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Die Vampir-Brüder

Die Vampir-Brüder

Titel: Die Vampir-Brüder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Harbour war noch nichts zu sehen. Das änderte sich jedoch, als die schmale Straße an Höhe verlor und die beiden Wagen in die Dünenlandschaft eintauchten.
    Es war noch hell. Ein klarer Himmel sorgte dafür, dass es auch lange so bleiben würde. Und wenn sich die Dunkelheit herangeschlichen hatte, würde sich auf dem blauschwarzen Teppich auch der Mond als Kreis abzeichnen.
    Vampirwetter, dachte Bill.
    Sheila hatte bereits die ersten Häuser gesehen und sich nach vorn gebeugt. »Da unten sind sie. Da ist auch der Hafen. Sieht aus wie ein Ort, den die Zeit vergessen hat.«
    Da musste Bill seiner Frau Recht geben. Die wenigen Bauten verteilten sich in einer kleinen Bucht, und es war sogar der Umriss der zweckentfremdeten Kirche zu erkennen. Das Gebäude besaß zwar keinen hohen Turm, doch es stach in seiner Größe von den anderen ab. Es war wesentlich breiter gebaut. Der kleine. Glockenturm wirkte wie eine spitze Mütze auf dem Dach.
    Auch der Strand war nicht weit weg. Die Wellen schlugen dagegen und hinterließen einen breiten Bart. Im Hafen, den eine natürliche Mauer zur See hin schützte, dümpelten einige Boote. Nichts Aufsehenerregendes. Boote, die nicht mal Kuttergröße besaßen und nur für die nahe Küstenfahrt geeignet waren.
    »Was machen die Menschen wohl bei Sturmflut?«, fragte Sheila.
    »Nichts.«
    »Wieso?«
    »Wenn der Wind aus Westen kommt, was zumeist der Fall ist, treibt er das Wasser ja weg. Bei Ostwind sind sie so nahe nicht am Wasser, um gefährdet zu sein. Da haben es die Menschen an den Flüssen nicht so gut, wie man ja immer wieder sehen kann. Old Harbour liegt tatsächlich recht geschützt.«
    Für den tiefliegenden Porsche war die Strecke schlecht. Immer wieder hörte Bill das Kratzen unter dem Bodenblech. Dabei verzog er jedes Mal sein Gesicht, aber es gab keine andere Möglichkeit für sie.
    Sheila konzentrierte sich mehr auf den Ort. »Ich sehe keine Autos und auch keine Menschen. Das scheint ein Geisterdorf zu sein. Die haben sich alle in ihren Häusern verkrochen. Warum wohl? Das Wetter ist gut.«
    »Sie warten auf den Vollmond.«
    »Und auf die Vampire?«
    »Kann sein.«
    »Willst du direkt bis in den Ort fahren oder vorher anhalten«
    »Vorher.«
    »Und dann?«
    »Werden wir versuchen, die Kirche zu besichtigen.«
    »Einverstanden. Trotzdem gefällt mir nicht, dass wir noch eine dritte Person bei uns haben.«
    »Hast du es verhindern können?«
    »Leider nicht.«
    »Eben.«
    »Dann kann ich nur hoffen, dass John Sinclair früh genug hier erscheint. Hoffentlich bringt er Suko mit. Wo sich zwei Vampire aufhalten, können noch mehr sein.«
    »Mal den Teufel nicht an die Wand.«
    Sie hatten die Strecke hinter sich und befanden sich jetzt auf gleicher Höhe mit den Häusern und der Kirche. Platz zum Parken gab es genug. Beide stiegen aus und merkten auch den Wind, der gegen ihre Gesichter schlug.
    Sie stellten die Kragen ihrer Jacken ebenso hoch wie Evelyn Dolan den Kragen ihres Mantels. Die Frau hatte ihren Z3 schräg hinter dem Porsche geparkt und kam mit langsamen Schritten näher.
    »Wenn ich ehrlich sein soll, gefällt mir diese Umgebung überhaupt nicht.«
    »Sie können wieder zurückfahren«, schlug Bill vor.
    »Nein, nein, das möchte ich nicht. Mitgefangen – mitgehangen. Außerdem bin ich das meinem Ex-Mann schuldig. Er war nicht schlecht. Er war sogar toll, aber wie das so ist.« Sie zuckte die Achseln. »Wir haben uns leider auseinander gelebt und entwickelt. Da kann man nichts machen.«
    Evelyn trat zwischen die beiden Conollys. »Und was sagen Sie zu dieser Umgebung?«
    »Ich kann mir bessere vorstellen«, erwiderte Sheila. »Das ist nicht der Strand, wie ich ihn liebe. Ich glaube nicht, dass ich hier Urlaub machen möchte.«
    »Da können wir uns ja die Hand reichen.« Mrs. Dolan ging zwei Schritte vor. Sie schüttelte den Kopf, sodass ihre roten Locken wirbelten. »Das Dorf ist menschenleer, wie mir scheint. Da kann man schon von einer Geisterstadt reden. Kulissen. Potemkinsche Dörfer. Als hätte man vergessen, die Kulissen nach dem Abdrehen eines Films wegzuräumen. Oder sehen Sie das anders?«
    Im Augenblick noch nicht. Verlassen sollten wir uns darauf nicht. Man hat Bill ja gesagt, dass die Leute, die hier leben, sehr scheu Fremden gegenüber sind.«
    »Das ist noch positiv ausgedrückt.«
    »Wenn Sie das sagen, Evelyn.«
    »Was machen wir zuerst?«
    »Bill und ich hatten gedacht, dass wir uns mal die Kirche vornehmen.
    »Die zweckentfremdet wurde.«
    »Auch

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