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Die Vampir-Brüder

Die Vampir-Brüder

Titel: Die Vampir-Brüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das.«
    Evelyn zog ihre Schultern in die Höhe. »Und was glauben Sie dort zu finden?«
    »Keine Ahnung.«
    Sie verzog den Mund. »Götzen? Den Teufel...?«
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Wenn eine Kirche zweckentfremdet wird, kann sie doch nur dem Teufel geweiht sein.«
    »Das wird sich noch herausstellen. Sie dürfen auch die Vampire nicht vergessen.«
    Evelyn drehte sich um. Sie tat das Gleiche, was Bill schon hinter sich hatte, denn er suchte auch nach der Stelle am Strand, die auf den Bildern zu sehen war.
    Sie entdeckten nichts. Die Gegend war ihnen einfach zu fremd. Da hätten sie schon das kleine Stück in Richtung Westen Schritt für Schritt absuchen müssen.
    Evelyn schaute gegen den Himmel. Da waren sie schon unterwegs zur Kirche. »Wie lange wird es noch hell bleiben? Ich hoffe, dass es Ihr Freund schafft.«
    »Manchmal vollbringt er Wunder«, sagte Sheila und achtete nicht auf Bill’s Räuspern.
    »Ist er ein Supermann?«
    »Noch besser.«
    Sheila erhielt einen Stoß gegen die Seite. »Sie wollen mich auf den Arm nehmen.«
    »Es ist gut, wenn er kommt.«
    Trotz allem besaß die Gegend hier ihren Reiz. Es lag auch am Wetter, an einem klaren Himmel und ebenfalls an der klaren Luft, in der noch die Sonne gut zu sehen war. Sie war den gesamten Tag über nicht verschwunden und zeigte sich auch jetzt. Allerdings schon verändert, denn sie hatte einen rötlichen Schimmer bekommen, der immer mehr der Farbe einer Orange glich.
    Sie würde im Westen verschwinden, aber dabei nicht ins Meer eintauchen, sondern hinter den Hügeln.
    Bill konzentrierte sich auf die Kirche. Sie stand nicht in der Mitte des Ortes, sofern man bei ihm überhaupt von einer Mitte sprechen konnte. Jedenfalls war sie recht nahe an das Wasser gebaut worden, nur geschützt durch einige wellige Dünen. Jenseits davon lag der kleine Hafen mit seiner breiten gepflasterten Mole.
    Auch dort stand niemand, um auf die dümpelnden Boote und das Wasser zu schauen. Old Harbour war leer.
    Trotzdem glaubte Bill nicht daran. Die ersten Häuser begrüßten sie. Bauten aus Stein und Holz. Letzteres war durch die salzige Luft zum Großteil verwittert und sah aus wie altes Gebein.
    Es gab doch Leben, denn hinter einigen Fenstern brannten trübe Lichter. Manchmal war auch der Umriss eines Menschen zu sehen, doch es verließ niemand sein Haus. Als hätte jeder Bewohner Angst davor, etwas Unheimliches zu treffen, das ihn letztendlich das Leben kostete.
    Wenn sie zur Kirche wollten, mussten sie die sandige Straße verlassen und nach rechts gehen. Um den Bau herum hatte sich der strohige Strandhafer regelrecht in den Boden hineingefressen und trotzte Wind und Wetter.
    »Nicht mal eine Kneipe sehe ich«, sagte Evelyn leise. »Verdammt komischer Ort. Wäre ich allein hier, hätte ich mich schon längst auf den Weg nach Hause gemacht.«
    »Angst?«, fragte Sheila.
    Evelyn strich über ihre Wange. »Nicht unbedingt. Nur ein komisches Gefühl. Schon etwas bedrückend, das muss ich zugeben.«
    Bill winkte nach rechts. »Lasst uns zur Kirche gehen. Dort sehen wir weiter.«
    »Glauben Sie denn, dass es etwas bringt?«
    »Haben Sie einen anderen Vorschlag, Evelyn?«
    »Man könnte versuchen, mit den Menschen zu reden, die sich hier versteckt halten.«
    »Das werden wir noch tun.«
    Bill ließ sich nicht mehr länger aufhalten. Er wollte Nägel mit Köpfen machen, wie man so schön sagt. Was er sich in den Kopf gesetzt hatte, zog er auch durch.
    Die Strecke war nicht weit. Aus der Distanz hatte es so ausgesehen, als wäre die Kirche aus Holz gebaut worden. Das stimmte nicht. Man hatte sie schon aus Steinen errichtet, die allerdings unter der Witterung gelitten hatten und beinahe so bleich aussahen wie das alte Holz. Die kleinen Fenster waren mehr als Luken zu bezeichnen, und sie lagen recht hoch.
    Ein christliches Zeichen war nicht zu sehen. Kein Kreuz schmückte das Dach oder den Turm. Allerdings war er offen. Bei genauem Hinsehen konnten sie die Glocke ausmachen.
    Die Sonne war weiter gesunken und hinter den Hügeln verschwunden. Noch breitete sich das blasse Tageslicht aus, auch wenn es mittlerweile einen roten Schimmer bekommen hatte. Der Himmel war schon leicht eingedunkelt, und der Wind hatte an Frische gewonnen. Er streifte die Gesichter der drei Menschen, die nicht mehr weitergingen, sondern auf die graue Tür schauten und sich wunderten.
    Sheila sprach aus, was die beiden anderen dachten. »Ich habe gedacht, die Kirche wäre geschlossen. Danach sieht sie mir

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