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Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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überlegte. Es stimmte – seit er in dem Raumschiff aufgewacht war, schwebte er nicht mehr. Seine Füße blieben auf dem Boden wie bei allen anderen, dabei gab es nichts, was ihn unten hielt.
    »Keine Ahnung«, sagte er stirnrunzelnd. »Ich verstehe es nicht. Aber sonst schwebe ich überall, ich schwör’s.«
    Er stand auf, lief in der Kabine herum und wartete auf das vertraute Schwebegefühl, aber es kam nicht. Wie komisch, dass er einfach so herumwandern konnte, ohne in Richtung Decke zu fliegen! Fühlte es sich so an, wenn man normal war? Ihm kam das aber nicht normal vor. Und es fühlte sich auch nicht besonders gut an.
    »Wenn irgendjemand hier drin schweben sollte, sind wir das«, sagte Naoki. »Der Luftdruck muss speziell reguliert werden, sonst würden wir mit dem Kopf gegen die Decke knallen.«
    »So eine Luft hätten meine Eltern gern bei uns zu Hause«, sagte Barnaby. »Glauben Sie, dass ich deswegen auf dem Boden bleibe?«
    »Ich bezweifle es«, sagte Dominique. »Wenn das, was du gesagt hast, stimmt, dann müsstest du immer noch schweben. Es sei denn, es hat etwas mit dem Luftdruck zu tun. Hast du manchmal Ohrenschmerzen?«
    »Ja«, sagte Barnaby. »Wenn ich gegen meinen Willen auf dem Boden bleiben muss. Die Ohren tun mir nie wahnsinnig weh, aber es ist immer so ein klopfender Schmerz.«
    »Hat sich schon mal ein Arzt darum gekümmert?«
    »Meine Eltern sind nicht mit mir zum Arzt gegangen, seit ich ein Baby war«, sagte Barnaby. »Es ist ihnen peinlich, wenn ich aus dem Haus gehe.«
    Dominique nickte nachdenklich. »Wenn du wieder auf der Erde bist«, sagte sie, »dann musst du dir mal die Ohren untersuchen lassen.«
    »Gute Idee«, sagte Barnaby. »Aber – wie lange bleiben wir eigentlich noch oben? Wohnt ihr immer hier?«
    »Nein«, antwortete Dominique. »Unsere Mission geht ihrem Ende entgegen, und dann fliegen wir endlich wieder nach Hause. Wir müssen nur noch einen Weltraumspaziergang machen –«
    »Ich bin an der Reihe!«, rief Naoki und schlug mit der Faust auf den Tisch, so dass die Speisewürfel in die Luft hüpften. »Ich bin an der Reihe!«
    »Ist schon gut, Kumpel, wir wissen, dass du an der Reihe bist«, sagte Wilhelmina. »Immer mit der Ruhe!«
    »Hmmm«, knurrte Naoki und steckte noch ein Karottenquadrat in den Mund.
    »Mein Bruder Henry möchte Astronaut werden«, sagte Barnaby. »Er ist total besessen vom Weltall.«
    »Tja – das hier ist leider nicht das Weltall«, sagte George. »Es ist nur der Welt raum . Wir sind ein paar Millionen Lichtjahre vom Weltall entfernt. Es liegt in dieser Richtung …« Er zeigte mit dem Finger zum linken Ende des Raumschiffs, korrigierte sich dann aber ein bisschen. »Nein, eher da«, sagte er, korrigierte sich aber noch einmal.
    »Schicken deine Eltern deinen Bruder auf die Weltraum-Akademie?«, erkundigte sich Calvin, und Barnaby schüttelte den Kopf.
    »Nein, sie wollen, dass er Anwalt wird wie sie. Ihrer Meinung nach wollen normale Menschen nicht ins Weltall.«
    »In den Weltraum.«
    »Na ja, jedenfalls weg von der Erde. Sie haben zu ihm gesagt, wenn er achtzehn ist, soll er auf die Uni gehen und Jura studieren.«
    »Ich kann mir vorstellen, wie’s deinem Bruder geht«, sagte Calvin und schnupperte an einem der Crème-caramel-Würfel, entschloss sich dann aber dagegen und warf ihn zurück zu den anderen in der Mitte des Tischs.
    »Oh – aber du hast ihn angefasst!«, rief George entsetzt.
    »Halt die Klappe, Prinz Charles«, fuhr Calvin ihn an. »Hier will einer seine Geschichte erzählen. Du solltest deinem Bruder ausrichten, wenn er Astronaut werden will, dann muss er auf die Weltraum-Akademie gehen. Meine Eltern haben sich geweigert, mich als Kind dorthin zu schicken. Sie fanden, ich sei zu dumm dafür.«
    »Zu dumm?«, fragte George, der beleidigt war, weil Calvin ihn so angefahren hatte. »Na, so was – wie kann jemand dich für dumm halten. Ich wette, du hast keine Ahnung, wie die Hauptstadt von Mozambique heißt.«
    »Maputo«, antwortete Calvin, ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen.
    »Oder womit das Quadrat an der Hypotenuse identisch ist.«
    »Mit der Summe der Quadrate an den anderen beiden Seiten eines rechtwinkligen Dreiecks.«
    »Oder an welcher Stelle der Thronfolge der Herzog von Devonshire steht.«
    »An vierzehnter Stelle«, sagte Calvin. »Etwa anderthalb Millionen Plätze vor dir.«
    »Nun ja«, brummte George und lehnte sich genervt zurück. »Okay, offenbar hast du eine gute Allgemeinbildung. Falls ich je bei

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