Die unschuldige Geliebte
musste er sie
wegschicken!
13.
Kapitel
Starr
blickte Suzy aus dem Wohnzimmerfenster. Wieder hatte sie die halbe
Nacht wach gelegen und gegrübelt. Und sie hatte keine Ahnung, wo
Lucas sich aufgehalten hatte. In der Suite war er jedenfalls nicht
gewesen!
Als
die Tür geöffnet wurde, wirbelte Suzy herum. Doch es war
Lucy, die hereinkam.
"Wartest
du auf Lucas?" fragte sie. "Er ist bei Daddy. Es wäre
toll, wenn du für immer bei uns bleiben könntest, Suzy",
platzte sie heraus und errötete dann. "Ein paar von meinen
Mitschülerinnen haben Stiefmütter, und sie sagen, dass sie
sie nicht mögen. Aber es wäre cool, wenn wir auch eine
hätten – vor allem, wenn sie so wäre wie du."
Spontan
umarmte Suzy die Kleine. Sie hielt sie immer noch umschlungen, als
die Tür wieder geöffnet wurde und Lucas den Raum betrat.
Seit sie im Bad miteinander geschlafen hatten, war er ihr aus dem Weg
gegangen, und wäre Lucy nicht dabei gewesen, hätte sie ihn
jetzt nach dem Grund dafür gefragt.
"Ich
wünschte, du wärst meine Stiefmutter, Suzy", sagte
Lucy leidenschaftlich und umarmte sie fest.
Lucas
runzelte die Stirn, als er Lucys Gefühlsausbruch mitbekam. Er
wusste, dass Peter sich zu Suzy hingezogen fühlte. Welchem
normalen Mann wäre es nicht so gegangen? Seit sie sich in der
Villa aufhielt, kämpfte er jeden Abend mit Eifersucht, wenn sein
Freund mit ihr flirtete. Doch nun konnte er sich kaum noch
beherrschen. Er wandte sich ab und verließ die Suite.
Verwirrt
blickte Suzy ihm nach. Warum hatte Lucas plötzlich die Flucht
ergriffen?
"Es
sieht also so aus, als würde der Präsident nicht mehr
auftauchen?" fragte Peter.
"Leider
ja", bestätigte Lucas grimmig, während sie zusammen in
seinem Büro standen. "Wir haben mit seinen Leuten
gesprochen und ihnen noch einmal gesagt, wie wichtig dieses Treffen
ist, aber anscheinend ist es ihm zu riskant, nach Europa zu kommen."
Er presste die Lippen zusammen. "Natürlich spielt er mit
uns, das wissen wir alle. Trotzdem können wir nichts anderes
tun, als abzuwarten. Gerüchten zufolge muss er vorerst in seinem
Land bleiben, um mögliche Unruhen niederzuschlagen. Wenn das
stimmt, kann es mehrere Monate dauern, bis er bereit ist, einen neuen
Termin zu vereinbaren."
"Es
scheint so, als hätten wir dich umsonst hierher geholt, Lucas",
entschuldigte sich Peter.
Lucas
schwieg. Nachdem Peter gegangen war, schrieb er einen Bericht und
erledigte einige Anrufe. Außerdem musste er verschiedene
E-Mails und Briefe beantworten …
Erst
am Spätnachmittag sah Lucas Suzy wieder. Sie spielte mit den
Kindern und merkte nicht, dass er sie verlangend betrachtete. In
diesem Moment wünschte er sich nichts mehr, als mit ihr ins Bett
zu gehen und von ihr zu hören, wie sehr sie ihn liebte.
Doch
er würde es nicht tun. Er würde sie wegschicken.
Suzy
blickte auf, als sie Lucas auf sich zukommen sah. Feine Schweißperlen
standen ihr auf der Stirn, und das Haar klebte ihr im Nacken. Es
hatte ihr Spaß gemacht, mit den Kindern zu toben, aber trotzdem
hatte sie die ganze Zeit an ihn gedacht. Automatisch ging sie auf ihn
zu und blieb stehen, als er einen Schritt zurückwich.
"Du
solltest es nicht übertreiben und dich lieber schonen",
sagte er kurz angebunden.
Zu
gern hätte sie geglaubt, dass er das nur sagte, weil sie ihm
etwas bedeutete.
"Es
geht mir wieder gut", erklärte sie.
"Das
freut mich zu hören." Er machte eine Pause und sah sie an.
Plötzlich hatte sie ein ungutes Gefühl. "Peters
Treffen mit Präsident Njambla findet nicht statt", fuhr er
in sachlichem Tonfall fort. "Ich habe dir für morgen
Vormittag einen Flug nach London gebucht."
"Was?
Nein … Lucas …" protestierte Suzy, doch Lucas ging
bereits weg und ließ sie einfach stehen. Verzweifelt blickte
sie ihm nach.
Als
sie einige Stunden später ihre Suite betrat, um zu duschen und
ihre Sachen zu packen, fühlte sie sich immer noch sehr elend.
Sie wusste selbst nicht, warum sie es tat, denn es war das erste Mal,
seit sie sich in der Villa aufhielt, aber sie schloss die Tür
ab. So konnte Lucas nicht hereinkommen, und sie würde nicht in
Versuchung geraten.
Sobald
sie ihre Sachen gepackt hatte, ging sie unter die Dusche. Als sie das
Bad wieder verließ, vermied sie es, in Richtung Wanne zu
blicken. Müde wickelte sie sich ein Handtuch um und legte sich
ins Bett.
Lucas
runzelte die Stirn, als er die Suite betreten wollte und feststellte,
dass sie abgeschlossen war. Ironisch fragte er sich, ob Suzy auch nur
die
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