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Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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ignorierte seinen Einwand. »Und die beiden da drüben«, sagte er, »das sind Calvin Diggler –«
    »Yo!« Calvin nickte zur Begrüßung, während er eine kleine Salzbretzel mampfte.
    »Calvin kommt von der anderen Seite des Teichs«, sagte George. »Du musst ihm seine Manieren verzeihen. Genauer gesagt: die Tatsache, dass er keine besitzt.«
    Barnaby schaute sich um. »Welchen Teich meinen Sie?«, fragte er verwundert. »Ich sehe keinen Teich.«
    »Ich meine das nicht so wörtlich«, sagte George. »Ich meine den großen Teich! Den Atlantischen Ozean. Calvin ist einer unserer amerikanischen Cousins.«
    »Ach so, verstehe«, sagte Barnaby. »Heißt das, Sie sind alle Cousins?«
    »Nein, nein«, antwortete George verwirrt. »Nein, wir sind überhaupt keine Cousins.«
    »Aber Sie haben gerade gesagt –«
    »Das habe ich doch nicht wörtlich gemeint.«
    Barnaby schaute ihn ratlos an, dann wandte er sich mit fragender Miene an Matthias Kuznik. »Warum meint er alles, was er sagt, nicht so, wie er es sagt?«
    »Er ist Engländer«, erklärte Matthias.
    »Nun ja, wenn ich die Sache bitte zu Ende führen dürfte …«, meldete sich George wieder zu Wort. »Das letzte Mitglied unserer Mannschaft ist das Küken, das da neben Calvin sitzt.«
    Die Frau blickte von ihrem Buch hoch. »George!«, schimpfte sie. »Wie oft muss ich dir noch sagen, dass du mich nicht mit solchen Geflügelbegriffen betiteln sollst?«
    »Entschuldige bitte, junge Dame«, sagte George. »Pass auf, dass du sie nicht ärgerst, Barnaby. Ich kann dich nur warnen – diese Katze hat Krallen.«
    »Sie ist ein Küken und eine Katze?«
    »Ich kann alles sein, was du dir wünschst, mein Süßer«, schnurrte die Frau, die Wilhelmina White hieß, und zwinkerte ihm zu.
    Barnaby wurde feuerrot, von den Ohren bis zu den Zehen, und wusste nicht, wo er hinschauen sollte. Als er sich wieder einigermaßen gefangen hatte, merkte er erst, dass ihr Akzent ihm irgendwie bekannt vorkam.
    »Kommen Sie vielleicht zufällig aus Australien?«, fragte er sie.
    »Fast. Ich bin ein Kiwi. Warst du schon mal in Neuseeland?«
    »Nein, aber ich bin aus Sydney«, sagte Barnaby.
    »Hier oben bist du aber ganz schön weit weg von Sydney«, bemerkte George Abercrombie, »ich muss sagen, ich war schon ein bisschen verdutzt, als ich gesehen habe, wie du da draußen herumfliegst. Wir bekommen nicht viel Besuch auf der Zéla IV-19 .«
    »Was ist die Zéla IV-19 ?«, fragte Barnaby.
    »Unser Raumschiff«, antwortete Naoki Takahashi.
    »Vielleicht könntest du uns wissen lassen, was du da draußen gemacht hast?«, fragte George. »Wobei ich mich natürlich tausendmal dafür entschuldigen möchte, dass ich dich so direkt darauf anspreche, aber wir wollen doch mal ehrlich sein: Es ist eine seltsame Sache, wenn ein achtjähriger Junge plötzlich aus dem Nichts angeflogen kommt und jemandem unterstellt, er sei ein Alien, wenn dieser Jemand doch ganz eindeutig alles andere als ein Außerirdischer ist.«
    Barnaby starrte ihn verständnislos an, blinzelte ein paarmal und blickte dann von einem Mitglied der Crew zum anderen.
    »Vierzehn Monate!«, rief Calvin Diggler in seinem Südstaatenakzent aus der Ruhezone. »So lang müssen wir uns das jetzt schon anhören. Am besten gewöhnst du dich schnell daran, falls du vorhast, hierzubleiben.«
    »Nur keine Aufregung«, sagte George. »Hier versucht nur jemand, herauszufinden, was eigentlich los ist, mehr nicht.«
    »Es ist eine lange Geschichte«, sagte Barnaby.
    »Na ja, wir haben momentan nichts Wichtiges vor.«
    »Also gut«, sagte der Junge und begann zu erzählen. Er fing ganz am Anfang an, deshalb dauerte es ein paar Stunden. Sie versammelten sich alle um den Tisch, um eine Tomatensuppe zu verspeisen, die kalt in Kanistern aus Edelstahl serviert wurde, und anschließend gab es fünf verschiedenfarbige Nahrungswürfel (der erste schmeckte nach Brathähnchen, der zweite nach Kartoffelbrei, der dritte nach Karotten, der vierte nach Erbsenpüree, und der fünfte war eine sehr leckere Crème caramel), und Barnaby erzählte die Geschichte seines Lebens, von den ersten Tagen in Sydney bis zu dem schrecklichen Ereignis beim Mrs Macquarie’s Chair, dann die Erlebnisse der vergangenen Monate und seine Begegnungen mit so vielen ungewöhnlichen Menschen.
    »Das ist ja eine tolle Story!«, rief Calvin. »Du erwartest doch nicht, dass wir dir das alles abnehmen, oder?«
    »Aber es ist die Wahrheit!«
    »Weshalb schwebst du dann nicht hier drin?«
    Barnaby

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