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Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)

Titel: Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kyle Mills
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Chris. Er war ein guter Wissenschaftler, aber mir fehlte das Geld, um ihn weiterhin zu bezahlen.«
    »Ich weiß, dass du von mir hören willst, dass ich das in Ordnung bringe, aber das kann ich nicht. Es tut mir sehr leid, aber es geht nicht.«
    »Deine Stiftung vergibt jedes Jahr Millionen. Hältst du das nicht für eine gute Sache?«
    »Ach, komm schon, Richard. Du weißt verdammt gut, dass ich es für eine gute Sache halte. Genauso, wie du weißt, dass es nicht
meine
Stiftung ist.«
    »Du leitest sie.«
    »Versuch nicht, mir hier irgendwelche Schuldgefühle einzureden. Wir haben dir mehrere Hunderttausend Dollar gegeben, und immer, wenn ich mich beim Vorstand für dich ausspreche, bekomme ich was auf die Mütze.«
    Richard wollte schon etwas erwidern, aber Graden zielte mit dem Rest der Spargelstange in seine Richtung. »Jeder ist voller Bewunderung für das, was du mit dem Progerie-Projekt aufgebaut hast. Aber die Stiftung, für die ich arbeite, konzentriert sich nicht nur auf eine Krankheit. Ich verstehe deine Position, aber wie viele Kinder …«
    »Fang nicht wieder damit an, Chris. Ich habe mir den ›Bedürfnisse von Vielen und Großbildfernseher‹-Scheiß erst gestern von der Pearner-Stiftung anhören müssen. Ich
hasse
diese Aussagen.«
    »Du hasst sie, weil du genau weißt, dass sie damit nicht ganz unrecht haben.«
    »Hör mal, ich bin kein Kommunist. Wenn jemand eine Milliarde Dollar verdient und sie für eine Flotte aus Privatjets voller Supermodels ausgibt, dann kann ich ihm das nicht verdenken. Aber es ist schwer, den Gedanken zu ignorieren, dass es auf dem ganzen Planeten kein krankes Kind mehr geben würde, wenn sich jeder nur auf fünf Jets und ganz normale Models beschränken würde.«
    »Lass uns doch mal realistisch sein, Richard. Wenn Susie keine Progerie hätte, dann wärst du zufrieden damit, ein großes Krebsprogramm zu leiten und hättest nie weiter über diese Kinder nachgedacht. Und das liegt nicht daran, dass du ein böser oder hartherziger Mann bist, sondern daran, dass jedes Jahr Millionen Menschen an Krebs sterben.«
    »Was soll ich deiner Meinung nach tun, Chris? Aufhören? In meinen alten Job zurückgehen und mir eine Villa kaufen, während Susie …« Seine Stimme versagte für einen Augenblick, und er beugte sich über den Tisch zu seinem Gast hinüber. »Sie wird schwächer, Chris. Ich sehe es genau. Hast du eine Ahnung, wie es ist, jeden Morgen in ihr Zimmer zu gehen, um sie zu wecken, und sich zu fragen, ob der Tag gekommen ist? Der Tag, an dem sie nicht mehr aufwacht?«
    »Nein, ich weiß nicht, wie das ist. Ich werde es nie wissen.«
    Die Stille zwischen ihnen blieb beinahe eine Minute lang bestehen, bis sie schließlich von Graden gebrochen wurde. »Ich mache mir Sorgen um dich. Manchmal habe ich das Gefühl, dass das zueinem persönlichen Kampf zwischen dir und Gott geworden ist. Es fällt mir schwer, das zu sagen, aber was ist, wenn Gott gewinnt? Hast du schon mal darüber nachgedacht?«
    »Gott wird nicht gewinnen.«
    Graden sackte nach hinten. »Ach, vergiss es. Ich gebe auf.«
    Richard entfaltete ein Foto aus einer Zeitschrift und legte es auf den Tisch. Darauf war ein klappriger alter Mann im Rollstuhl abgebildet, der zu einer Limousine geschoben wurde.
    »Was ist mit ihm?«, meinte Richard, als er merkte, dass sich das Gesicht seines Freundes verfinsterte.
    »Andreas Xander? Das kann nicht dein Ernst sein.«
    »Er hat gerade weitere zweihundertfünfzig Millionen Dollar in den Ausbau seines Alterungsforschungszentrums gesteckt. Das ist eine Viertelmilliarde …«
    »Ich weiß, wie viel zweihundertfünfzig Millionen sind, Richard.«
    »Ich sollte einen Teil des Geldes abbekommen.«
    Graden stellte sein Weinglas auf den Tisch und klopfte abwesend gegen das billige Glas. »Ich habe gehört, dass man ihm immer eine Jungfrau opfern muss, wenn er einem eine Spende gewährt.«
    »Das ist mein Ernst, Chris.«
    »Meiner auch. Weißt du, warum Xander einer der reichsten Männer der Welt ist?«
    »Weil er ein guter Geschäftsmann ist?«
    »Nein, weil er der widerlichste und rücksichtsloseste Wichser auf dem Planeten ist. Wäre es eine olympische Disziplin, eine gemeine Schlange zu sein, dann wäre dieser Kerl Mark Spitz. Wusstest du, dass seine Mutter in einem heruntergekommenen staatlichen Altersheim in Alabama gestorben ist? Und als sie nach ihrem Tod ihre Habseligkeiten durchgesehen haben, fand man heraus, dass ihr Xander noch immer die fünfzehn Riesen schuldete, die

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