Die Unvergänglichen: Thriller (German Edition)
Gefängnis verbringen.«
»Und ich soll Sie retten?«
Xander schüttelte den Kopf und deutete auf Susie. »Sie sollen sie retten.«
Epilog
In der Nähe von München, Deutschland
25 Jahre später
»Ihr Termin mit den Architekten bezüglich der Erweiterung des Genetiklabors wurde auf 15 Uhr verschoben und ich habe Ihr Interview mit dem
Time
-Magazin auf danach verschoben.«
Richard Draman tippte sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe. »Kein Problem, Greta. Ich habe alles im Kopf.«
Seine Sekretärin runzelte auf eine Art die Stirn, wie es nur die Deutschen konnten, was einer Abhandlung über seine Ineffizienz und Vergesslichkeit gleichkam. Und sie hatte vermutlich recht. Das hatte sie eigentlich immer.
»Da wäre noch etwas«, fügte sie hinzu. »Ihre Frau hat angerufen und lässt ausrichten, dass sie etwas später zum Mittagessen kommen wird. Anscheinend steht sie im Stau.«
Richard quittierte das, indem er den Daumen in die Luft hielt, woraufhin sie erneut die Stirn runzelte, auf dem Absatz kehrtmachte und aus seinem weitläufigen Büro stolzierte. Er griff nach der Tastatur, weil er eigentlich endlich die überfälligen Budgetberichte fertigstellen wollte, rief dann allerdings ein verschlüsseltes Foto von Susie, Carly und Burt Seeger auf. Es war an dem Tagvor beinahe fünfundzwanzig Jahren geschossen worden, an dem sie Laos in Xanders Privatjet verlassen hatten.
Susie sah ihm mit einer Mischung aus Aufregung und Besorgnis entgegen, da ihr Leben gerade völlig auf den Kopf gestellt worden war. Endlich konnte sie die Welt bereisen und die Erfahrungen von zehn Menschenleben innerhalb weniger Jahre machen.
Der Kampf gegen Melanome hatte sie mit achtzehn Jahren kaum ausbremsen können. Sie hatte sogar Zeit gefunden, sich in den Sohn eines südafrikanischen Diplomaten zu verlieben, einen wunderbaren jungen Mann, der bei ihr geblieben war, bis sie im Alter von zweiundzwanzig der Leukämie erlegen war. Seeger war ein Jahr später ebenfalls gestorben, und obwohl er eigentlich nicht an so etwas glaubte, war Richard überzeugt davon, dass der Grund dafür sein gebrochenes Herz gewesen war.
Sein Blick wanderte zu Carly, doch es fiel ihm schwer, die Frau auf dem Foto mit seiner Ehefrau in Verbindung zu bringen. Xanders Chirurgen hatten ihr Erscheinungsbild verändert, bevor sie ihnen eine neue Identität verschafft hatten. Außerdem waren sie inzwischen natürlich auch älter geworden.
Er drehte sich auf seinem Stuhl herum und sah durch die Glaswand hinter seinem Schreibtisch auf den Forschungscampus herab.
Xander hatte sich nicht als so ausdauernd erwiesen, wie er gehofft hatte, und war wenige Monate, nachdem er die Krebsstiftung gegründet und Richard als Leiter eingesetzt hatte, gestorben. Seltsamerweise war das jedoch weniger ein Ende, sondern vielmehr ein Anfang gewesen. Er hatte der Stiftung nicht nur sein Geld, sondern auch das Vermögen, das er von seiner Gruppe aus Möchtegernunsterblichen geerbt hatte, hinterlassen. Richard hatte nun die Kontrolle über Milliarden Dollar, die er für die Forschung einsetzen konnte, und war die treibende Kraft bei der noch immer erfolglosen weltweiten Suche nach einer Heilung für Krebs.
Er hörte, wie die Tür in seinem Rücken geöffnet wurde, und einen Augenblick später stand Carly hinter seinem Stuhl und legte die Arme um ihn.
»Du bist heute Morgen gegangen, bevor ich aufgewacht bin«, murmelte sie.
»Ich konnte nicht mehr schlafen.«
»Ist das nicht immer so? Du wirst an deinem Geburtstag immer so melancholisch. Aber du weißt doch, man sagt, siebzig sei das neue fünfzig.«
»Sagt man das wirklich?«
»Deines Wissens nach schon.«
Er lächelte und strich ihr langsam mit der Hand über den Arm. »Fragst du dich nie, wie es wäre, Carly?«
»Wie was wäre?«
»Wie es wäre, wieder jung zu sein?«
Er beobachtete ihr Spiegelbild, als sie über die Frage nachdachte.
»Nein, nie.«
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