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Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers

Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers

Titel: Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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Unsere Vorstellungen, Erwartungen und Überzeugungen
erschaffen und prägen unsere Erfahrungswelt.
Wenn wir unsere innersten Vorstellungen
von dem, was möglich ist, erweitern,
können wir unsere Lebenserfahrung verändern.
     
    Unser Leben wird nicht so sehr
von unseren Erfahrungen geprägt
wie von unseren Erwartungen .
    George Bernard Shaw

    S chweigend wanderten wir über die Wildwechsel, die sich durch die Hügellandschaft schlängelten, bis wir schließlich eine Hochebene erreichten. Da blieb die weise Frau plötzlich stehen. Wieder drückte sie mir einen Stein in die Hand und zeigte auf einen Baum in ungefähr sieben Metern Entfernung.
    «Ich habe eine schwierige Aufgabe für dich», verkündete sie.
    «Schon wieder ein Baum?»
    «Ja. Aber diesmal hast du nur einen Stein zur Verfügung. Es gibt nur eine einzige Chance, den Baum zu treffen: gleich beim erstenmal.»
    «Und wenn ich es nicht schaffe?»
    «Ich habe noch mehr geistige Schätze, die ich gern mit dir teilen würde, aber wenn du diesen Baum verfehlst, ist unsere gemeinsame Zeit abgelaufen», sagte sie.
    «Meinst du das ernst?»
    «Ich meine immer alles ernst.»
    «Und warum ist es so wichtig, daß ich ihn gleich beim ersten Versuch treffe?» fragte ich und zeigte auf den Baum.
    «Nicht diesen hier», korrigierte sie mich. «Den da hinten.» Sie wies auf eine große Eiche in dreißig Metern Entfernung.
    «Den kann ich unmöglich mit einem einzigen Wurf
treffen! Was ist mit dem Gesetz des schrittweisen Vorgehens? Sollte ich nicht lieber erst einmal ein paar Schritte näher herangehen?»
    «Diesmal geht es nicht um dieses Gesetz. Diesmal geht es um das Gesetz der Erwartung, um die unterschwelligen Vorstellungen und Überzeugungen, die deine Erfahrungswelt prägen.»
    «Na gut, ich gebe es zu. Ich glaube nicht, daß ich diesen Baum treffen kann.»
    «Aber ich glaube es», sagte sie lächelnd.
    «Wenn du daran glaubst, dann triff ihn doch selbst!» erwiderte ich und wog den Stein nervös in der Hand hin und her. Sie ignorierte meine Bemerkung, setzte sich hin und forderte mich auf, ebenfalls Platz zu nehmen. Aber ich lehnte ab. «Ich bleibe lieber stehen, wenn du nichts dagegen hast. Ich bin ein bißchen nervös.»
    «Bleib in der Gegenwart», ermahnte sie mich. «Später kannst du dir immer noch Gedanken wegen dieses Baums machen, wenn du unbedingt willst.»
    Also setzte ich mich neben sie und hörte ihr zu. «Ehe sich irgend etwas in dieser Welt manifestiert», begann sie, «taucht es erst einmal als Gedanke oder Bild im Geiste eines Menschen auf. Deine Gedanken färben die Fenster, durch die du diese Welt betrachtest; deine Vorstellungen sind das Fundament, auf dem deine Erfahrungen aufbauen. Anders ausgedrückt ist jeder positive Gedanke ein Gebet, und jedes Gebet wird erhört.»
    «Glaubst du das wirklich?» fragte ich.
    «Was ich glaube, ist im Augenblick nicht so wichtig wie das, was du glaubst», antwortete sie. «Aber nicht das, was du zu glauben meinst ; solche oberflächlichen Annahmen haben keinen großen Einfluß. Nur deine innersten Überzeugungen sind mächtig genug, um deine Realität zu prägen.»
    «Das erinnert mich an ein altes Gedicht», fiel mir ein. «»
    «Ja», stimmte sie zu. «Was du siehst, hängt davon ab, wohin du schaust, und dabei wiederum kommt es auf deine Erwartungen an. Wenn du zum Beispiel glaubst, daß man den Menschen nicht trauen kann, wirst du die ganze Welt durch den Filter dieser Erwartung betrachten und überall Beweise dafür entdecken. Deine Überzeugungen beeinflussen die Entscheidungen, die du triffst, die Richtung, in die du gehst, ja sogar die Freunde und Feinde, die dir begegnen — letztlich dein ganzes Schicksal. Sie setzen innere Prozesse und Verhaltensweisen in Gang, die beeinflussen, wie du dich bewegst und verhältst und wie du dich fühlst. Auf feinstofflicher Ebene bestimmen deine Gedanken sogar Größe und Farbe deines Energiefeldes, auf das die anderen Menschen reagieren. Wenn du die Menschen in deiner Umgebung beispielsweise als Freunde betrachtest, gehst du locker und entspannt auf sie zu, und dann werden deine Energie und dein Verhalten sie zu dir hinziehen. Das ist eine der Arten, wie deine Erwartungen wiederum deine Erfahrungswelt prägen.»
    «Das klingt ja alles ganz plausibel. Ich kann es kaum erwarten herauszufinden, wie diese Erkenntnis mir helfen soll, den Baum da

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