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Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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einem Quiz mitmache, schicke ich dir ein Telegramm.«
    »Wenn du mir ein Telegramm schickst, hau ich dich auf den Kopf.«
    »Das reicht jetzt aber, Jungs«, sagte Dominique gereizt. »Barnaby war gerade dabei, uns von seinem Bruder zu erzählen. Und er ist unser Gast. Außerdem, Calvin – wir haben schon mindestens hundertmal gehört, dass deine Eltern dich nicht richtig gefördert haben.«
    »Aber ich hab’s ihnen gezeigt!« Er deutete durch das Bullauge in die Dunkelheit dahinter. »Der Weltraum«, sagte er, dann deutete er mit dem Finger auf seine Umgebung. »Raumschiff.« Und schließlich deutete er auf sich selbst. »Astronaut.«
    »Meine Eltern wollten, dass ich Mathematikprofessor an der Universität von Tokio werde«, sagte Naoki Takahashi. »So wie vor mir meine Mutter und mein Großvater.«
    »Du bist ja auch echt ein verdammt guter Mathematiker, Naoki«, sagte Wilhelmina. »Er kennt alle Zahlen«, fügte sie, an Barnaby gewandt, hinzu und nickte enthusiastisch dazu. »Sogar die ganz hohen.«
    »Meine Eltern fanden es irgendwie peinlich, dass ich unbedingt Astronautin werden wollte«, sagte Dominique. »Sie stellten sich vor, dass ich in einer Kunstgalerie arbeite und einen Schriftsteller heirate, der denkt, dass die Welt ihn zu wenig würdigt.«
    »Als gäbe es einen Schriftsteller, der das nicht denkt«, brummelte Calvin Diggler.
    »Meine Eltern reden nicht mehr mit mir«, sagte Matthias Kuznik mit gesenktem Kopf. »Zu Hause in Deutschland bin ich eine nationale Schande.«
    »Aber Sie sind doch Astronaut!«, rief Barnaby. »Ihre Eltern sollten stolz auf Sie sein.«
    »Sie waren ja auch stolz auf mich. Früher«, sagte er. »Ich war der beste Stürmer in der Geschichte des DFB, des Deutschen Fußballbundes. Besser als Oliver Bierhoff. Besser als Jürgen Klinsmann. Sogar besser als der große Gerd Müller. Mit zwanzig hatte ich schon dreißig Mal in der Nationalmannschaft gespielt und sechzig Tore geschossen.«
    »Zwei pro Spiel«, sagte Naoki.
    »Hab ich dir’s nicht gesagt? Er kann sehr gut rechnen«, sagte Wilhelmina.
    »Na ja, stimmt nicht ganz«, wandte Matthias ein. »Manchmal waren es mehr als zwei Tore, manchmal weniger. Aber zwei im Durchschnitt, das ist richtig. Die Kinder haben mich bewundert, sie hatten Poster von mir an der Wand. Aber die ganze Zeit, als ich Fußballer war, habe ich auch das Trainingsprogramm für Astronauten absolviert, und keiner hat was davon gewusst.«
    »Dann sollten Ihre Eltern doch doppelt stolz auf Sie sein!«, rief Barnaby. »Sie sind ein großer Sportler und Astronaut.«
    »Aber du hast noch nicht die ganze Geschichte gehört«, sagte George.
    »Es war zwei Wochen, bevor die Weltmeisterschaft losging«, fuhr Matthias fort. »Alle haben erwartet, dass Deutschland Weltmeister wird – solange ich in jedem Spiel dabei bin. Aber kurz bevor das Turnier begann, hat mich die Weltraum-Akademie angerufen, um mir mitzuteilen, dass ich für diese einjährige Mission ausgewählt worden sei. Und die Mission ging schon gleich am Dienstag los. Und die Weltmeisterschaft fing am Mittwochabend an.«
    »Ach so«, sagte Barnaby.
    »Genau. Ich musste mich entscheiden.«
    »Und wofür haben Sie sich entschieden?«, fragte Barnaby – woraufhin sich alle sechs umdrehten und ihn fassungslos anstarrten.
    »Vielleicht ist er doch schwachsinnig«, murmelte Wilhelmina.
    »Nein, nein!«, rief Barnaby, der seinen Fehler bemerkt hatte. »Klar – Sie haben sich für den Weltraum entschieden. Schon kapiert.«
    »Ja, ich habe mich für den Weltraum entschieden«, sagte Matthias.
    »Und deshalb freut er sich nicht sonderlich darauf, nach Hause zu kommen, stimmt’s?«, fragte George.
    »Nicht so besonders«, gab er zu. »Meine Familie will nichts mit mir zu tun haben.«
    »Ich hätte eigentlich die Farm unserer Familie übernehmen sollen«, berichtete Wilhelmina, die auch gern bei diesem großen Klagelied mitsingen wollte. »Aber ich hatte keine Lust, dauernd Schafe zu scheren und Kühe auf den Markt zu schicken. Mein alter Herr musste die gesamte Verantwortung einem meiner idiotischen Brüder übertragen, als ich auf die Akademie ging. Seither redet er nicht mehr mit mir.«
    »Und was ist mit Ihnen?«, fragte Barnaby nun George Abercrombie. »Redet mit Ihnen auch keiner in der Familie?«
    »Ich habe keine Familie.« George starrte wie gebannt auf den Tisch und versuchte, einen unsichtbaren Fleck wegzureiben. »Ich wollte Astronaut werden, weil ich einsam war. Ich wäre froh, wenn ich die gleichen

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