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Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Titel: Die Unsterblichen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Magary
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    GEÄNDERT AM:
    30.11.2030, 10:00 Uhr

»Superkühe«

    Diesen Artikel habe ich von der Website der Zeitung Tribune kopiert:

    Bessie, die unsterbliche Kuh
    Von Jack Atwood

    WICHITA, KANSAS – Pro-Todes-Terroristen haben ein neues Feindbild im postmortalen Amerika gefunden: Kühe.
    Allein in der letzten Woche wurden im Zuge mitternächtlicher Überfälle auf Farmen im Großraum Wichita mehr als fünfzehn Kühe getötet.
    »Sie haben vier von meinen Kühen getötet«, sagt Wilt Mason, der seit dreißig Jahren die Farm seiner Familie betreibt. »Sie bleiben draußen auf der Wiese, wenn es dunkel wird. Vor drei Tagen hörte ich plötzlich Schüsse vor dem Haus. Als ich nachsah, lagen vier meiner Tiere tot auf dem Boden. So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    Alle Tiere, die von den Terroristen getötet wurden, waren weiblich. Viele weibliche Tiere, die hier im Raum Wichita leben, wurden deaktiviert. Es handelt sich um sogenannte »Superkühe«, die eine unbegrenzte Menge an Milch produzieren können. Seit der Erfindung des Heilmittels stieg der Wert der weiblichen Tiere beinahe um das Zehnfache. Viele Wirtschaftswissenschaftler glauben, dass die »Superkühe« helfen werden, einem landesweiten Preisanstieg bei Milchprodukten entgegenzuwirken.
    Pro-Todes-Terroristen und auch Tierschützer verdammen die Verwendung des Heilmittels sowohl bei Menschen auch als bei Tieren.
    »Wir sind mit diesem gewaltsamen Vorgehen nicht einverstanden«, sagt Francis Welbourne, Vorstand der örtlichen Vereinigung der TGD (Tierschützer gegen Deaktivierung) im Mittleren Westen, der sich aus Überzeugung selbst nicht hat deaktivieren lassen. »Doch die Farmer müssen akzeptieren, dass dies eine der Folgen ist, wenn sie genetisch veränderte, unnatürliche Produkte verkaufen. Diese Kühe werden deaktiviert und schließlich zu einem unendlich langen Leben voller harter Arbeit verurteilt, das sie selbst nicht gewollt haben. Und das unter absolut schlechten Haltungsbedingungen. Wir deaktivieren Hennen, damit sie immer weiter Eier legen. Wir deaktivieren Pferde, damit sie immer wieder Rennen gewinnen. Wir deaktivieren Tiere im Zoo – IM ZOO! –, damit wir sie Jahr für Jahr anstarren können. So schaffen wir es, unseren mittlerweile unstillbaren Appetit nach Nahrung und Geld zu befriedigen. Gibt es etwas Unbedeutenderes, etwas Grausameres als das? Es wäre ethisch notwendig, die Deaktivierung von Nutztieren zu verbieten. Es wäre nicht nur moralisch richtig. Jeder Wissenschaftler wird Ihnen bestätigen, dass es auch umso wahrscheinlicher wird, dass diese Tiere möglicherweise tödliche Krankheiten in sich tragen und an ihnen erkranken, je länger sie am Leben bleiben und Milch geben. Und diese Krankheiten hätten wiederum katastrophale Auswirkungen auf jeden Mann, jede Frau, jedes Kind und jedes Tier auf diesem Planeten.«
    Die zuständigen Behörden in Wichita haben schnell reagiert und die Polizei damit beauftragt, die Farmen in der Nacht zu beobachten, um die Kuh-Mörder dingfest zu machen. Bis jetzt wurden keine Verdächtigen festgenommen. In einem auf choosedeath.org veröffentlichten Posting werden die Morde zwar gutgeheißen, es wird jedoch keine Verantwortung dafür übernommen.
    GEÄNDERT AM:
    30.11.2030, 10:00 Uhr

»Ja, das ist einer von ihnen«

    Gestern Morgen bekam ich einen Anruf von einem Polizeirevier in Midtown. Zuerst nahm ich an, dass sie wieder anriefen, um mich um eine Spende für ihren Wohltätigkeitsverband zu bitten, denn das tun sie etwa einmal pro Woche. Es ist leicht, zu Telefonkeilern unfreundlich zu sein, es sei denn, sie arbeiten für eine Polizeistation. Und das wissen sie auch. Es ist sehr hinterhältig von ihnen.
    »Ich habe es doch schon vorige Woche gesagt«, sagte ich. »Ich mag euch Jungs, aber ich habe kein Interesse.«
    »Sir, ich rufe nicht an, um Sie um eine Spende zu bitten. Sie sind doch am neunundzwanzigsten Oktober in der Nacht Opfer eines Überfalls im West Village geworden, nicht wahr?«
    Ich starrte auf meinen Arm. »Ja.«
    »Wir haben hier in Midtown einen Greenie aufgrund eines anderen Vergehens verhaftet, und wir hätten gern gewusst, ob es sich dabei um einen Ihrer Angreifer handelt. Wären Sie bereit, ihn bei einer Gegenüberstellung zu identifizieren?«
    »Ja.«
    Ich stand auf, zog mich an und eilte aus der Wohnung. Ich ließ die Pistole des Texaners zu Hause, um nicht in den Metalldetektor zu geraten. Irgendwann sollte ich aufhören, sie als »die Pistole des Texaners« zu

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