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Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition)

Titel: Die unglaublichen Abenteuer des Barnaby Brocket (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Boyne
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bleiben kann, sondern schwebt wie ein Heliumballon. Es ist wieder genau wie damals, als du unbedingt der zehnmillionste Besucher der Harbour Bridge sein musstest.«
    »Aber ich habe doch gar nicht gewusst, dass ich der zehnmillionste Besucher bin!«, rief Barnaby, der die ganze Ungerechtigkeit nun deutlich spürte. »Für mich war es genauso eine Überraschung wie für euch.«
    »Du musst dich einfach immer in den Vordergrund spielen, das ist dein Problem. Und wir können das nicht mehr hinnehmen. Deshalb bitten wir dich, Barnaby – wenn du mit uns nach Hause kommst, versprichst du uns dann, endlich normal zu sein? Hörst du ein für allemal auf zu schweben?«
    »Vielleicht muss er es gar nicht versprechen, Mrs Brocket«, sagte da eine Stimme. Und als sich alle umdrehten, sahen sie Dr. Washington, die mit ihren Unterlagen ins Zimmer gekommen war. Sie stellte sich Barnabys Eltern vor, horchte dann Barnaby mit dem Stethoskop ab und überprüfte seine Temperatur. Danach lächelte sie allen zu. »Ich glaube, ich habe gute Nachrichten für Sie«, sagte sie.
    »Könnten wir brauchen!«, sagte Eleanor mit erschöpfter Stimme. »Was gibt es Neues?«
    »Ich wollte Sie als Erstes fragen, ob Sie mit Barnaby je bei einem Ohrenarzt waren? Als er noch klein war, meine ich.«
    Eleanor schüttelte den Kopf. »Nein«, sagte sie. »Der Junge klebte ja die meiste Zeit an der Decke. Und mit seinen Ohren ist alles in Ordnung. Die sind absolut normal. Aber warum fragen Sie?«
    Dr. Washington zögerte kurz und schaute in ihre Akte, dann nickte sie, offenbar zufrieden mit ihren Schlussfolgerungen. »Als Ihr Sohn gestern hierher gebracht wurde«, begann sie, »hat mich die Weltraum-Akademie gebeten, ihn gründlich zu untersuchen, um sicherzugehen, dass er kein Weltraumvirus auf die Erde mitgebracht hat.«
    »Sie wollen doch nicht sagen, dass er das getan hat, oder?«, rief Eleanor und warf entsetzt die Arme in die Luft. »Ist das seine neueste Spinnerei – für irgendeine bösartige intergalaktische Lebensform den Gastgeber zu spielen?«
    »Nein, nein, er ist vollkommen gesund, Mrs Brocket«, beruhigte sie Dr. Washington. »So wie es aussieht, zeigt er keine negative Reaktion auf seinen Weltallaufenthalt vergangene Woche.«
    »Genau genommen war es ein Weltraumaufenthalt«, sagte Barnaby.
    »Na ja, was auch immer – jedenfalls scheint er die Strapazen problemlos überstanden zu haben. Er hat auch keine Verletzungen erlitten bei seiner Reise rund um den Globus, nachdem Sie ihn unglücklicherweise in Sydney nicht mehr festhalten konnten«, fügte sie noch hinzu und zog eine Augenbraue hoch, als fände sie diese Geschichte sowieso ein wenig verdächtig.
    Eleanor ruckelte unbehaglich hin und her, bis sie im Oberlicht etwas entdeckte, worauf sie ihren Blick heften konnte.
    »Doch nun habe ich etwas herausgefunden«, fuhr Dr. Washington fort. »In Barnabys Ohren herrscht ein gewisses Ungleichgewicht. Der obere, der hintere und der horizontale Ohrkanal sind völlig aus dem Lot. Diese Kanäle laufen zusammen, müssen Sie wissen, und regeln unser Gleichgewicht. Das bedeutet, der Luftdruck in seinem Kopf ist uneinheitlich, und egal, was er tut – er wird immer schweben. Wenn Sie es wissenschaftlich korrekt ausdrücken wollen, müssen Sie sagen: Er schwebt nicht, er fällt.«
    »Er fällt?«, fragten Alistair und Eleanor im Chor und schauten sie überrascht an.
    »Ja, genau. Bei den meisten Menschen sorgt die Ausrichtung der drei Kanäle dafür, dass sie wie wir dem Gesetz der Schwerkraft gehorchen, doch in Barnabys Fall sind die drei verdreht – sie sind sozusagen verkehrt herum. Deshalb kann sein Gehirn die Signale, die es empfängt, nicht deuten. Es denkt, dass alles falsch angeordnet ist. Und so kommt es, dass Barnaby nach oben und nicht nach unten fällt, weil sein Gehirn befindet, dass dies die Richtung ist, in die er sich bewegen sollte. Wir beharren darauf, auf dem Boden zu bleiben; er beharrt darauf, sich vom Boden zu entfernen.«
    »Dieser Umstand erklärt auch, wieso er im Weltraum unten geblieben ist«, fuhr Dr. Washington fort. »Die Luft ist komprimiert, damit die Astronauten nicht nach oben schweben und sich den Kopf an der Decke anstoßen. Bei Barnaby hingegen hat genau das bewirkt, dass er auf dem Boden bleibt. Die Luft da oben ist genau das Gegenteil von der Luft hier unten. Hier auf der Erde schweben die Astronauten nicht davon. Aber Barnaby. Können Sie mir folgen?«
    »Nicht ganz«, sagte Alistair.
    »Es klingt komplett

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