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Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers

Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers

Titel: Die universellen Lebensgesetze des friedvollen Kriegers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Millman
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ihre Weisheit bereitwillig an. Wäge aber alle äußere Führung stets gegen die Weisheit deines eigenen Herzens ab.»
    «Ich habe schon oft auf meine eigene innere Stimme vertraut und doch hinterher feststellen müssen, daß meine Entscheidung falsch war.»
    «Ja, manchmal entscheidet man sich für einen Weg, der große Not und Schwierigkeiten mit sich bringt. Aber bedeutet das unbedingt die Unrichtigkeit deiner Entscheidung? Du mußt sie im Lichte deines höchsten Wohls und deines inneren Lernprozesses betrachten!»
    «Wahrscheinlich nicht.»
    «Glauben heißt davon auszugehen, daß du stets die richtige Entscheidung triffst.»
    «Ich wäre froh, wenn ich so viel Vertrauen zu mir selbst hätte.»
    «Selbstvertrauen», erklärte die weise Frau, «entwickelt sich aus deiner eigenen unmittelbaren Erfahrung; du lernst, darauf zu vertrauen, daß sich die Instinkte deines Körpers, die Intuition deines Herzens und die Fähigkeit deines Geistes Zugang zur allumfassenden Intelligenz verschaffen.»
    Ein leichter Nieselregen kühlte nun meine Stirn. Die weise Frau zeigte auf das Wasser, das aus einer Felsspalte in unserer Nähe strömte und weiter unten als Wasserfall über die Steinblöcke plätscherte. «Es sieht ganz so aus, als ströme das Wasser aus diesem Felsen hervor, nicht wahr?» sagte sie. «Und doch weißt du, daß das Wasser nicht aus den Felsen entspringt, sondern nur durch sie hindurchfließt. Die Quelle liegt weiter oben. Ebenso wie das Wasser strömt auch die höhere Weisheit eigentlich nicht aus deinem Gehirn hervor , sondern durch es hindurch . Du bist kein Gefäß, das mit Fakten angefüllt wird; du bist eher so etwas wie ein Rundfunkgerät,
eingestimmt auf die allumfassende Intelligenz, die in der ganzen Schöpfung wirkt. Du brauchst nur zu lauschen und Vertrauen zu haben.»
    «Wenn ich mir dessen nur genauso sicher sein könnte wie du!» rief ich.
    Wieder lächelte die weise Frau. «Glaube bedeutet, mit der Ungewißheit zu leben, lieber Wanderer — dich durchs Leben zu tasten und dich dabei von deinem Herzen leiten zu lassen wie von einer Laterne im Dunkeln. Es gibt keine absolute Gewißheit außer im absoluten Glauben. Das ist keine Garantie für günstige Lebensumstände oder dafür, daß sich jedesmal göttliche Gerechtigkeit auswirkt, wenn du dich verletzt oder wieder gesund wirst. Auf dieser Welt können alle möglichen Dinge passieren, schöne und schreckliche. Nicht immer erkennt unser kleiner Geist die großen Zusammenhänge und begreift, was unserem höchsten Wohl dient. Und so wirst du trotz der Wirren und Ungewißheiten des Lebens überall den Geist am Werk sehen, in jedem Menschen und jedem Ding, sobald du so vertrauensvoll lebst wie eine Blume und darauf baust, daß der Geist einem höheren Willen gehorcht, der über dein geistiges Fassungsvermögen hinausgeht.»
    Ein paar Minuten lang verstummten alle Zweifel in meinem Inneren, während wir eine Anhöhe emporstiegen und dann einen kurvigen Weg bergab einschlugen. Doch dann stieg erneut eine Frage in mir auf. «Und wenn ich zu dieser inneren Weisheit Zugang finde, werde ich dann auch innerlich geführt wie du und mache nicht mehr so viele Fehler?»
    Sie lachte. «Vor ein paar Wochen bin ich gestolpert und den halben Abhang hinuntergestürzt.»
    «Wirklich?»
    «Wirklich. Aber als ich auf dem Boden lag, entdeckte ich einen schönen Stein, der mir sonst nicht aufgefallen
wäre. Du siehst, Glaube hat nichts damit zu tun, daß man unfehlbar ist und daß immer alles nach Wunsch geht. Glaube ist auch die Bereitschaft, sich zu fordern, Fehler zu machen und daraus zu lernen; mit anderen Worten: auf den Prozeß seines Lebens zu vertrauen. Je mehr du dich in dieser Art und Weise auf den Geist verläßt, um so mehr wird er zu einer lebendigen Kraft in deinem Leben, auf die du unmittelbar zurückgreifen kannst.»
    Als die weise Frau zu Ende gesprochen hatte, hörte es auf zu regnen. Wir traten wieder unter dem schützenden Blätterdach hervor ans warme Sonnenlicht, und plötzlich überkamen mich außergewöhnliche Ruhe und großes Wohlbehagen. In diesem Augenblick wußte ich: Trotz aller Herausforderungen und Prüfungen, denen wir Menschen immer wieder ausgesetzt sind, liegt unsere Welt in der Hand des Geistes und entfaltet sich wie eine Blume am Licht.

Das Gesetz der Erwartung
Wie wir unsere Realität erweitern können

    Die Energie folgt dem Gedanken.
Wir steuern stets auf die Dinge zu,
die wir uns vorstellen können,
aber nicht darüber hinaus.

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