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Die Vampir-Polizei

Die Vampir-Polizei

Titel: Die Vampir-Polizei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wesson, Kaliber .45. Natürlich konnten wir mit diesen Waffen keine Vampire jagen, aber unsere Berettas steckten unter den blauen Uniformjacken.
    »Na ja«, sagte der Cop grinsend. »Dann wollen wir euch Hühner mal auf die New Yorker Straßen lassen. Mal sehen, wie lange ihr das hier durchhaltet.«
    »Wieso?«
    Auf meine Frage begann er zu lachen. »Was meinst du, was hier los ist? Die Bronx ist die Hölle. London ist dagegen ein Sanatorium.«
    »Wir wollen ja lernen«, sagte Suko.
    »Das könnt ihr.«
    Wir bekamen nun unsere Schlagstöcke und mußten die Mützen korrekt aufsetzen.
    »Und jetzt will euch jemand sprechen.«
    »Wer?«
    »Wahrscheinlich unser Chef, Lieutenant Ralston.«
    Ich trat einen Schritt vor und beugte mich über die Barriere. »Sag mal, Baby, was ist das für ein Typ?«
    Der dunkelhäutige Kollege verzog seine Lippen zu einem breiten Grinsen. »Ralston ist knallig und in.«
    »Was heißt das?«
    »Knallhart, unbestechlich, ein Amerikaner, wie ihn der Präsident gern sieht.«
    »Gut zu wissen.«
    »Hat er auch einen Vertreter?« fragte Suko.
    »Zwei. Der eine heißt Pick. Das ist ein Schwein, sage ich euch. Eine irische Pflanze, die alles haßt, was dunkelhäutig ist. Ausgerechnet ihm haben sie Ofiro gleichgestellt.«
    »Farbig also?«
    »Sehr richtig. Puertoricaner, Mischling, wißt ihr. Aber Chinesen hatten wir noch nie hier. Bin gespannt, wie Pick auf dich reagiert, Chinamann. Der nimmt bestimmt keine Rücksicht darauf, daß ihr Gäste seid.«
    »Wir werden sehen.«
    Der Cop schaute auf seine Uhr. »Okay, ich bringe euch jetzt zu Ralston. Der wird euch einen Vortrag halten und einweisen. Viel Spaß bei uns.«
    »Danke.«
    Wir verließen die Asservatenkammer, gelangten in einen grün gestrichenen Gang und hörten die Geräuschkulisse, die aus dem großen Revierraum herüberbrandete.
    Hier gab es nie Ruhe. Weder am Tag noch in der Nacht und auch an den Feiertagen. Die Bronx stand immer unter Dampf, und die Polizisten, die hier arbeiteten, ebenso.
    In einer der zahlreichen Zellen hatten sie einen Sänger gesperrt. Der jaulte wie eine Katzenhorde seine selbstkomponierten Lieder. Unser Begleiter verzog das Gesicht. »Er wird erst in einigen Stunden dem Schnellrichter vorgeführt. Bis dahin wird er weiterjaulen. Vielleicht haut ihm auch einer aufs Maul, mal sehen.«
    Der Trakt, wo Lieutenant Ralston sein Büro hatte, war ruhig. Zudem besaß das Büro eine schalldichte Tür.
    Nach dem Anklopfen durften wir eintreten. Unser Begleiter machte Meldung, und Ralston nickte zum Zeichen, daß er gehen konnte. Er selbst erhob sich hinter seinem Schreibtisch, zog seine Uniform glatt und schaute uns entgegen.
    Auch wir sahen ihn an.
    Schon beim ersten Blickkontakt war mir dieser Mann nicht sympathisch. Ein hagerer Typ um die Fünfzig, mit grauen Strähnen in den dunklen Haaren. Die Uniform saß perfekt. Ich konnte mir auch nicht vorstellen, daß je ein Staubkörnchen sie verunziert hätte. Der Lieutenant besaß einen Blick, der andere fertigmachen konnte. Aus ihm sprach die Arroganz, und die herabgezogenen Mundwinkel unterhalb der bläulichen Bartschatten verstärkten diesen Eindruck noch. Zudem roch er nach einem Rasicrwasser, das ich ebenfalls nicht mochte. Das also war für die nächste Zeit unser Vorgesetzter. Keine Offenbarung, wie ich fand.
    Er nickte uns zu, verschränkte die Arme auf dem Rücken und sagte:
    »Wie ich heiße, wissen Sie. Ihre Namen kenne ich auch und möchte Sie zunächst trotzdem willkommen heißen.«
    »Was heißt trotzdem, Lieutenant?«
    Raistons Mundwinkel zuckten gleichzeitig. »Normalerweise sagen meine Leute Sir zu mir. Sie sind hier Gast, das sehe ich dann etwas anders. Sie sollten sich die Anrede trotzdem überlegen. Um auf die eine Bemerkung zurückzukommen, möchte ich Ihnen sagen, daß ich Sie nicht angefordert habe. Das heißt, ich war und ich bin über Ihre Anwesenheit nicht begeistert, damit das klar ist.«
    »Ich freue mich über ein offenes Wort.«
    »Wir haben hier genug Probleme, Sinclair, und haben keine Zeit, Fremdenführer zu spielen.«
    »Das brauchen Sie nicht, Lieutenant. Wir kommen schon zu recht.«
    »Ich glaube es nicht.«
    »Wollen Sie es nicht darauf ankommen lassen?« fragte Suko.
    »Sie sind Chinese, wie?«
    »Das sieht man doch.«
    »Ja«, dehnte er und schaute auf die Fahne hinter seinem Schreibtisch, die neben dem Bild des Präsidenten an der Wand hing. »Damit stehen Sie ziemlich allein. Wir haben zwar Farbige hier, aber keine Chinesen.«
    »Ich werde

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