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Die Unschuld der Rose

Die Unschuld der Rose

Titel: Die Unschuld der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Morgan
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für Sekunden innehielt, die Hände unschlüssig hochgehalten. Am liebsten hätte er Grace in die Arme genommen und sie einfach festgehalten. Dieser Impuls schockierte und beunruhigte ihn. Denn er hatte nach dem Sex noch nie den Wunsch verspürt, seine Zuneigung auszudrücken.
    Während er sich daran erinnerte, dass solche Gesten leicht missverstanden werden konnten, ließ er die Arme sinken. Bislang hatte er sich ihr gegenüber immer ehrlich verhalten. Daran würde sich auch nichts ändern.
    Aber etwas hatte sich bereits geändert.
    Seit wann wollte er mit einer Frau auf dem Schreibtisch seines gläsernen Büros Sex haben?
    Niemand würde ihre Begegnung als romantisch beschreiben. Heiß, ja. Knisternd, erotisch, ja. Unglaublich leiden schaftlich, definitiv. Es war reine primitive Lust gewesen, beinahe etwas schäbig. Und wenn es etwas gab, das Grace Thacker nicht verdiente, dann das.
    Er biss die Zähne zusammen, um der Versuchung zu entgehen, ein zweites Mal mit ihr zu schlafen. Nachdem er einen Schritt zurückgetreten war, richtete Rafael unwirsch ihre Kleider.
    Schweigend rutschte sie vorsichtig vom Schreibtisch, als sei sie nicht sicher, ob ihre Beine sie tragen würden.
    „Es gibt etwas, das wir besprechen müssen.“ Seine Stimme klang rau. Er meinte fast, dass Grace zusammenzuckte, als sie den Kopf hob.
    „Ja“, antwortete sie, und ihr Lächeln wirkte beinahe zu fröhlich. „Ich sollte jetzt gehen.“
    „Gehen?“ Er runzelte die Stirn. „Wohin?“
    „Nach Hause natürlich.“ Sie zog die Schuhe an. „Ich muss mich um meine Probleme kümmern, und du hast dein eigenes Leben.“
    Ungläubig musterte er sie. „Das war’s? Wir haben phänomenalen Sex – und du verlässt mich?“
    Mit zitternden Händen strich sie das Kleid glatt. „Ich dachte, das ist es, was du willst, Rafael. Keine Verpflichtungen.“
    „So einfach lasse ich dich nicht gehen“, erklärte er mit einem Gefühl innerer Anspannung, das er selbst nicht verstand. „Noch nicht. Ich meine, ich lasse dich noch nicht gehen“, korrigierte er sich rasch. Irgendwann würde er sie gehen lassen, ja, selbstverständlich.
    Ihr Blick ruhte kurz auf seinem Mund, dann sah sie weg. „Ich muss zurück nach Hause. Du weißt das. Mein Leben liegt in Trümmern. Mit meiner Firma geht es bergab, und mein Vater hintergeht mich. Ich muss ihn damit konfrontieren, und ich muss jemanden finden, der mir die Zahlen in den Büchern erklärt …“
    „Du wirst dich dem nicht alleine stellen.“
    „Es ist schon in Ordnung, wirklich. Ich bin härter, als ich aussehe.“
    „Das hoffe ich, denn du siehst aus, als könnte dich schon der kleinste Windhauch umwehen. Hätte ich dich nicht im Dschungel erlebt, würde ich dich für zerbrechlich halten.“
    „Ich bin nicht zerbrechlich, Rafael. Ich denke, das habe ich dir bewiesen.“ Kühn hielt sie seinem Blick stand.
    Er wusste, dass sie auf den zügellosen Sex von vorhin anspielte. „Vielleicht nicht zerbrechlich, aber wie willst du mit deinem Vater umgehen?“
    „Das weiß ich noch nicht. Ich werde mir das auf dem Heimflug überlegen.“
    „Du hast keine Ahnung, wem du in deiner Firma vertrauen kannst.“
    „Stimmt“, entgegnete sie schulterzuckend. „Ich werde so schnell wie möglich lernen, misstrauisch zu sein.“
    „Wir wissen beide, dass du kein Körnchen Misstrauen in dir hast. Du vertraust jedem“, sagte er düster. Der Gedanke, noch jemand könne sie ausnutzen, entsetzte ihn. Getrieben von Emotionen, die er sich gar nicht erst die Mühe machte zu verstehen, wurde es ihm plötzlich unendlich wichtig, dass Grace blieb.
    Doch sie schüttelte nur den Kopf. „Ich stelle einen Fremden ein. Jemanden mit ausgezeichneten Referenzen.“
    „Ich mache das.“
    „Wie bitte?“
    „Bleib bei mir, und ich helfe dir mit deinen Finanzen. Ich weiß gar nicht, warum ich nicht schon vorher daran gedacht habe. Das ist die perfekte Lösung.“ Zufrieden, dass er die Situation wieder unter Kontrolle hatte, beobachtete er, wie Grace abermals den Kopf schüttelte. Die Geste beunruhigte Rafael erneut.
    „Nein, auf keinen Fall.“
    Vielleicht hatte sie ihn einfach nicht richtig verstanden. „Lass mich dir erklären, was ich meine. Mein Vorschlag sieht so aus: Ich gebe dir das Geld, das du benötigst, um den Betrieb deiner Firma aufrechtzuerhalten und die Konten auszugleichen. Außerdem zeige ich dir, wie die Geschäftsbücher manipuliert worden sind. Dann stelle ich dir jemanden aus meinem Team zur Seite, der sich von

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