnaby wissen.
    »Ein Junge, um den wir uns eine Zeitlang gekümmert haben, aber jetzt wohnt er in Amerika«, antwortete Marjorie. »Ein wunderbarer junger Mann. Es war für uns eine große Freude, ihn hier zu haben. Wir vermissen ihn sehr. Aber egal – was möchtest du heute gerne tun?«
    »Ich möchte nach Hause«, sagte Barnaby.
    »Ja, klar. Australien ist nur leider weit weg, da liegt das Problem. Es ist gar nicht so einfach, von Brasilien nach Australien zu kommen.«
    »Aber wir haben Nachforschungen angestellt«, sagte Marjorie, und auf ihrem Gesicht erschien ein triumphierendes Lächeln. »Und da hat sich gezeigt, dass du von Rio de Janeiro direkt nach Sydney fliegen kannst. Das heißt, in Hongkong macht ihr eine Zwischenlandung, aber nur ein paar Stunden.«
    »Es ist allerdings ein sehr langer

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