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Die Vampirjaegerin

Die Vampirjaegerin

Titel: Die Vampirjaegerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amelia Atwater-Rhodes
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war, dass ihr beide genau das wart, was zu sein ihr vorgabt – zwei Menschen, die in den Sklavenhandel gerieten und das Glück hatten, noch nicht gebrochen zu sein.«
    »Das ist ja auch die Wahrheit«, antwortete Turquoise mit einem leichten Lächeln. »Sie haben nur die zwei Jahre außer Acht gelassen, in denen ich draußen war.«

    »Und ich hatte auch nicht damit gerechnet, dass jemand, der dem Sklavenhandel entkommen ist, verrückt genug ist, sich freiwillig wieder darauf einzulassen«, gab er zu.
    Turquoise zuckte mit den Achseln. »Sie sind schon der Zweite, der mir sagt, das mit diesem Auftrag sei verrückt. Wie wollen Sie jetzt Jeshickah loswerden? Und was wollen Sie mit mir in der nächsten Woche tun?«
    Wenn Jaguar Jeshickah nicht vor Ablauf dieser sieben Tage loswerden konnte, war er entweder tot oder Turquoise war wieder eine Sklavin, die gebrochen werden musste. Sie ging nicht davon aus, dass ihm ihre Freiheit lieber war als sein eigenes Leben.
    »Was Jeshickah angeht, habe ich ein paar Ideen, allerdings geht das nicht so schnell«, antwortete er. »Und du ... Ich habe keine Ahnung.«
    Turquoise hatte nicht die Absicht, ihm Zeit zum Überlegen zu geben. Sollte er sie auch nur für fünf Sekunden aus den Augen lassen, würde sie Midnight noch heute verlassen. Der Auftrag war schiefgelaufen. Wenn es Jaguar mit der Warnung, dass es ihren eigenen Tod bedeuten würde, wenn sie Jeshickah beseitigte, ernst gemeint hatte, musste sie sich zurückziehen und die Lage neu überdenken. Und sie hatte gute Lust, Jillian Red und Nathaniel zu fragen, ob sie sie und Ravyn vielleicht bewusst auf eine Selbstmordmission geschickt hatten.
    Es sollte nicht allzu schwer sein, aus Midnight herauszukommen. Über die Hofmauer zu klettern und über die Rückseite des Hauses zu verschwinden, war das Einfachste der Welt. Der Eisenzaun war zwar hoch, aber er würde sie nicht aufhalten. Um Ravyn machte sich Turquoise keine Sorgen; ihre Gefährtin konnte auf sich selbst achten. Egal welche Beziehung sie zu dem Vampir unterhielt, an den sie verkauft worden war, Turquoise war es recht, wenn sie die beiden nicht mehr sehen musste.
    So in Gedanken, schwieg sie zu lange. Jaguar fragte beiläufig: »Wie war das mit Catherine? Wie kam sie zu Lord Daryl?«
    »Erwirbt er seine Leute nicht immer auf die gleiche Art und Weise?«, antwortete Turquoise ausweichend, weil sie eine direkte Antwort scheute.
    Jaguar nickte. »Die meisten seiner Sklaven kauft er von anderen Ausbildern.«
    Und er fügte hinzu: »Er kauft niemanden, der nicht schon gebrochen ist. Das heißt, dich hat er woandersher.«
    »Vermutlich.« Ihr war nicht danach, ihre Familiengeschichte zu erzählen.
    »Wie viele Leute hat er umgebracht, um dich zu kriegen?«
    Turquoise war sich dessen bewusst, dass der Schock, den seine Worte in ihr auslösten, deutlich auf ihrem Gesicht zu lesen war. Die meisten Narben an ihren Armen stammten von den Verletzungen, die sie sich zugezogen hatte, als Daryl ihren Vater durch das Fenster im zweiten Stock geworfen hatte und sie ihm beinahe durch das zerborstene Glas gefolgt wäre. Ohne es eigentlich zu wollen, sagte sie: »Meine Mutter, meinen Vater, meinen Bruder.« Tommy. Der Gedanke an ihren kleinen Bruder schnürte ihr die Eingeweide zusammen. Er wäre jetzt vierzehn. »Woher zum Teufel wissen Sie das?«
    »Ich weiß nicht genau, was du mit Daryl erlebt hast, aber ich kenne seine Methoden. Er hätte sich sicherlich nicht ein frei geborenes Menschenmädchen genommen, ohne sicherzugehen, dass es nirgendwohin zurückkehren kann.«

    Sie zuckte mit den Achseln. »Ich hätte nichts gehabt, auch wenn sie überlebt hätten. Wie hätten sie das je verstehen können?«
    Jaguar widersprach ihr nicht. »Vermisst du sie?«
    Wieder zuckte Turquoise mit den Schultern. »Gelegentlich vermisse ich das alte Leben von Catherine, ihre Freunde, ihre Familie. Am meisten vermisse ich das Gefühl der Sicherheit, in der sie lebte. Aber ich kann nicht zurück, sosehr ich es auch möchte.«
    Kühn stellte sie eine Frage, von der sie wusste, dass sie das Gespräch beenden würde: »Wie war das mit Ihnen? Haben Sie Ihre Vergangenheit vermisst, als Jeshickah Sie verändert hat?«
    Jaguar fuhr zurück, als hätte sie ihn geschlagen, doch er erwiderte ihre Ehrlichkeit und schilderte ihr kurz seine Geschichte: »Meine Mutter war ein Formwandler. Die Gesetze von Midnight erlaubten nicht, dass Formwandler verkauft wurden, es sei denn, sie wurden von ihren eigenen Leuten verkauft.

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