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Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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und die Berge, an denen sie vorbeigekommen waren, und während er immer weiter flog, begriff er, dass die Form, auf die er hinunterschaute, die Umrisse des afrikanischen Kontinents waren, der so viel größer war als die anderen Kontinente – viel größer, als er auf den Landkarten abgebildet wurde –, mit dem südatlantischen Ozean auf der linken Seite. Barnaby blickte weiter nach Norden und nach Osten, hinüber zu der riesigen Landmasse Asiens, und da wusste er, dass er, weil sich die Welt ja drehte, bald auch die vertrauten Umrisse Australiens erkennen würde.
    Aber wie konnte er hinunterkommen?, fragte er sich. So weit wie jetzt hatte er sich noch nie vom Boden entfernt – es war immer jemand da gewesen, der ihn einfing, oder etwas, wogegen er mit den Kopf stieß und das verhinderte, dass er noch weiter aufwärts schwebte. Doch dieses Mal war es anders. Jetzt war er nur ein achtjähriger Junge, der vom Planeten Erde davonflog in den dunklen Nachthimmel und hinein in die dahinterliegenden Geheimnisse.
    Ich werde nie wieder nach Hause kommen, dachte Barnaby, und Tränen stiegen ihm in die Augen. Und ich werde keine Abenteuer mehr erleben.
    Und während er betrübt in die Dunkelheit starrte, glaubte er, in der Ferne einen kleinen hellen Punkt zu erkennen, genau in der Richtung, in die er flog. Er blinzelte und gähnte, denn die Atmosphäre war hier oben so völlig anders, dass es ihm schwerfiel, wach zu bleiben, und er fragte sich, ob er auf einen Stern zusteuerte und ob er, falls dies stimmte, sich deswegen Sorgen machen musste – irgendwo hatte er einmal gelesen, dass Sterne aus weißem Feuer bestanden, was bedeutete, wenn er mit einem zusammenstieß, dann würde er vermutlich verschmoren. Aber er konnte nichts dagegen machen. Er bewegte sich immer näher auf den weißen Punkt zu, der sich nun in zwei Punkte verwandelte, wobei der eine Punkt wesentlich größer war als der andere, aber sie schienen durch etwas verbunden zu sein, das aussah wie eine lange weiße Leine.
    Barnaby wedelte mit den Armen, aber seine Augenlider wurden immer schwerer, sein Körper sehnte sich verzweifelt nach Schlaf. Er drehte sich zu dem Gegenstand, und genau in dem Moment schien sich der kleinere weiße Punkt ihm zuzuwenden und zu winken.
    Ein Astronaut!, dachte Barnaby schläfrig. Ein Raumschiff!
    Inzwischen konnte er die Augen nicht mehr offen halten, und das Letzte, was er noch mitbekam, bevor er das Bewusstsein verlor, war, dass sich zwei enorme Arme um ihn schlangen und ihn durch die Atmosphäre in die Sicherheit des Raumschiffs trugen.

Kapitel 2
    1Zwanzigtausend Meilen über der Erde
    Barnaby wachte auf, als er auf den Boden plumpste und mit dem Kopf gegen eine Gummimatte stieß. Er öffnete die Augen und schaute sich um. Sein Herz schlug ein bisschen schneller, als er sah, dass ihn sechs Aliens aus dem Weltraum anstarrten.
    »Warum machst du so ein ängstliches Gesicht?«, fragte der erste Alien, der aussah wie ein Japaner, nur dass er natürlich kein Japaner war, sondern ein Alien.
    »Weil ihr euch eine menschliche Identität zugelegt habt, um mich einzulullen«, sagte Barnaby und rutschte in der Kabine des Raumschiffs ein Stück rückwärts. »Und ihr wollt mich auffressen.«
    »Wir wollen ihn auffressen?«, fragte eine ziemlich elegante weibliche Außerirdische mit einem schwarzen Pagenkopf, knallrotem Lippenstift und einem französischen Akzent. »Hat er gesagt, wir würden ihn auffressen? Du meine Güte, ich bin doch Vegetarierin.«
    »Wer bist du?«, fragte ein dritter Alien, ein junger Mann mit einem vornehmen britischen Akzent.
    »Ich bin Barnaby Brocket«, antwortete Barnaby.
    »Ich bin George Abercrombie«, erwiderte der Alien. »Und wir sind alle keine Aliens, wie ich glücklicherweise sagen kann. Darf ich dir Dominique Sauvet vorstellen?« Mit einem Kopfnicken deutete er auf die Französin.
    »Hallo«, sagte diese.
    »Naoki Takahashi«, fuhr George fort und zeigte auf den ersten Mann, der sich sofort tief verneigte.
    »Und da drüben, das ist Matthias Kuznik.« Ein großer blonder Mann trat vor, mit einem freundlichen Lächeln auf dem Gesicht.
    »Schön, dich kennenzulernen«, sagte Matthias und wandte sich dann ein wenig unsicher an George. »Sollen wir uns wirklich auf ihn einlassen?«, fragte er. »Wir wissen nicht, wer oder was er ist.«
    »Keine Sorge, Matthias. Ich bin mir sicher, dass er völlig harmlos ist. Er ist ja noch ein Kind.«
    »Ich bin acht !«, rief Barnaby empört und tief verletzt.
    George

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