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Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Die Unsterblichen: Roman (German Edition)

Titel: Die Unsterblichen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Drew Magary
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… Er musste jemandem die Schuld geben, und ich war gerade da. Er warf mir oft genug diesen Blick zu, so dass ich bald selbst glaubte, ich sei diejenige, die ihm das angetan hatte. Und egal ob es gerechtfertigt ist oder nicht, ich bin diesen Glauben nie mehr losgeworden. Ich bringe Unglück, John. Ich bringe verdammt noch mal einfach Unglück.«
    »Nein, das tust du nicht. Ich habe dich wiedergefunden. Und ich habe dich wiedergefunden, als ich bereit dazu war, und keinen Augenblick früher. Das ist kein Unglück. Das ist genau das Gegenteil.«
    Sie drückte meinen Arm. Ich nahm ihren anderen Arm und lehnte mich an sie. Jedes Atom in meinem Körper brach entzwei. Ich konnte die Tatsache, dass ich sie wieder zu lieben begonnen hatte, nicht verbergen. Sie roch es.
    »Hast du die ganze Zeit an mich gedacht?«
    »Nein«, sagte ich. »Das hätte doch zu nichts geführt.«
    Sie zog mich näher an sich heran. Der dreizehnjährige Junge in mir rollte sich zu einem Squash-Ball zusammen, während ich auf sie wartete. »Denkst du jetzt an mich?«
    »Ich denke gerade nicht.«
    Siebenundzwanzig Jahre lang hatte ich gewartet. Nun wartete ich keine Sekunde länger. Zum ersten Mal seit langem lauerten in dieser Nacht keine grünen Männer mit Messern vor meiner Tür.
    GEÄNDERT AM:
    14.11.2030, 14:43 Uhr

»Superkühe«

    Diesen Artikel habe ich von der Website der Zeitung Tribune kopiert:

    Bessie, die unsterbliche Kuh
    Von Jack Atwood

    WICHITA, KANSAS – Pro-Todes-Terroristen haben ein neues Feindbild im postmortalen Amerika gefunden: Kühe.
    Allein in der letzten Woche wurden im Zuge mitternächtlicher Überfälle auf Farmen im Großraum Wichita mehr als fünfzehn Kühe getötet.
    »Sie haben vier von meinen Kühen getötet«, sagt Wilt Mason, der seit dreißig Jahren die Farm seiner Familie betreibt. »Sie bleiben draußen auf der Wiese, wenn es dunkel wird. Vor drei Tagen hörte ich plötzlich Schüsse vor dem Haus. Als ich nachsah, lagen vier meiner Tiere tot auf dem Boden. So etwas habe ich noch nie gesehen.«
    Alle Tiere, die von den Terroristen getötet wurden, waren weiblich. Viele weibliche Tiere, die hier im Raum Wichita leben, wurden deaktiviert. Es handelt sich um sogenannte »Superkühe«, die eine unbegrenzte Menge an Milch produzieren können. Seit der Erfindung des Heilmittels stieg der Wert der weiblichen Tiere beinahe um das Zehnfache. Viele Wirtschaftswissenschaftler glauben, dass die »Superkühe« helfen werden, einem landesweiten Preisanstieg bei Milchprodukten entgegenzuwirken.
    Pro-Todes-Terroristen und auch Tierschützer verdammen die Verwendung des Heilmittels sowohl bei Menschen auch als bei Tieren.
    »Wir sind mit diesem gewaltsamen Vorgehen nicht einverstanden«, sagt Francis Welbourne, Vorstand der örtlichen Vereinigung der TGD (Tierschützer gegen Deaktivierung) im Mittleren Westen, der sich aus Überzeugung selbst nicht hat deaktivieren lassen. »Doch die Farmer müssen akzeptieren, dass dies eine der Folgen ist, wenn sie genetisch veränderte, unnatürliche Produkte verkaufen. Diese Kühe werden deaktiviert und schließlich zu einem unendlich langen Leben voller harter Arbeit verurteilt, das sie selbst nicht gewollt haben. Und das unter absolut schlechten Haltungsbedingungen. Wir deaktivieren Hennen, damit sie immer weiter Eier legen. Wir deaktivieren Pferde, damit sie immer wieder Rennen gewinnen. Wir deaktivieren Tiere im Zoo – IM ZOO! –, damit wir sie Jahr für Jahr anstarren können. So schaffen wir es, unseren mittlerweile unstillbaren Appetit nach Nahrung und Geld zu befriedigen. Gibt es etwas Unbedeutenderes, etwas Grausameres als das? Es wäre ethisch notwendig, die Deaktivierung von Nutztieren zu verbieten. Es wäre nicht nur moralisch richtig. Jeder Wissenschaftler wird Ihnen bestätigen, dass es auch umso wahrscheinlicher wird, dass diese Tiere möglicherweise tödliche Krankheiten in sich tragen und an ihnen erkranken, je länger sie am Leben bleiben und Milch geben. Und diese Krankheiten hätten wiederum katastrophale Auswirkungen auf jeden Mann, jede Frau, jedes Kind und jedes Tier auf diesem Planeten.«
    Die zuständigen Behörden in Wichita haben schnell reagiert und die Polizei damit beauftragt, die Farmen in der Nacht zu beobachten, um die Kuh-Mörder dingfest zu machen. Bis jetzt wurden keine Verdächtigen festgenommen. In einem auf choosedeath.org veröffentlichten Posting werden die Morde zwar gutgeheißen, es wird jedoch keine Verantwortung dafür

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