Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die uralte Metropole Bd. 1 - Lycidas

Die uralte Metropole Bd. 1 - Lycidas

Titel: Die uralte Metropole Bd. 1 - Lycidas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christoph Marzi
Vom Netzwerk:
mir!«
    In den Höllen war diese Aufforderung nur ein Flüstern.
    Von weit, weit her.
    Die Hand des Mädchens berührte alle Türklinken gleichzeitig und drückte sie hinunter. Es langsam zu tun war der Schlüssel. Mit vereinten Kräften. Ohne Mara, das wusste Emily, hätte sie es niemals schaffen können. Wer oder was immer der Nyx auch war, er hatte nicht damit gerechnet, dass sich zwei Tricksterkinder gleichzeitig gegen ihn verschwören würden.
    »Folgt mir!«
    Jetzt hörten es alle und …
    … Aurora erhob sich vom Boden, wo sie hatte ausharren müssen, und sah, dass sich die Tür geöffnet hatte. Sie hörte nicht mehr auf das, was der alte Mann ihr befahl, verließ den Raum, in dem sie sich so lange Zeit aufgehalten hatte. Dahinter waren ein Korridor und die Stimme ihrer Freundin. Und sie folgte …
    … den Luftblasen, die mit einem Mal die Richtung änderten. Waren sie vorher ohne erkennbares Ziel unter der Eisfläche umhergeirrt, so schwammen sie jetzt alle in dieselbe Richtung, zu einer Öffnung im Eis, die mich auftauchen und nach Luft schnappen ließ, die mich die Hand des jungen Mortimer Wittgensteins ergreifen ließ. Der, der ich einst gewesen war, rettete mich vor dem Ertrinken. Eine Stimme erklang über dem See, rief mich zu ihr. Und ich folgte …
    … nicht länger den Worten des Leichnams, der sein Vater gewesen war. Little Neil sah, dass die
Ismael
nunmehr im Hafen lag und dass eine Planke an Land führte, dass es ein Leichtes war, diesen Weg zu gehen, der Stimme zu folgen, die ihn durch die Gassen des Hafenviertels von Southwark führte, wie es vor hundert Jahren gewesen war. Es war Emily, die ihn da rief, die …
    … ihn zur Besinnung brachte, denn der Golem, der Abberline mordete, war nicht die Wirklichkeit. Maurice Micklewhite erinnerte sich, dass er dies alles vor langer Zeit schon einmal hatte erleben müssen. Das Tor zu einem Hinterhof öffnete sich knarrend, und dahinter rief ihn eine Stimme. Emily, das Mädchen aus dem Waisenhaus, dachte er, und ließ Golem und Abberline zurück, um den Hinterhof zu betreten, in dem …
    … die Worte der toten Tunnelstreicher von Hidden Holborn nicht länger von den Wänden hallten. Mièville sah die massive Stahltür, an die jemand das Wort
Exit
gesprüht hatte, lauschte der Mädchenstimme, die Miss Laings Stimme war, und folgte ihr in den Feuerschutztunnel, der hinter der Tür lag, der ihn durch die uralte Metropole seiner Vorstellung führte, bis er endlich an …
    … einem Punkt angelangt war, wo der Nyx sich mitsamt seiner Tochter Eris aus den Tiefen erhob und den Leib seiner Gattin beanspruchte. Martin Mushroom, dessen Vater bei dem Versuch, dem Nyx Obdach in seinem Geist zu gewähren, kurz nach den Whitechapel-Morden kläglich verendet war, war nun bereit, die Frau, die er liebte und die seine Liebe niemals erwidern würde, dem Nyx zu opfern. Eris stieg aus dem Abgrund auf, und Mia Manderley widerstand. Tobsüchtig begann sie zu schreien, als Eris ihre Seele zerriss, Stücke daraus verschlang und letztlich doch wieder in den Abgrund flüchten musste, weil jener Körper ihr keinen Unterschlupf gewähren würde. Martin Mushroom hörte eine Mädchenstimme, die ihn zu sich rief. Einen Augenblick nur, dann wurden die Schreie Mia Manderleys intensiver. Wahnsinn fraß sich durch das Bewusstsein der jungen Frau, und ihre Gesichtszüge veränderten sich für immer. Martin Mushroom konnte den Blick nicht abwenden von dem Grauen, das ihn vor Furcht und Trauer weinen ließ und doch so faszinierend war, weil er in seinem tiefsten Inneren wusste, dass seine untreue Gattin das Schicksal, das ihr widerfuhr, verdient hatte. So sah er nicht die Tür, die sich öffnete, und auch nicht, dass die Tür nach einer Weile wieder ins Schloss fiel und die Stimme, die ihn gerufen hatte, verstummte. Lord Mushroom blieb aus freien Stücken in seiner Hölle, während …
    … Aurora Fitzrovia, die durch die Korridore des Hauses lief, das immer größer geworden war, eine gewaltige Halle erreichte, die von einer gewundenen Treppe beherrscht wurde. Niemals zuvor war sie an diesem Ort gewesen, an dem die Schatten in den Ecken wisperten und …
    … Mièville an die Winde von King’s Moan erinnerten, deren Melodien die Tunnelstreicher ihren Kindern vorsangen, weil sie, so munkelte man, Geschichten zu erzählen wussten aus längst vergangenen Tagen. Auch er betrat den Raum, der von der gewundenen Treppe beherrscht wurde, ebenso wie …
    … Maurice Micklewhite, der sich zu

Weitere Kostenlose Bücher